2024-06-03T07:54:05.519Z

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Vom Sechser zum Außenverteidiger: Johannes Petschner hat sich mit der neuen Rolle angefreundet.
Vom Sechser zum Außenverteidiger: Johannes Petschner hat sich mit der neuen Rolle angefreundet. – Foto: Lehmann

VfB Hallbergmoos: Petschner nach Positionswechsel unverzichtbar - Zentrum „noch im Hinterkopf“

Trotzdem fühlt er sich als VfB-Außenverteidiger wohl

Auch im Bayernliga-Fußball wird das meiste geplant und kaum etwas dem Zufall überlassen – und doch gibt es einen Bereich in der Kaderplanung, der nicht selten Glückssache ist.

Hallbergmoos – Denn: Viele Teams setzen in ihrer Viererkette auf ungelernte Außenverteidiger. Beim VfB Hallbergmoos hat so Johannes Petschner (22) seinen Platz gefunden.

Es gibt beim FC Bayern mehrere prominente Beispiele – von Philipp Lahm über David Alaba und Alphonso Davies bis hin zu Joshua Kimmich –, deren Weg zum Außenverteidiger mehr oder weniger aus der Not heraus (oder zumindest mit Zufällen behaftet) ergeben hat. Und genau diesen Weg ist nun auch Johannes Petschner gegangen, der im Sommer in Hallbergmoos startete. Er kam als Sechser, hatte dort im defensiven Zentrum aber extreme Konkurrenz. Anführer Andi Kostorz ist quasi gesetzt – und für den Platz neben ihm hatte man mit Thomas Edlböck, Philipp Beetz, David Küttner und eben Johannes Petschner einige hochkarätige Alternativen. Es wurde munter durchgewechselt. Und das geschah in den ersten Saisonspielen wegen der vielen Gegentore in einer gewissen Hektik. Petschner zog den Kürzeren.

VfB Hallbergmoos: Petschner macht Außenbahn dicht, hat aber Zentrum im Kopf

Johannes Petschner ist ein sympathischer, ruhiger Typ. Passend zu seinem Naturell hat er dann auch geräuschlos außen in der Viererkette für Stabilität gesorgt. Der aus Franken in die Region München gezogene Spieler hat so seinen Platz gefunden und war ein wesentlicher Faktor, als die einstige Schießbude der Liga hinten dicht machte. „Außenverteidiger habe ich schon in der Jugend beim Club gespielt“, sagt der 22-Jährige, der beim 1. FC Nürnberg und der SpVgg Bayreuth technisch und taktisch sehr gut ausgebildet wurde.

Nach dem Trainerwechsel setzt auch der neue Übungsleiter Matthias Strohmaier auf Petschner rechts in der Kette: „Auf der Position hat er den größten Mehrwert für die Mannschaft.“ Und die Nummer sieben des VfB hat sich mit der überraschenden Entwicklung angefreundet, „denn ich möchte der Mannschaft helfen. Und für mich persönlich ist es das Wichtigste zu spielen.“

Das war zu Beginn der Saison noch anders, als er erst im achten Spiel erstmals 90 Minuten auf dem Feld stand. In den bisherigen fünf Rückrundenpartien war Petschner in 439 von 450 Minuten auf dem Rasen. Ein ganzes Leben als Rechtsverteidiger kann sich der 22-Jährige aber noch nicht so ganz vorstellen. „Ich habe das Zentrum schon noch im Hinterkopf“, sagt er. „Mir geht es schon ab, Einfluss auf das Spiel zu nehmen.“ Johannes Petschner weiß allerdings auch, dass sich im Sommer im Kader einiges ändern könnte. Und wenn dann die Karten neu gemischt werden, steht ein Teamplayer wie er ganz oben auf der Liste der Optionen. (Nico Bauer)

Aufrufe: 01.3.2022, 09:00 Uhr
Nico BauerAutor