2024-06-04T08:56:08.599Z

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Herbert Leus im Interview der Woche: Die Lust Fußball zu spielen zeichnet seine Mannschaft dieses Jahr aus.
Herbert Leus im Interview der Woche: Die Lust Fußball zu spielen zeichnet seine Mannschaft dieses Jahr aus. – Foto: TuS Beuerbach

„Wer Erfolg haben will, muss den Urlaub am Spielplan orientieren“

Das Interview der Woche mit dem Trainer des TuS Beuerbach: Herbert Leus +++ Am Wochenende steht das Derby und Spitzenspiel gegen Walsdorf an

Beuerbach. Mit dem TuS Beuerbach geht Trainer Herbert Leus in seine vierte Saison. Von den drei vorherigen Spielzeiten konnte aufgrund von Corona jedoch bisher erst eine volle Saison absolviert werden. Dieses Jahr starteten die Beuerbacher sehr aussichtsreich in die KOL Rheingau-Taunus, weswegen die Hoffnungen natürlich groß sind, dieses Jahr vielleicht den ganz großen Wurf zu landen. Leus selbst blickt auf 15 erfolgreiche Jahre als Trainer, u.a. bei der TuS Hahn, mit insgesamt vier Aufstiegen zurück. Im Interview mit uns spricht Leus über die Erfolgsfaktoren beim TuS, das kommende Spitzenspiel gegen den SV Walsdorf und was es braucht, um in der KOL ganz oben mitzuspielen.

FuPa: Mit vier Siegen aus vier Spielen seid ihr ja optimal in die aktuelle Spielzeit gestartet, welche Gründe sehen Sie für diesen Traumstart?

Herbert Leus: Unser Saisonstart ist top geglückt, weil wir wussten wir müssen von Anfang an Vollgas geben. Wir hatten Spiele gegen Mannschaften, bei denen wir uns sicher sind, die werden am Ende der Saison im oberen Drittel der Tabelle zu finden sein. Schlangenbad, Orlen, das Derby gegen Wallrabenstein und bei Presberg, wir konnten nicht einfach mal langsam in die Saison reinkommen, sondern mussten sofort im Kopf da sein und 100% geben.

FuPa: Und dazu vergangenes Wochenende das Derby gegen Heftrich, was ihr mit 6:0 gewonnen habt…

Herbert Leus: Ja, solche Spiele wird es in Zukunft häufiger geben. Heftrich hat lange Zeit gut mitgehalten. Das sind Spiele die können auch anders ausgehen, aber wir haben es gut gemacht in der zweiten Halbzeit.

FuPa: Wie habt ihr es geschafft nach dieser langen Fußballpause auf den Punkt topfit zu sein?

Herbert Leus: Wir haben im Februar begonnen jede Woche mindestens einen Lauf zu machen, haben diverse Fußballbiathlons, Laufchallenges und ähnliches durchgeführt, dass wir zumindest mal aus dem Trott des Winters rauskamen, was glaube ich schon ein kleiner Vorteil war. Trotzdem hatten wir es in der Vorbereitung und auch jetzt noch, mit diversen Verletzungen zu tun. Diese Corona-Phase war und ist echt hart für jeden Fußballer.

FuPa: Wie fangt ihr die vielen Verletzungen auf?

Herbert Leus: Wir haben dieses Jahr einen großen und ausgeglichenen Kader mit rund 21 Akteuren. Wir können die fünf bis sechs Verletzten bzw. Verhinderten pro Spieltag dadurch immer gut und nahezu gleichwertig ersetzen. Wir sind in der Breite einfach besser aufgestellt als letztes Jahr, dadurch dass wir zwei Neuzugänge und keinen Abgang zu verzeichnen hatten.

FuPa: Welche weiteren Erfolgsfaktoren gibt es bei euch im Verein?

Herbert Leus: Wir haben letztes Jahr in der Corona-Phase eine zweite Mannschaft mit einem Kader von fast 30 Spielern aufgebaut, die uns helfen soll in den nächsten Jahren weiterhin erfolgreich zu sein. Dort können Spieler aus der Jugend, Neuzugänge und Verletzte sich Spielpraxis holen und an die erste Mannschaft herangeführt werden. Auch unser Rasenplatz lässt sich in diesem Zuge nennen. Der Platz ist generell und vor allem dieses Jahr in einem super Zustand, weil auch das Wetter mitspielt. Letztes Jahr hat dort sogar die U 19 von Borussia Mönchengladbach ein Trainingslager absolviert.

