Wichtiger Punktgewinn für den SV Leuscheid

Im Vergleich zur Vorwoche musste SVL-Coach Volker Hundhausen seine Mannschaft auf drei Positionen umstellen: für den gesperrten Henrik Schäfer rückte der wieder genesene Janis Barth auf die Linksverteidigerposition, für den beruflich verhinderten Kevin Klein rotierte Niko Bönisch auf Linksaußen und der verletzte Michel Gutt wurde von Neuzugang Aaron Calopresti im zentralen Mittelfeld ersetzt. Beim angeschlagenen Stefan Güldenring reichte es nicht für einen Einsatz. Beim ASV fehlten unter anderem der im Urlaub weilende Sidney Kébé und der überraschend auf der Bank platznehmende Toptorschütze Edin Mujezinovic.
Das Spiel begann Kreisliga-typisch mit einer Unterbrechung, da Schiedsrichter Güven Cinar verständlicherweise zu sehr von der ähnlichen Farbkombination der Trikots beider Mannschaften irritiert wurde. Fortan agierten die Hausherren in einem modisch fragwürdigen Outfit bestehend aus schwarzen Trikots, grünen Hosen und orangen Leibchen. Da es beim Fußball allerdings glücklicherweise nicht im Geringsten um die Optik geht, gelang es dem SVL das Spiel der Augustiner weitgehend zu neutralisieren. Die gute, alte Manndeckung wurde eigens für das heutige Spiel aus der Trickkiste gezogen, womit der Aufstiegsaspirant einige Probleme hatte. Trotzdem, A-Klassen-Spitzenkräfte wie Egemen Genc sind, trotz hervorragender Leistung seiner Bewachers Jonas Scheibner, nicht über 90 Minuten auszuschalten. So war es auch der Kurde, der die wohl größte Chance im ersten Durchgang ungenutzt ließ: frei vor Torwart Lukas Hörster hob er den Ball nur wenige Zentimeter über die Latte (33.). Bereits zuvor waren Alexander Krey, Edgar Niedens und Azahaf aus aussichtsreicher Position gescheitert. Die einzig nennenswerte Offensivaktion der Hausherren im ersten Durchgang verbuchte Lars Vogel, dessen strammer Linksschuss aus gut 16 Metern knapp am Kreuzeck vorbei strich (38.). Dennoch konnte man aus SVL-Sicht mit dem Ergebnis nach 45 Minuten absolut zufrieden sein.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit erhöhte St. Augustin allerdings nocheinmal den Druck: Mujezinovic wurde eingewechselt und band gleich seinen Schatten Pascal Breuer, was dem starken Antreiber Dennis Hatzenbühler zu der Möglichkeit eines perfekt getimten Vertikalpasses verhalf, den der einlaufende Azahaf cool verwandelte. Wer nun allerdings dachte, dass er Außenseiter nun einbrechen würde, sah sich getäuscht. Das Spiel wurde offener und der SVL kam mit großer Moral neben einem gefährlichen "Flatterfreistoß" Vogels (63.) noch zu einigen Halbchancen. Der ASV wurde in dieser Phase hingegen nur einmal durch einen gefühlvoll geschlenzten Freistoß Mujezinovic' gefährlich, den Hörster parieren konnte.
In der 70. Minute war es nach einer schönen Kombination über den eingewechselten Kevin Kurth, Calopresti und Vogel schließlich so weit: der zu Topscorer Amirjan gelangte Ball wurde nach dessen scharfer Hereingabe von Kenanidis ins eigene Tor gelenkt.
Euphorisiert spielte der SVL noch einige Minuten weiter nach vorne, kam aber zu keinen nennenswerten Chancen mehr. In den Schlussminuten wurde der ASV wieder absolut spielbestimmend und schnürte die Gastgeber in deren Strafraum ein, ein weiteres Tor gelang St. Augustin allerdings nicht mehr, auch weil Schiedsrichter Cinar bei zwei brenzligen Situationen im Sechzehner nicht auf Elfmeter entschied.
Unter dem Strich ein glücklicher, aber auf Grund einer tollen kämpferischen Leistung auch verdienter Punktgewinn für den SV Leuscheid, den es nächste Woche mit einem Sieg gegen Hellas Troisdorf zu vergolden gilt. Für den ASV St. Augustin allerdings handelt es sich hierbei um zwei verlorene Punkte im Aufstiegsrennen, obwohl auch der ärgste Konkurrent Hertha Rheidt beim 2:2 gegen Kaldauen Federn lassen musste.