2024-05-10T08:19:16.237Z

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Ein Zusmarshauser hütet das Tor der deutschen U-17-Nationalmannschaft: Raif Husic spielt seit dieser Saison beim FC Bayern.  Foto: Sportpress
Ein Zusmarshauser hütet das Tor der deutschen U-17-Nationalmannschaft: Raif Husic spielt seit dieser Saison beim FC Bayern. Foto: Sportpress

Von Zusmarshausen ins U17-Nationaltor

Raif Husic spielt beim FC Bayern und ist auf dem Sprung in die Bundesliga +++ Langfristig will er Manuel Neuer im Tor der Nationalelf beerben

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Sein Vorbild, das hat Raif Husic direkt vor der Nase – Nationaltorwart Manuel Neuer. Beim FC Bayern laufen sich der 17-jährige Torwart aus dem Landkreis und die deutsche Nummer 1 immer wieder mal über den Weg. Ein paar Mal haben sie sogar schon miteinander trainiert und sich dabei gemeinsam den Schüssen von Franck Ribery, Arjen Robben und Bastian Schweinsteiger gestellt. Doch der Weg von Raif Husic zum frisch gebackenen Triple-Sieger, sein Weg an die Isar und in die Spitze des deutschen Fußballs – er begann an der Zusam.
Beim TSV Zusmarshausen begann er als kleiner Bub mit dem Fußballspielen. Zunächst war er in der F-Jugend als Stürmer eingesetzt. „Da hat er auch einige Tore geschossen“, erinnert sich sein langjähriger Trainer Peter Beise. Eines Tages aber bat der junge Fußballer darum, sich einmal als Torwart beweisen zu dürfen. Und von Beginn an trat sein Talent zu Tage. „Er hatte einfach eine tolle Reaktion und die entsprechende Physis“, erzählt Peter Beise. „Und das mit der Koordination hat auch sofort geklappt.“
Fortan wurde das Tor zur Domäne von Raif Husic und er zur festen Bank im Kasten seiner Mannschaft. Es dauerte nicht lange, da wurden auch andere auf das Zusmarshauser Talent aufmerksam. Beim Stützpunkttraining entdeckten die Scouts seine Stärke. Und so wechselte Raif Husic, der bis zur D-Jugend sechs Jahre lang in Zusmarshausen spielte, im Sommer 2008 zum FC Augsburg.
Ein Wechsel, der die Schlagzahl deutlich erhöhte. „In Zusmarshausen haben wir zwei Mal in der Woche trainiert, beim FCA war es dann vier- bis fünfmal“, erinnert er sich. Vor allem die Eltern, insbesondere der Vater, seien in dieser Zeit eine große Stütze gewesen. „Er hat mich immer überall hingefahren und oft mit mir noch Torwarttraining gemacht“, erzählt der 17-Jährige.
Wann immer er auf dem Spielfeld stand war die Familie als Zuschauer mit dabei. Doch zugeschaut haben auch andere. Bereits in der U14 erhielt Raif Husic das erste Angebot vom FC Bayern. „Damals war ich aber noch zu jung, deshalb haben wir das abgelehnt.“ Doch die Bayern blieben an dem Talent aus Schwaben dran. Auch, weil er durch seine Berufung in die Nationalmannschaft noch stärker in den Fokus der Scouts rückte. Und so wechselte Raif Husic zur vergangenen Saison an die Säbener Straße.
Mit 16 Jugendlichen wohnt er nun im Internat des FC Bayern. Dort trainiert der junge Mann hart für seinen Traum, den Sprung in die Bundesliga. Teilweise geht es zwei Mal am Tag auf den Trainingsplatz. Immer wieder legt er mit seinem Torwarttrainer, dem ehemaligen Bundesligatorhüter Uwe Gospodarek, zusätzliche Extraschichten ein.
Seine größte Stärke, das bescheinigten ihm auch seine Trainer, sei dafür die Kommunikation, Organisation und Präsenz auf dem Platz. Die spielt er seit Jahren als Torhüter der Jugendnationalmannschaft aus. Derzeit ist Raif Husic, der in seiner Freizeit im Fanshop des FC Bayern arbeitet, die Nr. 1 der deutschen U-17-Auswahl. Ein Platz, den er sich immer wieder hart erarbeiten muss. „Gerade in Deutschland haben wir eine sehr gute Jugendarbeit. Und auf dieser Position ist der Konkurrenzkampf noch einen Tick härter“, erzählt der junge Fußballer. „Wenn du da schlechter als ein anderer bist, dann sitzt du schon auf der Bank. Man muss sich immer neu beweisen.“ Doch Raif Husic weiß genau wohin er will: er will in die Bundesliga und Manuel Neuer im Tor der Nationalelf beerben.
Ein Nationaltorwart, der in Zusmarshausen mit dem Fußballspielen begann, das wäre auch für die Verantwortlichen des TSV Zusmarshausen das Größte. „Wir sind wirklich sehr stolz darauf, dass aus unseren Reihen ein solches Talent gewachsen ist“, sagt Abteilungsleiter Bernd Both. Er nahm kürzlich in Nürnberg gemeinsam mit Peter Beise eine Ehrung des DFB und BFV für die Grundausbildung des jungen Torhüters entgegen, verbunden mit einer finanziellen Zuwendung.
Weil Raif Husic an diesem Tag bei einem DFB-Vorbereitungsspiel in Bulgarien im Einsatz war, reiste eine Delegation des TSV mit Bernd Both, Tobias Duderstadt, Jugendleiter Arthur Meitinger und seinem ehemaligen Jugendtrainer Jürgen Schmidt im Nachgang zu ihm nach München.
Dabei überreichten die Funktionäre dem jungen Torhüter auch einen Zusser Fanschal und ein Handtuch mit dem TSV-Wappen. Doch auch so wird Raif Husic den Verein, bei dem er sich als Torhüter die ersten Sporen verdiente, nie vergessen. Allein schon wegen seinen Mitspielern, zu denen er, trotz der steilen Karriere, teils immer noch Kontakt hat.
Aufrufe: 06.6.2013, 03:04 Uhr
Augsburger LandboteAutor