2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Der TSV Weilimdorf gibt eine 2:0-Führung in der Schlussphase aus der Hand.
Der TSV Weilimdorf gibt eine 2:0-Führung in der Schlussphase aus der Hand. – Foto: Pressefoto Baumann

Weilimdorf: Zehn Minuten ruinieren 84 Minuten Fleißarbeit

Der TSV gibt eine 2:0-Führung aus der Hand

Der TSV Weilimdorf gibt gegen den FV Sontheim den fast schon sicheren ersten Saisonsieg aus der Hand.

Da lag er nun auf dem Silbertablett. Schön mit Schleifchen dran und Blumengebinde drumherum. So schön wie das Landesligateam des TSV Weilimdorf am Sonntag bekommt man in dieser Spielklasse höchst selten einen Sieg serviert. Zumal es für die Mannschaft von Trainer Stefan Schuon der erste in der aktuellen Runde gewesen wäre. Doch statt das Geschenk dankend anzunehmen, ließen es die Nord-Stuttgarter kräftig auf den Boden scheppern. Denn in der Partie gegen den FV Sontheim hatten die Weilimdorfer durch 84 Minuten emsige Fleißarbeit alles im Griff gehabt, ehe sie sich innerhalb von zehn Minuten um einen eigentlich verdienten Lohn brachten.

Stefan Schuon brauchte nach dem Schlusspfiff ein paar Minuten, um sich zu sammeln. Währenddessen machten sich die TSV-Kicker auf den Weg in Richtung Kabine. Die Mienen der Spieler sagten allesamt eines aus: „Wie konnte das passieren?“ Der Coach hatte kurz darauf die Antwort auf die lautlos gestellte Frage parat: „Dass man mal ein Gegentor kassiert, das passiert im Fußball. Aber das darf einen dann nicht so aus der Bahn werfen.“

Denn der Anfang vom Ende der Weilimdorfer Träume über den ersten Saisonsieg begann in der 84. Minute. Nach einem Freistoß des Sontheimer Spielmachers Daniel Gentner, den TSV-Torwart Hadis Grahic noch parieren konnte, flipperte der Ball durch den Fünf-Meter-Raum der Platzherren. Vorletzte Station des Spielgeräts war ein Bein von Haris Gudzevic, die letzte das Tornetz des TSV. Es war das 1:2 aus Sicht der Gäste, die bis dahin nur eine einzige klare Torchance gehabt hatten. In der 10. Minute musste TSV-Torwart Hadis Grahic gegen Ruben Ertle parieren. Der Nachschuss von Christoph Renner wurde ebenso geblockt wie der zweite Schussversuch von Ertle. „Wir haben anfangs etwas schwer in die Partie gefunden“, räumt der Weilimdorfer Trainer ein. Doch spätestens nach diesem Dreifach-Warnschuss gelang den Nord-Stuttgartern das, was sie schon vor Wochenfrist bei der Begegnung mit dem SV Bonlanden ausgezeichnet hat. Durch einen mannschaftlich geschlossenen und engagierten Auftritt vereitelten sie geraume Zeit lang jegliche Form von Torgefahr.

Weilimdorf dominiert bis zur Schlussphase

Doch im Gegensatz zu dem Spiel gegen die Bonlandener entwickelte der TSV diesmal auch in den Offensivaktionen mehr Dynamik. Die 100-prozentige Chance der Sontheimer konterten die Nord-Stuttgarter nur zwei Minuten später ihrerseits mit einer 100-prozentigen Chance, die allerdings ebenfalls vergeben wurde. Iheb Ben-Abdallahs Kopfball nach einer Flanke von Dino Mujcic landete aus zwei Metern am Pfosten. Als in der 24. Minute der Führungstreffer für den TSV fiel, war ebenfalls Ben-Abdallah unter den daran Beteiligten. Der Mittelfeldakteur war im FV-Strafraum von Rene Färber von den Beinen geholt worden. Den fälligen Strafstoß verwandelte Samir Genc und beschenkte sich damit selbst. Genc feierte am Spieltag seinen 28. Geburtstag. In der 42. Minute legte Mujcic nach Behar Hasanajs klug gespieltem Pass das 2:0 nach.

Auch nach dem Seitenwechsel diktierten die Nord-Stuttgarter das Geschehen. Sie machten nur den Fehler, nicht entschlossen genug auf den dritten Treffer hinzuarbeiten. Möglichkeiten waren da, die aber entweder durch zu schlampigen Zuspiele und Flanken oder die zu überhasteten Abschlüsse nicht in Zählbares umgemünzt werden konnten.

Dann fiel der Anschlusstreffer – und das TSV-Team versank im Chaos. Die Ordnung war dahin, der Zugriff auf die ballführenden Gegenspieler auch. Und beim FV Sontheim keimte die Erkenntnis, dass ja vielleicht doch noch etwas zu holen sein könnte. Was sich in der 87. Minute bewahrheitete: Ein schneller Gegenangriff der Gäste, ein Querpass von Michael Kastler, Konfusion im Weilimdorfer Strafraum und ein Daniel Gentner, der zum 2:2 abstaubte – schon war der sicher geglaubte Sieg gegen einen wie die Weilimdorfer immer noch sieglosen Gegner dahin. Sicher ist: So leicht wie gegen Sontheim wird es der TSV nicht oft in der aktuellen Runde haben.

TSV Weilimdorf: Grahic – Wojcik, Simic, Cömert, Härle – Jung (67. Gudzevic), Ben-Abdallah – Hasanaj (90. Woldezion), Genc, Schieber (55. Fara) – Mujcic.
FV Sontheim: Manuel Renner – Hörger (61. Gansloser), Kastler, Bolcek, Neumann – Rene Färber, Gentner – Urban (82. Steven Färber), Ertle (73. Mattick) – Christoph Renner, Kentiridis.

Vereinsverwalter werden und eigenen Verein bei FuPa präsentieren: www.fupa.net/stuttgart/anmelden

Fragen, Anregungen oder einen Fehler gefunden? Schreibt uns direkt hier als Kommentar oder per Mail an stuttgart@fupa.net

Folgt uns auch auf:

Facebook: @FuPaStuttgart
Instagram: @FuPaSTR
Twitter: @FuPaSTR



Aufrufe: 09.9.2019, 12:40 Uhr
Nord-Rundschau / Mike MeyerAutor