Herr Handrick, manche gewinnen in Ihrem Leben kein einziges Hallenturnier, Sie dagegen fast alle zwei Jahre eins. Warum ist es für Sie und Ihre Teams so leicht, in der Halle zu triumphieren?
Nun ja, alles steht und fällt natürlich mit dem Spielermaterial, das man zur Verfügung hat. Du brauchst Leute mit großer Flexibilität und Handlungsschnelligkeit. Ein Stück weit ist ein Hallenturnier aber immer auch Glückssache, wo es sehr eng zugeht und es auch mal Überraschungssieger geben kann wie den SC Spremberg neulich in Kolkwitz. Dass Laubsdorf vor drei Jahren mit seinem Oberliga-Kader im Endspiel an uns gescheitert ist, zeigt, dass nicht immer die Mannschaft gewinnt, die draußen die beste Elf stellt.
Wenn man so oft in der Halle gewinnt wie Sie mit Burg, ist das aber nicht nur mit Glück zu erklären. Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Du kannst an der Taktiktafel schon etwas machen und systematisch auf ein paar Feinheiten achten. Ein gutes Umschaltspiel ist zwangsläufig vonnöten und eine Absicherung, damit du eventuelle Ballverluste abfangen kannst. Wenn du oft die gleichen Spieler spielen lässt, stellen sich da auch Automatismen ein.
Wie kam es denn dazu, dass diesmal mit Vetschau eine Mannschaft am Gaglower Wanderpokal teilnimmt, die nicht zum Fußballkreis Niederlausitz gehört?
Ich kenne die Verantwortlichen schon lange und anscheinend wurden unsere Leistungen in den letzten Monaten honoriert, deshalb haben wir netterweise eine Einladung bekommen. Man sieht in uns wohl eine attraktive Mannschaft. Ich denke, dass die Einladung daher folgerichtig ist.
Auch an der Freiluft sind Sie in Vetschau mit vielen ehemaligen Akteuren aus Burg sehr erfolgreich und steuern schnurstracks auf den zweiten Aufstieg in Folge zu. Wo soll die Reise hingehen?
Wir führen zwar souverän mit 15 Siegen aus 15 Spielen die Landesklasse an, aber es gibt keine Garantie dafür, dass die Rückrunde genauso läuft. Krieschow hatte letztes Jahr in der Landesliga auch schon elf Punkte Vorsprung und hätte den Aufstieg fast noch verspielt. Wenngleich die Landesliga mit Derbys gegen Lübben, Burg oder Kolkwitz ein reizvolles Ziel ist, können wir uns nach der Halbserie schlecht hinstellen und sagen, wir sind aufgestiegen.
Mit Jörg Handrick sprach Steven Wiesner
Zum Thema: Die Gewinner des Turniers
2005 Kolkwitzer SV
2006 Wacker Ströbitz
2007 Kolkwitzer SV
2008 BG Laubsdorf
2009 BG Laubsdorf
2010 SC Spremberg
2011 SG Burg
2012 Blau-Gelb Laubsdorf
2013 SG Burg
2014 SG Burg
2015 SC Spremberg
Rekordsieger mit je vier Titeln sind bisher der BSV Cottbus Ost (1995, 2001, 2002, 2003), der Kolkwitzer SV (2000, 2004) und die SG Burg (1985).