2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Verjüngung des SV Menzelen zahlt sich aus

Seit Frank Griesdorn im Sommer zum zweiten Mal Trainer des B-Ligisten wurde, läuft es überraschend gut. Die Mannschaft steht in der Tabelle auf Platz zwei und will auch weiter auf den eigenen Nachwuchs setzen.

Mit Beginn der erneuten Spielunterbrechung im Amateursport mussten sich die Trainer Anfang November etwas einfallen lassen. Frank Griesdorn, Coach des Fußball-B-Ligisten SV Menzelen, hat sich wie viele andere Übungsleiter im zweiten Lockdown einen Fitnessplan für seine Mannschaft überlegt. „In unserer Lauf-Challenge haben es die Jungs auf insgesamt fast 1.800 Kilometer gebracht“, sagt Griesdorn.
Der persönliche Kontakt durfte beim SV Menzelen ebenso wenig fehlen. Als Ersatz für das traditionelle Spanferkelessen nach dem letzten Spiel des Jahres wurde jedem einzelnen Spieler an der Haustür als Dankeschön ein kleines Geschenk überreicht.

Über den Verlauf der bisherigen Saison kann sich Griesdorn wahrlich nicht beklagen. Nach acht Spielen und nur einer Niederlage liegt der SV Menzelen dicht im Nacken des noch ungeschlagenen Spitzenreiters Viktoria Birten. Mit dieser Ausbeute war nicht unbedingt zu rechnen. Vom ursprünglichen Plan, die junge Mannschaft weiterzuentwickeln und die Serie in der Kreisliga B auf einem einstelligen Tabellenplatz zu beenden, sind die Verantwortlichen nicht abgerückt. Das Wort Aufstieg nimmt (noch) niemand nicht in den Mund. „Damit wäre das Ziel übererfüllt. Es geht darum, den sportlichen Ruf zu verbessern und die jungen Spieler zu integrieren, um langfristig erfolgreich zu sein“, sagt Frank Griesdorn.

Die Marschroute, Spieler aus dem eigenen Nachwuchs für die Senioren zu begeistern und nach und nach in der ersten Mannschaft zu etablieren, wird beim SV Menzelen schon seit einigen Jahren verfolgt. Dennoch konnte der Klub unter Griesdorns Vorgängern den Abstieg in die Kreisliga C oft nur knapp verhindern. „Wir hatten diverse gute Trainer mit verschiedenen Charakteren, von denen es leider keiner geschafft hat, eine Einheit auf den Platz zu bringen“, sagt Michael Kolkenbrock, der sich gemeinsam mit Obmann Dennis Falk um die sportliche Leitung der Fußballer kümmert. Griesdorn ist genau das gelungen. Die Entscheidung, ihn im Sommer als Nachfolger für Ralf Baginski zu verpflichten, zahlte sich schnell aus.

Der 56-Jährige führte den SV Menzelen während seiner ersten Amtszeit (2016-2018) zurück in die Kreisliga B. Aus privaten Gründen musste er sein erstes Engagement auf der Menzelener Trainerbank beenden. Der Kontakt riss aber nie ab. Da sein Sohn Benedikt bis heute weiter für den SVM auf Torejagd geht, war Griesdorn noch oft am Spielfeldrand zu sehen. Er ist schon lange genug im Trainergeschäft mit dabei. Einen Altersdurchschnitt von knapp 21 Jahren in einer Mannschaft hatte er aber noch bei keiner seiner Stationen. „Da freut man sich auf jedes Training“, so Griesdorn.

Ein großes Plus: Im Vergleich zu vergangenen Jahren sind die Menzelener vor allem in der Offensive noch besser und breiter aufgestellt. Einen wichtigen Angreifer hätte Griesdorn vor der Saison allerdings fast verloren. Niklas Kiwitt stand unmittelbar vor einem Wechsel zum Bezirksligisten Borussia Veen. Am Ende blieb er doch und ist mit fünf Treffern maßgeblich am starken Start beteiligt. Trotz aller Motivation weiß der Trainer auch, dass seinen Spielern in manchen Situationen die nötige Abgeklärtheit noch fehlte. Daran möchte der Coach in Zukunft weiter arbeiten.

An Unterstützung mangelt es ihm nicht. Co-Trainer Sebastian Lange, Torwarttrainer Stefan Hebbering, Teamchefin Bärbel Schulz und Betreuer Andreas Haan stehen Frank Griesdorn mit Rat und Tat zur Seite. Seine ersten Trainererfahrungen sammelte der 56-Jährige beim SV Ginderich, wo er sämtliche Jugendteams und später auch die erste Mannschaft betreute. Frank Griesdorn trainierte in dieser Zeit neben Jesse Weißenfels auch die ehemalige Bundesligaspielerin Inka Wesely. Mittlerweile lebt er in Bottrop, wo er einst sogar in der Bezirksliga an der Seitenlinie stand.

Seinen Spitznamen „Huub“ bekam er in Anlehnung an den Schalker „Jahrhunderttrainer“ Stevens, der das Ruder beim Bundesligisten ebenfalls mehrfach übernahm. „Der ist aus Spaß entstanden, nachdem Michael Kolkenbrock zum Rudi Assauer von Menzelen getauft wurde“, sagt Frank Griesdorn, dessen Mannschaft bereits wieder mit den Hufen scharrt. „Natürlich denken die Spieler über den Aufstieg nach. Aber keiner wird enttäuscht sein, falls es nicht klappt, zumal nur eine Mannschaft hoch geht“, sagt der SVM-Trainer.

In erster Linie überwiegt beim SV Menzelen der Stolz darüber, dass der Weg, auf die eigene Jugend zu setzten, langsam seine Früchte trägt. Das lässt die Verantwortlichen optimistisch in die Zukunft blicken.

Aufrufe: 021.1.2021, 22:00 Uhr
RP / Fabian Kleintges-TopollAutor