2024-06-14T14:12:32.331Z

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FC Gießen-Trainer Daniyel Cimen dementiert Spekulationen um einen Streik der Spieler wegen ausbleibender Gehaltszahlungen.	Foto: Ben
FC Gießen-Trainer Daniyel Cimen dementiert Spekulationen um einen Streik der Spieler wegen ausbleibender Gehaltszahlungen. Foto: Ben

»Von einem Streik war nie die Rede«

REGIONALLIGA SÜDWEST: +++ FC Gießen kommt nicht zur Ruhe / Spekulationen um Spieler-Streik dementiert / Offener Brief an Vorstand +++

Gießen. Wer dachte, dass nach der zehnminütigen Brandrede von Jörg Fischer am Samstag, in deren Verlauf er seinen Rücktritt als Geschäftsführer des FC Gießen verkündet hatte, der Fußball-Regionalligist sich jetzt erst einmal auf die sportlich heiklen Aufgaben der nächsten drei Wochen konzentrieren könnte, wurde am Dienstag eines Besseren belehrt.

So hieß es laut einem Bericht der Hessenschau unter der Überschrift „Ausstand der Aktiven – Gießen-Spieler drohen mit Streik“, dass die Mannschaft für die von Fischer am Samstag bestätigten ausstehenden Gehalts- und Prämienzahlungen „mit einem Boykott von Trainingseinheiten und Pflichtspielen“ drohe. Deadline sei der Dienstag, bis zu dem die Zahlungen zu tätigen seien. Das allerdings dementierte Trainer Daniyel Cimen am Dienstagabend. „Von einem Streik war nie die Rede.“ Und auch Markus Haupt, designierter Geschäftsführer der noch zu gründenden Kapitalgesellschaft, bestätigte Cimens Aussage: „Um Gottes Willen, nein, es ging nie um einen Streik, der Bericht entspricht nicht der Wahrheit. Wir werden uns ansonsten zu Gehältern und Zahlungen nicht äußern, das wird intern mit der Mannschaft geregelt.“

Formuliert, so hieß es zunächst in dem HR-Bericht, habe die Mannschaft ihr Anliegen in einem „offenen Brief“. Der sei, hatte FC-Marketingchef Dirk Schäfer zuvor gesagt, in der Geschäftsstelle in Linden abgegeben worden. Darin sei aber seines Wissens nicht von einem Streik die Rede gewesen. Schäfer bestätigte auch, dass „Jörg Fischer gesagt hat, dass fristgerecht bezahlt wird“.

Unterdessen wollte sich Torwart Frederic Löhe, der von Fischer am Samstag „als Verbindungsmann zur Mannschaft“ genannt wurde, nicht zum Inhalt des Briefes oder der kolportierten Streik-Option äußern. „Wir können über das Sportliche reden“, sagte der Ex-Steinbacher, der sich ansonsten bedeckt hielt. Auch Spielführer Vaclav Koutny wollte auf Nachfrage nichts zu dem Brief sagen, während Trainer Daniyel Cimen den Sachverhalt aufklärte: „Es gab nie die Überlegung zu streiken und die Mannschaft wird am Mittwoch ganz normal am Training teilnehmen. Wir wollen uns auf das Sportliche und das nächste Spiel in Homburg konzentrieren.“

Gleichwohl bleibt zu festzuhalten: Nach der Rede ist es nun ein Brief, der im Lager des um den Klassenerhalt kämpfenden FC Gießen für Unruhe sorgt. Dass weder Jörg Fischer noch Andreas Heller oder weitere Vorstandsmitglieder am Abend für eine Stellungnahme zu erreichen waren, lag daran, dass sie ab 18 Uhr in der Geschäftsstelle in Linden tagten. Allerdings schien auch das weit unspektakulärer, als der Zeitpunkt vermuten ließ. Markus Haupt: „Es gab diverse Punkte zu klären, das war allerdings unsere turnusgemäße Sitzung. Da ging es um die Weihnachtsfeier oder auch Dinge aus der Jugendabteilung. Das mit dem Rücktritt von Jörg Fischer kam nun dazu.“ Die Nachfolge des FC-Geschäftsführers solle „eine Person“ zunächst kommissarisch bekleiden, so Haupt. „Da es aber noch ein paar Sachen zu klären gibt, werden wir den Namen zu gegebener Zeit in einer Pressemitteilung bekanntgeben.“



Aufrufe: 027.11.2019, 08:00 Uhr
Rüdiger DittrichAutor