2024-06-04T08:56:08.599Z

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Sebastian Glasner (li.) und die SG Quelle sind bislang nicht nur dem Lokalrivalen FSV Stadeln unterlegen.
Sebastian Glasner (li.) und die SG Quelle sind bislang nicht nur dem Lokalrivalen FSV Stadeln unterlegen. – Foto: Schumacher

»Wir haben uns mehr erwartet, das ist kein Geheimnis«

Quelle Fürth hinkt den eigenen Ansprüchen in der Landesliga Nordost hinterher

Die SG Quelle Fürth hätte sich in der laufenden Saison mehr erwartet. Dazu wurde der Kader des Nordost-Landesligisten im vorigen Sommer mit erfahrenen Leuten verstärkt. Doch das hat sich bislang nicht ausgezahlt. Denn der ehemalige Drittligist steht mit 28 Punkten bei einem Spiel weniger derzeit nur auf Rang neun. Die Spitze ist bei 24 Punkten Rückstand auf den 1. SC Feucht ohnehin unerreichbar. Aber auch Platz zwei ist schon 13 Zähler entfernt, das ist realistisch bei noch 13 ausstehenden Spielen wohl nicht aufzuholen. Vielmehr müssen die Mittelfranken sogar den Blick nach hinten schärfen, denn bis zu den Relegationsplätzen sind es nur sechs Punkte.

Am Montag ist die "Quelle" in die Vorbereitung eingestiegen. Trainer Serdal Gündogan macht seinen Kader fit für die restlichen 13 Partien. Der 41 Jahre alte Übungsleiter ist in der zweiten Saison bei den Fürthern tätig, hat seinen Vertrag für 2020/21 aber noch nicht verlängert. "Wir wollen in der Vorbereitung über dieses Thema sprechen", sagt Gündogan. Der hatte vor der Saison gehofft "oben mitzuspielen" und "bis zum Schluss oben dranzubleiben". So lautete das Saisonziel im vorigen Sommer. Gündogan relativiert diese Vorgabe jetzt: "Als wir uns zu unseren Zielen geäußert haben, da war unser Kader noch nicht komplett. Wir hatten da noch Planungsspielraum. Leider aber haben sich ein paar Transfers, die wir tätigen wollten, zerschlagen." Immerhin konnte mit Defensivakteur Mettin Copier (31) sowie den beiden Angreifern Sebastian Glasner (34) und Ahmet Kulabas (32) viel Erfahrung verpflichtet werden. Das sind Spieler, die höherklassig aktiv waren und die eine Führungsrolle übernehmen sollten. Denn die Fürther, die eine sehr gute Jugendarbeit betreiben und in Mittelfranken hinter den Profiklubs 1. FC Nürnberg, SpVgg Greuther Fürth sowie dem Bayernligisten SpVgg Ansbach Platz vier im Bezirk belegen, mussten erkennen, dass es nur mit jungen Spielern in dieser starken Landesliga-Gruppe nicht geht.

»Die Liga ist sehr stark, wohl so stark wie noch nie.«

Doch es gab ein gravierendes Problem: "Wir hatten im ersten Saisondrittel eine hohe Zahl von Urlaubern. Daher hat es gedauert, bis wir uns eingespielt hatten", weiß Gündogan. Dem Quelle-Trainer sind noch mehr Gründe für das eher dürftige Abschneiden aufgefallen: "Die Liga ist sehr stark, wohl so stark wie noch nie. Das haben mir Trainerkollegen bestätigt." Hinzu kommt, dass mit den beiden Bayernliga-Absteigern FSV Erlangen-Bruck und SpVgg Jahn Forchheim sowie den beiden starken Aufsteigern Kickers Selb und dem Stadtrivalen FSV Stadeln, vier Teams vor der Quelle stehen, die auch vor der Saison als stark eingestuft wurden. Der 1. SC Feucht war ohnehin als Topfavorit gehandelt worden und auch der SC 04 Schwabach, der Ex-Klub von Gündogan, zählte zum Favoritenkreis. Und auch Nürnberg-Buch und Neudrossenfeld musste man auf der Rechnung haben und alle diese Teams stehen vor den Fürthern. Also woran haperte es bei der "Quelle" noch? "Wir haben zu viele leichte Punkte liegengelassen. Klar hatten wir gute Ergebnisse wie das 0:0 gegen Feucht oder zwei 1:0-Siege gegen Forchheim sowie ein 1:1 gegen Erlangen-Bruck. Aber wir hatten auch Niederlagen, die nicht eingeplant waren."

Klassenerhalt so schnell wie möglich eintüten - und dann geht der Blick nach vorne.

Fehlendes Spielglück, unvorhergesehene Abläufe und eine sehr starke Konkurrenz trugen ihren Teil zum Abschneiden bei. Gündogan will nichts beschönigen und spricht Klartext: "Wir haben uns mehr erwartet und mehr ausgerechnet, das ist kein Geheimnis. Jetzt aber müssen wir in erster Linie nach hinten schauen, denn der Vorsprung ist nicht allzu groß." Mit dem Ausgang an der Tabellenspitze hat die SG Quelle Fürth, die in der Stadt in der Landesliga Nordost hinter dem FSV Stadeln aber vor dem ASV Vach Platz zwei belegt, nichts mehr zu tun, so realistisch sind Gündogan und sein Co-Trainer Mehmet Ok. Mit Offensivkraft Justin Opcin, der elfmal zum Einsatz kam und wieder zurück zu Ligakonkurrent SC Großschwarzenlohe gewechselt ist, gibt es einen Abgang. Neuzugänge stehen noch nicht fest, es könnten aber einer oder eventuell noch zwei kommen: "Wenn, dann sind das Neuzugänge, die wir gleich für die nächste Saison miteinbauen wollen", verrät Gündogan, der vier Testspiele anberaumt hat. Jetzt gilt es die Grundlagen zu schaffen, um möglichst früh den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen. Diesem Unterfangen gilt die volle Konzentration, denn die Liga ist nicht nur stark, sondern auch extrem ausgeglichen. "Da kann jeder jeden schlagen, mal mit Ausnahme von Feucht. Aber das mussten wir am eigenen Leib erfahren", so Gündogan weiter, der aber Vertrauen zu seinem Team hat, denn im Kader steckt genügend Qualität um problemlos die Klasse sichern zu können.

Aufrufe: 01.2.2020, 09:45 Uhr
Dirk Meier Autor