Die Obernbecker hätten mit zwei Toren Unterschied gewinnen müssen, um sich noch den Titel zu schnappen, die Gohfelder gar mit 3:0. Somit konnten sich die Mennighüffener den Abnutzungskampf zwischen dem SVLO und Gohfeld (mit zwei Toren in den letzten drei (!!) Sekunden, auch ein Novum) auf der Tribüne in aller Ruhe ansehen und jubelten anschließend kurz und gut über den Titel. Viele, wenn nicht alle Spiele standen lange auf des Messers Schneide, am Ende waren es nur Kleinigkeiten oder Nachlässigkeiten, die zwischen Sieg und Remis entschieden. So waren die Gohfelder mit ihren ordentlichen fünf Punkten am Ende „nur“ Vierter der Tabelle, ganze zwei Punkte weniger als Mennighüffen.
Und auch das sieglose „Schlusslicht“, der Ausrichter und B-Ligist SV Bischofshagen-Wittel, hatte mit drei Punkten (nach drei Remisspielen) nur eine Niederlage zu verzeichnen. „Eine ganz, ganz enge Kiste in vielen Spielen, wir sind sicher der glückliche Stadtmeister“, sagte ein ehrlicher VfL-Trainer Lars Thielking. „Wir hätten es jedoch nicht soweit kommen lassen müssen, haben nach 7 Punkten aus den ersten drei Spielen im vierten und letzten Spiel mit 1:2 gegen Gohfeld verloren und es so wieder spannend gemacht“, ergänzte der Coach. Den zweiten Platz sicherte sich TuRa Löhne mit sechs Punkten, es folgten der SVLO und Gohfeld mit je fünf und der SVBW mit drei Zählern. Für den neuen Stadtmeister Mennighüffen (sie lösten den TSV Löhne ab) traf Marius Wellpott zweimal, und auch die Rückkehr von Raphael Mosiolek auf das Hallenparkett zahlte sich aus.
Mennighüffen startete mit einem 1:0-Derbysieg gegen den SV Löhne-Obernbeck, dann folgte ein dramatisches 5:4 gegen TuRa Löhne. Nach einem 2:2 gegen den SV Bischofshagen-Wittel schien der VfL durch, zumal TuRa Löhne mit 1:2 gegen den SVLO verlor und somit raus war. Ein Punkt hätte gegen die kessen Gohfelder genügt, doch kurz vor dem Ende schoss Gohfeld das 2:1. So wurde es noch mal spannend, aber der SVLO und Gohfeld fanden im letzten Spiel keinen Sieger: 2:2. Die Gastgeber des SVBW schienen auf Remis spezialisiert: Einem 1:1 gegen Gohfeld folgte ein 2:2 gegen den SVLO, dann gab es das spannende 2:2 gegen Mennighüffen. In der vierten SVBW-Partie gegen TuRa Löhne stand es bis acht Sekunden vor Schluss 3:3. Dann traf TuRa noch zum 4:3, und der SVBW kassierte die erste Niederlage – nie sagte ein letzter Platz so wenig über die Kräfteverhältnisse bei den Stadtmeisterschaften aus.
Es war alles knackig eng, Gohfelds Stürmer und Sport-Vorsitzender Nino Flottmann sagte es leicht grummelnd: „Bei unserer 1:0-Führung gegen den SVLO waren wir mit sieben Punkten Zweiter, nach dem 2:2 nur noch auf Platz 4. Das ärgert mich ein wenig.“ Ansonsten waren die Gohfelder gut drauf – und auf Augenhöhe mit allen und jedem. Ein Turnier, das von der Spannung lebte und so den Zuschauern Spaß machte. Mennighüffen lachte zuletzt.