2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Timo Schey (rechts), hier gegen Horchheims Lars Freese, hat die grandiosen Pokalspiele vor 15 Jahren in Gau-Odernheim live miterlebt. 	Foto: Photoagenten/Christine Dirigo
Timo Schey (rechts), hier gegen Horchheims Lars Freese, hat die grandiosen Pokalspiele vor 15 Jahren in Gau-Odernheim live miterlebt. Foto: Photoagenten/Christine Dirigo

Viertelfinale winkt

VERBANDSPOKAL: Timo Schey weiß, wozu der TSV Gau-Odernheim fähig ist

Gau-Odernheim. Pokal kann der TSV Gau-Odernheim. Das ist aktuell der Fall und das war auch schon Anfang der 2000er so. Damals wie heute dabei: Timo Schey. Der defensive Mittelfeldspieler, der an diesem Mittwoch um 19.30 Uhr mit dem Fußball-Landesligisten gegen TuS Marienborn um den Einzug ins Verbandspokal-Viertelfinale spielt, ist heute ein routinierter, gestandener Kicker im TSV-Dress.

Patric Mohr schwärmt von der damaligen Mannschaft

Seinerzeit war er Wahlspieler, hatte seine ersten Einsätze im Paradeteam. Viele Erinnerungen an damals seien verblasst, schildert der 33-Jährige. Nur eine Handvoll Spiele sind noch bei ihm im Gedächtnis verankert, darunter der Sieg im Verbandspokal-Derby gegen RWO Alzey (2003) sowie die Drittrunden-Niederlagen gegen den TB Jahn Zeiskam (2003) und FK Pirmasens (2005). Es war eine Zeit, in der die Petersberger als Pokalschreck verschrien war. Die Zeit, in der Patric Mohr an der Linie des TSV Gau-Odernheim stand. Als Hans-Walter Schweitzer die Betreuung des Teams oblag. Die Zeit, als das Areal, wo heute der Kunstrasen liegt, ein ekliger Hartplatz war. Klein, eng, stellenweise matschig. Oft von einem kalten Ostwind heimgesucht – alles Bedingungen, die höherklassige Mannschaften überhaupt nicht mochten und mit denen der TSV Gau-Odernheim prächtig zurechtkam.

Patric Mohr, der inzwischen den Trainerjob an den Haken gehangen hat, schwärmt noch von der damaligen Zeit, als der TSV den höherklassigen Mannschaften mit Wille und Kampf die Stirn bot. Bis heute sind diese Spiele und Erfolge Highlights in der Vereinsgeschichte. Mohr: „Das war etwas Besonderes. Wir hatten eine zusammengeschweißte Truppe und jeder hat für den anderen bis zum Umfallen gekämpft“, schildert er. Zwei Bezirkspokal-Titel errang der TSV damals. Gegen Pirmasens hätte der TSV vielleicht auch mehr reißen können, wenn Mohr nicht rotiert hätte. Er sagt heute: „Wir haben um den Aufstieg in die Landesliga gespielt. Da musste ich schonen und habe unter anderem Stürmer Thomas Kehr nicht eingesetzt.“

Vor allem wegen den Jüngeren sagen Timo Schey und Patric Mohr, dass die damaligen Erfolge heute gar nicht hoch genug eingeschätzt werden könnten. Damals gab es kein Nachwuchsleistungszentrum von der heutigen Qualität beim TSV. Der Geist von damals habe aber überlebt, weshalb auch am Mittwoch ein Erfolg über Marienborn nicht auszuschließen sei. Obwohl TuS Marienborn, genau wie der TSV ein Landesliga-Aufsteiger, derzeit an der Tabellenspitze steht. „Gerade auf dem Kunstrasenplatz, wo sie jeden Grashalm kennen, ist vieles möglich“, glaubt Patric Mohr.

Viertelfinale im Südwestpokal, so weit war der TSV Gau-Odernheim noch nie in seiner langen Vereinsgeschichte. Aber, und das ist irgendwie das Paradoxe daran: Kommt die Mannschaft dahin, dann ohne eine einzige echte Pokalüberraschung geschafft zu haben. „Das große Los war in dieser Runde noch nicht dabei. Momentan ist es wirklich einfach, so weit zu kommen“, reflektiert Schey.



Aufrufe: 030.10.2017, 14:00 Uhr
Nico BrunettiAutor