2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Kennen sich, schätzen sich, mögen sich: Gemeinsam betraten Lingens Trainer Wolfgang Schütte (l.) und sein Speller Kollege Siggi Wolters in den Speller Dauerregen. Nach dem Derby konnte jedoch nur noch der TuS-Coach lachen.F: Lars Schröer
Kennen sich, schätzen sich, mögen sich: Gemeinsam betraten Lingens Trainer Wolfgang Schütte (l.) und sein Speller Kollege Siggi Wolters in den Speller Dauerregen. Nach dem Derby konnte jedoch nur noch der TuS-Coach lachen.F: Lars Schröer

"Wir können mit dem 1:4 noch gut leben"

Stimmen zum Oberligaderby zwischen dem SC Spelle-Venhaus und dem TuS Lingen

Derbyfrust auf der einen, Derbylust auf der anderen Seite. Nach dem 4:1-Erfolg des TuS Lingen im prestigeträchtigen Oberligaderby beim emsländischen Nachbarn SC Spelle-Venhaus waren die Gemütslagen bei den Mannschaften logischerweise komplett unterschiedlich. Insbesondere Spelles Trainer Siggi Wolter fand nach der enttäuschenden Vorstellung seiner Mannschaft deutliche Worte.
Siggi Wolters, Trainer SC Spelle-Venhaus:Das war ein völlig verdienter Sieg für den TuS Lingen. Lingen war eindeutig besser, bissiger, griffiger, haben viel mehr gekämpft und viel mehr investiert. Wir können mit dem 1:4 noch gut leben. Das hätte noch schlimmer ausgehen können. Das muss man offen und ehrlich sagen. Es sind bei uns viele Sachen nicht richtig gelaufen. Wir hatten kein Glück, einige haben aber auch viel zu wenig getan. Wir haben in der ersten Halbzeit nur mit fünf, sechs, sieben Leuten gespielt. Da war der letzte Einsatz nicht da. Das war schon enttäuschend. Wenn man nicht konzentriert ist und das Derby nicht annimmt, muss man sich nicht wundern, wenn man so eine Klatsche bekommt. Wir haben zwar schon solche Spiele in dieser Saison gedreht, aber im Moment geben wir uns immer nach einem Gegentor auf, haben kein Selbstbewusstsein mehr und machen fatale Fehler. Das war heute ausschlaggebend. Lingen ist voller Selbstvertrauen auf dem Platz gewesen. Wir haben ja gar nicht auf das Tor geschossen, so kann man ja auch kein Tor erzielen. Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren wir mal dran. Die ersten Minuten der ersten Halbzeit waren ja auch okay. Aber dann haben wir uns wieder mal den Schneid abkaufen lassen, weil Lingen mehr Tempo gemacht hat. Wenn ich dann zwei, drei Spieler mitziehen muss, die nur 60 Prozent bringen, dann kommen solche Leistungen zustande. Da sind alle elf gefordert, nicht nur sechs oder sieben.

Wolfgang Schütte, Trainer TuS Lingen: Wir haben dieses Spiel absolut verdient gewonnen - auch in diese Höhe. Meine Mannschaft war völlig präsent und hat eine super Leistung gezeigt. Das hat schon Spaß gemacht, da zuzugucken, wie diese Mannschaft dieses Spiel abgewickelt hat. Man hat gesehen, dass die Mannschaft vollkommen gierig war, dieses Spiel zu gewinnen. Der eine hat den anderen mitgezogen. Das war eine Topmannschaftsleistung, von außen ein wunderbares Erlebnis. Hut ab. Jetzt haben wir 22 Punkte und eine sehr gute Hinrunde gespielt. Damit bin ich zufrieden.

Colin Heins, Dreifachtorschütze des TuS Lingen: Wolfgang Schütte hat uns heiß gemacht auf das Derby. Es hat jeder gesehen, dass wir heiß waren, dass wir die Zweikämpfe gewonnen haben. Das waren für mich die entscheidenden Faktoren, dass wir die Zweikämpfe im Zentrum gewonnen haben und den Ball schnell nach vorne durchgesteckt haben. Das Tor zum 3:0 hat Heinz Frimming mir super vorgelegt. Er hat ihn so ein bisschen angelupft, sodass der Ball ein bisschen gesprungen ist und ich habe ihn genau getroffen, in dem Moment, in dem er in der Luft war. Dass ich wieder mit dem Kopf getroffen habe, macht mir langsam schon ein bisschen Angst. Wir üben das manchmal im Training, aber einstudiert war das nicht. Kevin Landgraf und ich hatten einen Blickkontakt gehabt. Er wusste, wo der Ball hin muss. Und ich wusste, wo der Ball hin muss.

Patrick Schnettberg, Abwehrchef SC Spelle-Venhaus: Es ist nicht unser Tag heute gewesen - ausgerechnet im Derby. Das ist ärgerlich. Wir haben uns die Gegentore wieder selber eingeschenkt. Das darf einfach nicht passieren. Dann darfst du nachher nicht meckern, dass Du vier Gegentore kriegst. Mit vier Dingern können wir noch zufrieden sein. Lingen war präsenter. Da kamen wir gar nicht gegen an. Wir waren viel zu sehr mit uns selber beschäftigt. Man kann nicht immer ein 0:2 oder 0:3 drehen. Das passiert mal, aber dann muss auch alles passen. Wir müssen die Niederlage schnell abhaken und sehen, dass wir in den nächsten Spielen wieder Punkte einfahren, um nicht ganz unten reinzurutschen. Aber wir müssen erst einmal wieder unsere Form finden und zu unserem Spiel finden.

Aufrufe: 016.11.2015, 12:00 Uhr
Mirko NordmannAutor