2024-05-17T14:19:24.476Z

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Marcel Siepmann.
Marcel Siepmann.

Wie Marcel Siepmann Torhüter wurde

Bis kurz vor dem Seniorenbereich spielt er als Stürmer. Als er in der A-Jugend des SV Issum dann den verletzten Keeper vertritt, wird sein wahres Talent entdeckt. Heute ist der 45-Jährige Torwart-Trainer beim Oberligisten Union Nettetal.

Trotz jahrelanger Ausbildung in der Jugend sollten sich Spieler wohl nicht immer auf eine bestimmte Position auf dem Feld festlegen. Möglicherweise erkennen auch die Trainer nicht unbedingt das Talent, das ein Nachwuchskicker auf einer anderen Position mitbringen würde – und das könnte selbst bei Stürmern manchmal zwischen den Pfosten liegen. So zumindest erging es Marcel Siepmann (45 Jahre), dem heutigen Torwart-Trainer des Oberligisten SC Union Nettetal.

Denn eigentlich ist „Siepi“, wie er liebevoll in Nettetal genannt wird, gelernter Stürmer, der in der Jugend für den SV Issum auf Torejagd ging. Doch mit 18 Jahren wurde er in seiner letzten Saison bei den A-Junioren als Torwart umfunktioniert. Nötig war dies, weil sich die etatmäßige Nummer eins einen Bänderriss zugezogen hatte – so stand Siepmann in den letzten sechs Monaten seiner Jugendzeit plötzlich zwischen den Pfosten. Er machte seine Sache dabei so gut, dass er nicht mehr aus dem Kasten wegzudenken war und wechselte als Torwart anschließend bei den Issumern auch in den Seniorenbereich.

Fortan zeigte die Kurve in seiner Laufbahn deutlich nach oben. Nach zwei Jahren beim FC Aldekerk in der Kreisliga A wechselte er mit 23 Jahren dann zur DJK Labbeck-Uedemerbruch. Dort war er vier Spielzeiten die Nummer eins in der Bezirksliga. Doch damit war das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht.

Großer Sprung unter Dietmar Linders

In der Saison 2003/04 folgte schließlich der Wechsel zu Viktioria Goch. Dort machte Siepmann in seiner Entwicklung noch einmal einen beachtlichen Sprung, obwohl er bereits das Alter von 27 Jahre erreicht hatte. Bei der Viktoria stand er nämlich unter den Fittichen des ehemaligen Bundesliga-Torhüters Dietmar Linders, der unter anderem für MSV Duisburg und Preußen Münster spielte.

„Dietmar Linders war mein Mentor und Ziehvater, dem ich sehr viel zu verdanken habe“, sagt Siepmann. Er erinnert sich gerne an die gemeinsame Zeit mit dem heute 80-Jährigen. Für Viktoria Goch kam Siepmann als Stammtorhüter in der Verbandsliga und Niederrheinliga zum Einsatz. In dieser Liga spielte er auch für die SV Hönnepel-Niedermörmter und den SV Straelen. Nachdem er 2017/18 dann für den GSV Geldern noch einmal in der Bezirksliga aufgelaufen war, tauschte er seine aktive Rolle gegen die des Torwart-Trainers ein. Seine erste Station war der SV Straelen, bei dem er mit Ralf Ring in der Saison 2018/19 für die Regionalliga-Keeper verantwortlich war. Seit 2019/20 kümmert er sich nun schon im dritten Jahr um die Torhüter des Oberligisten SC Union Nettetal.

"Union ist ein absolut toller Verein"

Die technischen Fähigkeiten, die er einst als Spieler in der Jugend erlernt hat, kommen ihm dabei nun zugute. Denn ein Keeper wird bei der Übungseinheit nicht richtig gefordert, wenn der Torwart-Trainer den Ball unplatziert oder nicht mit der nötigen Härte auf das Tor schießt. Dieses Problem gibt es mit dem gelernten Stürmer „Siepi“ wahrlich nicht. Zudem kann er seinen Schützlingen das moderne Torwartspiel vermitteln. Denn heute ist der Schlussmann oft der elfte Feldspieler, der mitunter als eine Art Libero fungiert.

Siepmann ist froh, dass er die Position des Torwart-Trainers nun beim Oberligisten in Nettetal ausüben darf. „Union ist ein absolut toller Verein, der mir die Möglichkeit gegeben hat, mich auf Oberliga-Niveau als Torwart-Trainer zu entwickeln. Wir tauschen uns im Trainerteam täglich aus. Mit Andreas Schwan und Lutz Krienen ist dabei auch eine Freundschaft entstanden. Ich fühle mich hier extrem wohl“, sagt Siepmann.

Auch mit dem Einsatz seiner jungen Torhüter beim SC Union ist Marcel Siepmann zufrieden. Alle stehen gerade noch am Anfang ihrer Laufbahn, sind in ihrer Jugendzeit als Torwart aber schon gut ausgebildet worden. Das Ziel ist es für Siepmann, diese jetzt einen weiteren Schritt nach vorne zu bringen in ihrer Entwicklung.

Aufrufe: 010.12.2021, 12:00 Uhr
RP / Heiko van der VeldenAutor