Einen frisch gebackenen Vize-Europameister hat die SG Union Klosterfelde in ihren Reihen. Steven Nowark, Außenflitzer beim Brandenburgligisten, holte kürzlich Silber bei der Gehörlosen-Europameisterschaft für Deutschland.
Handicap auf den zweiten Blick
Sein Handicap bemerkt man nicht auf den ersten Blick, aber der Blondschopf aus Schönwalde/Glien spielt mit einem Hörgerät. Nowark ist von Geburt an gehörlos, das Sprechen lernte er erst mit vier Jahren. Jetzt war der talentierte Spieler im deutschen Kader bei der Gehörlosen-Weltmeisterschaft in Griechenland.
In der Gruppenphase bekam es die deutsche Mannschaft mit Russland, Polen und Kroatien zu tun und konnte dort alle Spiele gewinnen.
Als Gruppenerster traf die deutsche Elf dann im Viertelfinale auf England. Dieses Spiel endete 0:0 – das Elfmeterschießen musste entscheiden. Mit 4:3 konnten die Deutschen sich hier durchsetzen und ins Halbfinale einziehen, wo als Gegner Griechenland wartete. Das entscheidende Tor zum 1:0 schoss Steven Nowark und brachte sein Team damit ins Finale.
„Im Endspiel gegen die Ukraine waren wir dann schon ein bisschen kaputt und die Ukrainer waren wirklich sehr stark“, muss Nowark anerkennen – die Deutschen unterlagen mit 0:2. „Natürlich war das schon sehr enttäuschend im ersten Augenblick“, so der 24-Jährige.
Drei Tore in fünf Spielen
Mit seiner eigenen Leistung kann der Mittelfeldspieler, der in den fünf Spielen der Europameisterschaft drei Tore beisteuerte, aber rundum zufrieden sein.
Bei der Gehörlosen-EM mussten alle Spieler ohne Hörgerät spielen, um die Chancengleichheit zu wahren. „Da muss man sich dann schon umstellen, weil man zum Beispiel die Mitspieler nicht warnen kann, wenn von hinten ein Gegenspieler kommt. Man muss dann schon sehr gut das ganze Umfeld im Blick haben und sich orientieren“, erklärt er.
Profil: Steven Nowark
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