2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht

Versmolder Feiertag in der vierten Liga

Sebastian Mai (RW Ahlen) und Bjarne Pudel (SC Wiedenbrück) erzielen am 27. Spieltag der Regionalliga wichtige Tore für ihre Mannschaften. Die Karriere der beiden Youngster hatte einst im selben Altkreisverein begonnen.

Sein Trikot war voller Matsch, sogar auf der Stirn trug Sebastian Mai Spuren eines großen Kampfspiels. Das Gesicht des 20 Jahre alten Versmolders aber strahlte, als er nach dem 1:1 des Regionalligisten RW Ahlen gegen Borussia Dortmund II zu einem kurzen Interview vor die Kamera trat. „Das ist ein super Gefühl“, freute sich Mai über den überraschenden Punktgewinn des Tabellenletzten gegen den Spitzenreiter. Vor allem, weil der Mittelfeldspieler selbst mit seinem Treffer in der 68. Minute maßgeblichen Anteil daran hatte. Nach einem langen Abschlag des Ahlener Keepers kam Mai an der Strafraumkante zum Abschluss und verwandelte trocken zum Ausgleich.

Es war sein drittes Saisontor und nach den Spielen gegen FC Schalke II und Bergisch Gladbach schon das dritte Mal, dass er seiner Mannschaft das 1:1-Unentschieden sicherte. Obwohl sich der Abstand der Ahlener aufs rettende Ufer am Wochenende auf neun Punkte vergrößert hat, wertet Mai das Ergebnis als Erfolg. „Für unser Selbstbewusstsein war das ganz wichtig“, sagt er.

Noch bleiben dem „Corona-Aufsteiger“ der Vorsaison 13 Spiele Zeit, um den Klassenerhalt zu schaffen. Für Mai ein machbares Unterfangen. „Wir stehen momentan schlechter da, als wir spielen. Vor allem seit dem Trainerwechsel haben wir häufig gezeigt, dass wir in der Liga mithalten können. Jetzt kommt es darauf an, dass wir gegen die unteren Mannschaften auch endlich mal punkten“, sagt er mit Blick auf die kommende Partie am Samstag beim Tabellen-15. FC Wegberg-Beeck.

Unter dem neuen Coach Andreas Zimmermann, der im November Björn Mehnert abgelöst hatte, kommt auch Sebastian Mai immer häufiger in der Startelf zum Zug. Am Samstag wurde er zwar „nur“ nach der Halbzeitpause eingewechselt, mit seiner persönlichen Bilanz ist er bisher aber trotzdem zufrieden. „Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass ich nach 27 Spieltagen 25 Einsätze auf dem Konto habe, wäre ich einverstanden gewesen“, sagt der Jura-Student.


„Ich würde gerne weiter in der Regionalliga spielen“


2018 war er vom SC Wiedenbrück nach Ahlen gewechselt, sein Vertrag läuft am Saisonende aus. Ob er ihn verlängert, ist offen und dürfte auch vom weiteren Verlauf des Abstiegskampfes abhängen. „Nachdem ich jetzt in die Regionalliga hineingeschnuppert habe, würde ich gerne auch in dieser Klasse weiterspielen“, sagt Mai. Die Chancen stehen offenbar gut, selbst wenn es bei den Rot-Weißen nicht klappen sollte. „Es haben sich schon ein paar andere Vereine gemeldet“, verrät er.


Mit großer Freude wurde sein wichtiger Treffer am Wochenende auch bei der SG Oesterweg registriert. Dort hatte Sebastian Mai einst mit dem Fußballspielen begonnen und bis zum seinem Wechsel nach Wiedenbrück 2013 gespielt.


Die SGO und der SC Wiedenbrück waren und sind auch wichtige Stationen in der Karriere von Bjarne Pudel. Zusammen gespielt haben die beiden Versmolder allerdings nur einmal – vor vielen Jahren in der Bielefelder Kreisauswahl. „Aber wir schreiben uns ab und zu“, berichtet Sebastian Mai.


Am Wochenende durften sie sich auf diese Weise gegenseitig zu Torerfolgen gratulieren. Beim 2:0-Auswärtserfolg über Fortuna Köln stand Bjarne Pudel (19) in der 51. Minute goldrichtig und markierte per Kopf die 1:0-Führung für Wiedenbrück. Für den mittlerweile zum Innenverteidiger umgeschulten Youngster, der 2020 von Arminias A-Junioren zum SCW gekommen war und seinen Vertrag unlängst über die Saison hinaus bis 2022 verlängert hatte, war es ein ungewohntes, aber schönes Gefühl. Im 24. Einsatz handelte es sich um Pudels ersten Ligatreffer im Wiedenbrücker Trikot.


Weil Xhuljo Tabaku in der 74. Minute auf 2:0 erhöhte und auf der anderen Seite der aus Borgholzhausen stammende SCW-Torwart Marcel Hölscher in der Nachspielzeit zweimal glänzend reagierte, brachten die Gäste einen Zu-Null-Sieg nach Hause. Als Tabellenzwölfter können Pudel, Hölscher und Co. dem Heimspiel am Samstag gegen Preußen Münster nun gelassen entgegen sehen.

Aufrufe: 016.3.2021, 08:00 Uhr
Christian HelmigAutor