"Wir sind extrem abhängig von Bouskouchi"

Ein Amin Bouskouchi beispielsweise gilt als Torgarant, ein Fatih Gül steht für Stabilität in der Abwehr, ein Raphael Labonte für Ideenreichtum im Mittelfeld. Ein Gerüst, das andere Clubs gern in ihren Reihen hätten. Und doch leisteten sich die Troisdorfer bislang in schöner Regelmäßigkeit peinliche Ausrutscher gerade gegen Mannschaften, die gemeinhin als Abstiegskandidaten gehandelt werden.

Da steht etwa ein 2:3 beim Neuling SF Aegidienberg zu Buche, da ist ein 1:3 beim SV Leuscheid zu finden, der vor der Saison fast die komplette Mannschaft verlor. "Es ist mir einfach unerklärlich, zumal wir geführt und den Vorsprung selbst aus der Hand gegeben haben", zeigt sich Trainer Fidan Delijaj ratlos.

"Das ist sicher keine Frage der Qualität oder Kondition, sondern eher der Einstellung. Wir halten plötzlich den Ball zu lange, verzetteln uns, leisten uns unnötige Ballverluste", sucht der Übungsleiter nach Gründen. "Außerdem sind wir extrem abhängig von Amin Bouskouchi. Nutzt er seine Chancen, gewinnen wir gewöhnlich; nutzt er sie nicht, verlieren wir."

Dass von einem Kicker das Wohl und Wehe des gesamten Teams abhängen soll, spricht indes nicht für die übrigen Akteure. "Aber während der Partie vergessen viele Spieler alles, was vorher besprochen wurde", ärgert sich Delijaj. "Sie verlieren die Ordnung."

Und nun kommt in den nächsten Wochen auch noch eine ziemliche Personalmisere auf Inter zu. Denn Bouskouchi fällt mit Fußprellung vorerst aus, an einen Einsatz von Fatih Gül (Verdacht auf Innenband- oder Meniskusblessur) ist länger nicht zu denken, Jonas Bou-allal und Akin Gürbüz mussten das Training abbrechen. "Allmählich müssen wir den Blick in der Tabelle nach unten richten", hat zumindest Delijaj die Gefahr erkannt. ley