2024-05-02T16:12:49.858Z

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Steigen dank des besten Quotienten in die Kreisliga A auf: Die Spieler des SC Kreuzau und ihr Trainer Olaf Ramm (Mitte links).
Steigen dank des besten Quotienten in die Kreisliga A auf: Die Spieler des SC Kreuzau und ihr Trainer Olaf Ramm (Mitte links). – Foto: Stefan Küpper
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„Wir hätten es auch sportlich geschafft“

Der SC Kreuzau steigt als Tabellenvierter in die Kreisliga A auf. Primus Alemannia Straß schaut in die Röhre.

Gespannt haben die Amateurfußballer aus der Region der endgültigen Entscheidung entgegengefiebert. Um 11.49 Uhr am vergangenen Sonntag stand dann fest, dass die Saison 2019/20 im Männer-, Frauen- und Jugendspielbetrieb auf Verbands- und Kreisebene abgebrochen wird.

Dass dieser Beschluss beim außerordentlichen Verbandstag des Fußball-Verbandes Mittelrhein nicht nur Jubelsprünge auslösen würde, stand vorher schon fest. Zu unterschiedlich waren im Vorfeld die Meinungen bezüglich der verbindlichen Kriterien im Falle eines Abbruchs der „Corona-Saison“. Vor allem die nun beschlossene Auf- und Abstiegsregelung sorgte für Gesprächsbedarf, auch bei Clubvertretern aus dem Kreis Düren. Letztendlich wurden die Erweiterungsanträge, beispielsweise vom SV Kurdistan oder Germania Lich-Steinstraß, aber nicht weiterbehandelt. Folglich steht nun fest, dass es keine Absteiger geben wird und nur die „Quotienten-Ersten“ (Punkteschnitt pro absolviertem Spiel) aus jeder Liga aufsteigen werden.

In der Kreisliga A ist die Sache eindeutig. Der Hambacher Spielverein führt die Tabelle mit neun Punkten Vorsprung auf Verfolger VfVuJ Winden an und ist auch im Vergleich zu den anderen Teams der klare Quotienten-Beste. In der kommenden Saison kämpft der kleine HSV demnach in der Bezirksliga um Punkte.

Anders gestaltet sich die Lage in der Kreisliga B. In der Staffel 1 und 2 sind es mit Viktoria Koslar und SV Merken zwar auch die Tabellenersten, doch in der B 3 steigt der Viertplatzierte SC Kreuzau auf und nicht Primus Alemannia Straß. Der ehemalige Landesligist führt das Tableau mit 35 Zählern an. Kreuzau hat sechs Zähler weniger auf dem Konto, aber auch drei Partien weniger absolviert als Straß. Der Quotient des SC ist um 0,136 besser als der der Alemannia. Die Quotienten des Zweiten Winden II und Dritten Golzheim sind ebenfalls niedriger, so dass die Kreuzauer künftig in der A-Liga spielen dürfen und die anderen Clubs in die Röhre schauen. „So will man eigentlich nicht aufsteigen“, gibt Olaf Ramm offen zu. „Wir hätten die Saison gerne zu Ende gespielt, denn ich bin mir sicher, dass wir es auch sportlich geschafft hätten“, ergänzt der SC-Coach, der mit seinem Team im direkten Duell am elften Spieltag bei der Alemannia einen 1:0-Sieg feierte. „Wir freuen uns jetzt natürlich trotzdem, denn wir haben unser großes Ziel erreicht“, betont der 38-Jährige, der fairerweise auch vom Straßer Trainer beglückwünscht wurde. „Wir haben ein freundschaftlichen Verhältnis. Cool wäre es gewesen, wenn beide Mannschaften aufgestiegen wären“, unterstreicht der ehemalige Mittelrhein- und Landesliga-Spieler.

„Es war vorher klar, dass es keine faire Lösung geben kann. Für uns ist das natürlich bitter, denn wir haben nur ein Spiel gegen Kreuzau verloren. Unser Quotient ist mit 2,5 sehr sehr gut und hätte in anderen Ligen zum Aufstieg gereicht“, bedauert Thomas Kaulen. „Jetzt wollen wir in der neuen Saison einen weiteren Angriff starten, wobei das altersbedingt schwierig werden könnte“, ergänzt der Alemannia-Trainer. Mit einem Durchschnittsalter von 31,5 ist das Team über dem Leistungszenit.

Schwierige Rahmenbedingungen

„Der Verein will wieder A-Liga spielen, aber es wird nicht leichter. Wir haben keine Jugend, keine Kohle, und unsere Platzanlage liegt weit ab vom Schuss. Wir werden aber wieder unser Bestes geben“, unterstreicht der 35-Jährige. „Die Glückwünsche in Richtung Kreuzau waren ehrlich gemeint. Es gibt sicher schönere Aufstiege. Ich habe ein gutes Verhältnis zu Olaf. Es war ein ständiges Hin und Her beim FVM vor dem Verbandstag, jetzt ist die Entscheidung endlich gefallen“, sagt Kaulen und fügt schmunzelnd hinzu: „Wir haben schon gesagt: In der kommenden Saison wollen wir von Anfang bis zum Ende den besten Quotienten haben. Auch schon nach dem ersten Spieltag, falls die Saison dann wieder abgebrochen wird.“

Aufrufe: 025.6.2020, 08:30 Uhr
Lars Brepols | AZ/ANAutor