2024-05-02T16:12:49.858Z

Querpass
Egal, wo sie nun spiel(t)en: Die Eurener Fußballer haben im bisherigen Saisonverlauf Klasse bewiesen.
Egal, wo sie nun spiel(t)en: Die Eurener Fußballer haben im bisherigen Saisonverlauf Klasse bewiesen. – Foto: Sebastian J. Schwarz

Viel Matsch und jede Menge Siege

Diese Serie ist besonders. Nun sind aber auch die Fußballer des TuS Euren durch den Corona-Virus gestoppt worden.

Die außergewöhnliche Erfolgsgeschichte schien sich nach der Winterpause nahtlos fortzusetzen. Die Absagen wegen des Corona-Virus und die ungewisse nahe Zukunft auch des Kreisfußballs soll die Leistung des TuS Trier-Euren aber nicht unter den Tisch fallen lassen: Der Trier-Saarburger B-Ligist hat monatelang kein richtiges Heimspiel mehr ausgetragen – und ist trotzdem souveräner Tabellenführer.

Mal wichen sie auch in der zurückliegenden Wintervorbereitung auf den Hartplatz nach Mariahof aus, mal wurde auf dem Kunstrasen in Feyen trainiert und gespielt. Auch in Zewen waren die Kicker des TuS Trier-Euren schon zu Gast. Weil auf der heimischen Bezirkssportanlage der Rasen in den Wintermonaten gesperrt und der benachbarte Hartplatz durch den Neubaus der Sporthalle beeinträchtigt ist, zudem ein Teil davon in Kleinspielfeld umgewandelt wurde, konnten sich die Eurener seit Ende September nicht mehr auf angestammtem Terrain bewegen.

Auch Zweite, Jugend und Turner auf Reisen

„Trotz der Bauarbeiten hieß es zunächst, dass wir doch noch bis zur Winterpause auf dem Rasen spielen können. Weil der Platz aber dann wohl wegen der feuchten Witterung nicht mehr bespielbar war, ging nach unserem Heimspiel gegen Trier-Irsch aber nichts mehr, und die Stadt als Eigentümer sperrte die Anlage“, berichtet Chris Jahn, der die erste Mannschaft gemeinsam mit Volker Wagner betreut. Genauso wie die in der C-Liga Trier/Eifel spielende zweite Mannschaft, aber auch die zahlreichen Juniorenteams waren sie zum Improvisieren gezwungen. Auch die vielen Turner des gut 600 Mitglieder starken Vereins hätten immer wieder umziehen müssen, sagt TuS-Vorsitzender Jörg Snijder.

Bei der Vermittlung von Ausweichstätten habe das Sportamt der Stadt geholfen. „Einiges konnten wir aber auch auf dem kleinen Dienstweg regeln, weil wir gute Verbindungen zu unseren Nachbarvereinen haben“, berichtet Coach Jahn. Flexibilität war angesagt: Die Autos der beiden Eurener Trainer glichen mitunter mobilen Materialräumen. Leibchen, Bälle und Markierungskegel mussten schließlich montags zum Training nach Feyen und donnerstags etwa nach Mariahof gefahren werden.

Als man im Laufe des Oktobers erstmals Heimspiele in der Fremde austragen musste, gab es zunächst Umstellungsprobleme. In Mariahof setzte es ein 4:6 gegen Ehrang/Pfalzel II und dann ein 1:2 gegen Wawern/Kanzem. „Obwohl auch von der Kameradschaft her etwas auf der Strecke blieb, haben die Jungs das dann aber gut in den Griff gekriegt“, berichtet Chris Jahn und verweist auf drei Siege, die es in den nachfolgenden Partien ohne echten Heimvorteil gab. Seine Schützlinge hätten sich mit der Situation arrangiert. „Und wenn man dann auf einem solch guten Kunstrasen spielt, kann doch gar nix schiefgehen“, meinte Goalgetter René Jahn vor eineinhalb Wochen auf der Anlage in Feyen, nachdem er gleich vier Treffer zum 6:0 über den SV Ayl beigesteuert hatte.

Großer Dank des Vorsitzenden

Da die Einnahmen aus dem Verkauf von Essen und Getränken nahezu zum Erliegen kamen, riss der monatelange Phase der Umzüge auch ein größeres Loch in die Vereinskasse – Vorsitzender Snijder beziffert es auf einen „ordentlichen vierstelligen Betrag“. Zudem sei der eine oder andere Abgang im Jugendbereich festzustellen gewesen. „Einigen war es einfach zu umständlich, mit uns ständig herumzureisen“, so Snijder, der sich „bei allen Mitstreitern, Trainern, Übungsleitern, Mitgliedern und Vorstandskollegen für den tollen Zusammenhalt in der schweren Zeit bedankt“.

Doch jetzt sind die wackeren Eurener erst mal wie alle anderen Fußballer wegen der Corona-Krise zum Warten gezwungen. Ihr Traum ist nun, die bislang so starke Saison noch irgendwie erfolgreich zu Ende zu bringen – und das dann auch noch mit dem einen oder anderen echten Heimspiel.

Aufrufe: 020.3.2020, 15:50 Uhr
Andreas Arens Autor