2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Luca Dwertmann (l.)  fällt bei den Wiehler Fußballern aus Studiengründen auf längere Sicht aus. Foto: Giesen
Luca Dwertmann (l.) fällt bei den Wiehler Fußballern aus Studiengründen auf längere Sicht aus. Foto: Giesen

Wiehl braucht einen perfekten Tag

Der oberbergische Landesligist ist im Pokal-Finale gegen Bergisch Gladbach nur Außenseiter

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Wiehl. Die Fußballer des FV Wiehl treffen am Sonntag in Immekeppel im Kreispokalfinale auf den SV Bergisch Gladbach. Das Team von Trainer Ingo Kippels will dem Favoriten aus der Mittelrheinliga ebenso ein Bein stellen, wie schon zuvor dem TV Herkenrath im Halbfinale. Dieses hat derweil ein Nachspiel vor der Kreisspruchkammer.

FV Wiehl – SV Bergisch Gladbach (So., 15.30 Uhr in Immekeppel). Die Aussichten, in diesem Jahr den Sieg im Kreispokalfinale zu schaffen, waren für die Wiehler nicht gerade rosig. Jedefalls sagte das vor Beginn des diesjährigen Wettbewerbs deren Trainer Ingo Kippels. Einen perfekten Tag würde man brauchen, um überhaupt ins Endspiel zu kommen. Einen weiteren, ebenso perfekten Tag, um sich den Titel zu holen.

Teil eins der Mission ist bereits erfüllt. Dank einer kämpferischen Glanzleistung und einer gehörigen Portion Glück, schaffte es der Landesligist, den großen Favoriten aus der Mittelrheinliga per Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb zu kegeln. „Wir haben eine schwere Aufgabe bewältigt. Ob uns das noch mal geling, ist sehr fraglich“, meint Kippels.

Bergisch Gladbachs Trainer Thomas Zdebel stapelt derweil tief und sieht die Chancen auf einen Erfolg bei 50:50. „Ich stelle mich auf ein echtes Endspiel ein“, erklärt er. Gegen den VfL Alfter, trainiert vom Fußball-Weltmeister von 1990, Jürgen Kohler, zudem Tabellenführer der Mittelrheinliga, gelang jüngst ein 1:1-Unentschieden.

„Dort haben wir spielerisch überzeugt. Aber gegen Wiehl wird es ein ganz anderes Spiel“, meint der ehemalige Profi von Bayer Leverkusen und erwartet den Gegner defensiv gut organisiert und aggressiv.
Kippels will mit seiner Elf ein ebenbürtiger Gegner für die Bergisch Gladbacher sein, die aktuell auf dem vierten Platz der Mittelrheinliga rangieren und sich lediglich einen Ausrutscher gegen den TV Herkenrath leisteten. „Das hatte Derby-Charakter. Sowas kann immer passieren. Darüber hinaus hat der Gegner eine junge aber stabile Mannschaft. Es wird sehr schwer für uns.“

Personell hat Kippels die Qual der Wahl. Lediglich Waldemar Kilb wird wegen einer Bänderverletzung ausfallen. Auf lange Sicht fällt jedoch Luca Dwertmann aus, der in den kommenden vier Monaten aus Studiengründen in England ist.

Vor drei Jahren standen sich die beiden Teams schon einmal im Finale gegenüber. Seither hat sich einiges verändert. Damals waren die Wiehler gerade erst aus der Kreisliga A aufgestiegen und chancenlos.
„Wir haben uns sportlich angenähert, und werden alles versuchen, den Titel zu holen. Aber wir haben gegen Herkenrath schon gesehen, wie viel wir investieren müssen“, warnt Kippels, der einen Vorteil darin sieht, in Immekeppel spielen zu dürfen. Der kleine Platz könnte ein Vorteil sein. „Mal sehen, wir werden uns etwas ausdenken, dass dem Gegner wehtun wird.“

Weh hat dem TV Herkenrath offenbar auch das Ausscheiden aus dem Wettbewerb getan. Nach der Halbfinalpartie in Wiehl strengte der Verein ein Sportgerichtsverfahren gegen den Gastgeber wegen „grob unsportlichem Verhalten“ an. Grund sei, dass sich die Wiehler geweigert hätten, die Einnahmen aus dem Spiel, wie vorgesehen, mit dem Gast zu teilen. Das sei jedoch längst geschehen, sagte der FV-Vorsitzende Manfred Noss, jedoch nicht unmittelbar nach der Partie.

„Der TV Herkenrath hat sich weder beim kassieren, noch später bei der Abrechnung beteiligt, wie es sonst üblich ist“, berichtet Noss. „Nach dem Spiel kam jemand, der sich uns nicht einmal vorgestellt hatte, sodass wir auf die Aushändigung der Einnahmen verzichtet haben“, so Noss weiter. Am Freitagabend wird der Fall vor der Kreisspruchkammer verhandelt.

Aufrufe: 023.9.2016, 15:00 Uhr
KSTA-OVZ/Thomas GiesenAutor