FuPa: Letztes Jahr standet ihr vor dem Saisonabbruch auf Platz fünf, was hat sich im Vergleich zu diesem Jahr geändert?

Herbert Leus:

Nick Erwe ist nach Meniskusverletzung zurück, generell muss man aber sagen, dass wir letztes Jahr zu viele fehlende Spieler, teilweise elf Stück, hatten. Der Unterschied in diesem Jahr ist, dass es die Leute gelernt haben nicht im August und September in den Urlaub zu fahren. Letztes Jahr nach der Corona-Phase hat jeder so ein bisschen gedacht er muss jetzt nochmal in den Urlaub fahren. Bei uns, aber auch vielen anderen Mannschaften hat die Planung in dieser Hinsicht nicht so gut funktioniert. Unsere Spieler haben dieses Jahr gemerkt, dass wenn man Erfolg haben will, muss man sich in seiner Urlaubsplanung am Spielplan orientieren. Meine Jungs sind dieses Jahr heiß eine gute Saison zu spielen, wo uns das am Ende genau hinführt, wissen wir selbst nicht, in dieser Hinsicht lassen wir uns überraschen.

FuPa: In unserer Saisonvorschau hieß euer Ziel oberes Mittelfeld. Muss dieses Ziel nach so einem Saisonstart nicht Aufstieg heißen?

Herbert Leus: Unser Ziel vor der Saison war es, wie auch letztes Jahr, unter den ersten fünf zu landen. Jetzt sage ich einfach mal unter den ersten drei, aber vom ganz großen Wurf sind wir noch weit entfernt. Wir würden uns gegen den Aufstieg natürlich nicht wehren, allerdings muss man bedenken, dass bei uns in der Liga nur der Erste aufsteigt und die Saison ist lang. Ich persönlich bin von meinen Jungs begeistert, die ziehen super mit, aber der Weg, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen, ist noch lang.

FuPa: Sie selbst sind vor einigen Jahren bereits mit dem TuS Hahn aus der KOL in die Gruppenliga aufgestiegen. Was braucht es, um in der KOL erfolgreich zu sein?

Herbert Leus: Das damals mit dem TuS Hahn war komplett anders. Auch durch Corona dieses Jahr haben wir ganz andere Voraussetzungen im Moment. Uns zeichnet im Moment einfach der Wille aus, nach Corona endlich wieder Fußball spielen zu können und Lust haben uns als Mannschaft wieder zu zeigen. Ich habe das Gefühl, dass man mit diesem Willen viel mehr Punkte holt, als damals mit Hahn, einer Mannschaft, die sehr spielstark war. Bei der Mannschaft in Hahn musste ich damals nur am System schrauben, sowie gewisse Abläufe und Spielzüge trainieren. Solche Vergleiche sind aber natürlich sehr schwer.

FuPa: Am Samstag spielen Sie gegen den Tabellenvierten aus Walsdorf. Was für ein Spiel erwarten Sie da?

Herbert Leus: Das Derby ist extrem richtungsweisend. Der Trainer der Walsdorfer (Anm. d. Red.: Oliver Schöneck) ist ein ehemaliger Beuerbacher und kennt uns daher gut. Ihnen ist es in den letzten Jahren eigentlich immer gelungen uns Punkte abzunehmen, weshalb wir ein schweres Spiel erwarten. Die Walsdorfer waren schon letztes Jahr vor dem Abbruch sehr gut und haben dieses Jahr an diese Leistungen angeknüpft. Sie sind sehr beständig und arbeiten kontinuierlich gut. Wir wollen am Sonntag wir auf unsere eigenen Stärken setzten, wozu vor allem das Umschaltspiel gehört. Auch dieses Wochenende müssen wir wieder zwei bis drei Ausfälle kompensieren. Trotz alledem haben wir mit Cenk Kuru einen Urlauber (lacht), und zudem sind Nico Hoffmann und Henry Traenckner nach Verletzungspause noch fraglich. Insgesamt aber lichtet sich unsere Verletztenliste und unser breiter Kader kann das auffangen.

Aufrufe: 010.9.2021, 10:40 Uhr
Tim StammAutor