Gänzlich ungeplant übernahm er als Nachfolger von Marco Senftleben im Januar die Regionalliga-Reserve. Alles neu auch für den Coach beim großen TSV Schott. „Das ist schon eine andere Hausnummer“, sagt Weinz. Er musste sich gewöhnen an geteilte Trainingsplätze, aber auch an ein ganzes Trainer-Team. „Das ist schon geil, wenn man die Aufgaben verteilen kann.“ Er musste sich gewöhnen an viele neue Namen und an junge Spieler. „Da musste man auch erstmal ein bisschen die Berührungsängste nehmen.“ Und er musste sich gewöhnen an eine Mannschaft, die manchmal selbst wohl gar nicht so richtig wusste, wer sie eigentlich ist.
„Man hatte das Gefühl, die zweite Mannschaft wurde ein bisschen stiefmütterlich behandelt“, erklärt Weinz. Das merkte er auch in den ersten Einheiten als neuer Schott-Coach. Doch zum Weinz-Stil gehört auch: Sich gegenseitig anfeuern, Tore bejubeln, Spaß haben – und natürlich trotzdem zuhören und konzentriert arbeiten. Mit dieser gesunden Mischung aus Spaß und Ernsthaftigkeit vermittelt Jockel Weinz seiner Mannschaft gerade seine Philosophie: Flach und schnell will er spielen lassen, den Gegner mit Dreiecken und Rauten auf dem Platz auseinandernehmen. „Wir haben viel an der Passqualität gearbeitet und natürlich auch an den Basics.“
Ziel ist der Klassenerhalt
So will Weinz mit seiner neuen Elf das vom Klub klar formulierte Ziel erreichen: „Drin bleiben“, spricht der Trainer es in zwei Worten aus. Zur zusätzlichen Aufgabe hat er es sich indes gemacht, die Attraktivität der Reserve zu fördern. Der TSV Schott II soll seine eigene Marke sein, soll auch in der Bezirksliga Zuschauer anlocken und wenn es nach dem Trainer geht, irgendwann auch mal höher spielen. „Der Verein muss aber über die weitere Entwicklung entscheiden“, sagt Jockel Weinz. „Ich habe erstmal nur einen Auftrag bis Mai.“
Und zu diesem Auftrag gehören zwei ganz wichtige Spiele zum Auftakt ins neue Jahr. Mit Gundersheim und Gundheim geht es gegen Gegner, die hinter dem Tabellenelften stehen – und dort auch bleiben sollen. „Wir wollen schnell den nötigen Abstand. Ich denke, dass diese Saison 37 oder 38 Punkte reichen.“ Und darauf arbeitet Jockel Weinz mit seinem neuen Team hin – mit Fluchtlicht und notfalls auch mal ohne.