Es ist das Spiel des Jahres für Balingens U17: Die B-Junioren duellieren sich heute (18 Uhr) vor heimischer Kulisse mit dem VfB Stuttgart. Im Viertelfinale des WFV-Pokals sind die Balinger krasser Außenseiter.
Positiv aus Sicht der Balinger: Gegen die Landeshauptstädter hat die TSG rein gar nichts zu verlieren. Die Klassenzugehörigkeit ist das Eine, die Pokalvergangenheit das Andere. In der zurückliegenden Spielzeit gewannen die Stuttgarter nämlich den Verbandspokal, wenngleich alles andere als souverän. Im Vorjahres-Finale trafen der VfB und die Stuttgarter Kickers zur inoffiziellen Stadtmeisterschaft aufeinander, der Bundesliganachwuchs gewann mit 4:3. Dabei führt der VfB früh mit 1:0, hatte die Partie in der ersten halben Stunde sicher im Griff. In der Folge tat man sich gegen immer mutiger agierende Kickers aber zunehmend schwerer, lag zwischenzeitlich mit 1:3 zurück und drehte das Spiel erst in der Schlussviertelstunde zu seinen Gunsten.
Im Balinger Lager nimmt man die Begegnung mit den Stuttgartern sichtlich gelassen. „Unser Fokus liegt auf der Liga, der Pokal ist nur Zubrot“, beschwichtig TSG-Trainer Alexander Schreiner. „In der Liga haben wir nichts anderes als den Klassenerhalt im Sinn, daher ist das Pokalspiel gegen den VfB eine schöne Abwechslung. Ausnahmsweise haben wir nichts zu verlieren.“ Balingens U17 geht dabei mit angenehmem Rückenwind in das Duell: Erst am vergangenen Wochenende gelang im Kellerkracher gegen den SC Freiburg 2 ein wichtiger 2:0-Heimsieg, Schreiner strahlte: „Was wir gezeigt haben, stimmt mich zuversichtlich. Wir standen in der Defensive gut und waren kaltschnäuzig vor dem Tor. Die Leistung kann einen Schub geben.“ Überhaupt schwärmt der Balinger Übungsleiter ungeachtet der Tabellensituation aktuell in den höchsten Tönen von seiner Truppe: „Wir haben eine echte Mannschaft. Wenn wir ein Tor schießen, jubelt auch die Bank. Auch deswegen haben es sich die Spieler, die in den vergangenen Wochen nicht häufig zum Zug kamen, verdient, gegen den VfB Spielpraxis zu sammeln.“
Schreiner schenkt das Spiel im Vorfeld allerdings keineswegs ab, sondern wittert durchaus eine Außenseiterchance: „Wir wissen um die Kräfteverhältnisse. Aber wir geben nicht auf. Unsere U 19 hat gezeigt, was möglich ist.“