2024-05-02T16:12:49.858Z

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Torsten Kuhlmann (rechts). F: Ursel Wullert
Torsten Kuhlmann (rechts). F: Ursel Wullert

Verdienter Sonderapplaus für "Kuschel"

Rothenfelde gewinnt zum Landesliga-Abschied 1:0 gegen Melle / Wallenhorst verliert zum Abschluss 0:5v

Abschied nehmen auf vielfache Weise hieß es am Samstag im Heristo-Sportpark beim Derby in der Fußball-Landesliga zwischen dem SV Bad Rothenfelde und dem SC Melle, das die Gastgeber verdient mit 1:0 gewannen. Für Absteiger Rothenfelde war es nach neun Jahren das letzte Landesligaspiel, für SVR-Routinier Torsten Kuhlmann nach zehn Jahren der letzte Auftritt im grünen Trikot.

Als Kuhlmann in der 83. Minute ausgewechselt wurde, brandete für den 31-Jährigen beeindruckender Dauerapplaus von Mitspielern und Zuschauern auf. Vor der Partie hatte der SVR-Vorsitzende Dieter Beermann den Kapitän bereits im Kreise beider Teams offiziell verabschiedet. „Da verlieren wir einen tollen Menschen und sehr verdienten Spieler“, sagte Beermann. „Ohne ihn wird bei uns ein großes Stück fehlen“, weiß Trainer Markus Eckhoff. „Kuschel hat auch heute wieder alles gegeben mit seinem unbändigen Willen.“

Kuhlmann, der nach seinem Urlaub entscheiden will, wo es weitergeht, gehörte gegen Melle zu einem Rothenfelder Team, das motivierter und giftiger wirkte als die Gäste. So kam die Führung nicht von ungefähr, als Gabriel Moscardini Diniz eine zu kurz abgewehrte Ecke von der Strafraumkante zum 1:0 verwertete (20.). Nach der Pause verstärkte Melle seine Offensivbemühungen, blieb aber in Strafraumnähe zu ungefährlich – trotz Chancen von Christian Mäscher (49.), Maurice Poerschke ((72.) und Burak Azattemür (88.). „In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr vom Spiel. Es war ein offener Schlagabtausch. Wir waren im Endeffekt aber nicht torgefährlich genug“, sagte SCM-Coach Roland Twyrdyy, der mit Tabellenplatz sieben in der Endabrechnung zufrieden ist. Rothenfelde verließ sich aufs Kontern und hätte durch Vincent Stumpe (57.) Daniel Dreier (67.), Laurin Hülsmann (75.) und Kuhlmann (81.) erhöhen können.

Die Weichen für einen Neuanfang in Rothenfelde in der Bezirksliga sind derweil gestellt. Eckhoff hat mit Freddy Witte ein SVR-Urgestein als Co- und Torwarttrainer an seiner Seite. Zwar verlassen mit Kuhlmann und Daniel Bota feste Größen den Verein, gesetzt werden kann aber weiter auf Konstantin und Vincent Stumpe sowie Ali Ahmet, Daniel Dreier und Artöm Pfannenstiel. Dazu kommt mit Rückkehrer Nico Kötter (20, SV Rödinghausen II) ein junger Hoffnungsträger. „Wir werden ein Team mit Bezug zur Region aufbauen“, lautet Eckhoffs Vorstellung.

In Melle steht ebenfalls ein kleiner Umbruch bevor, mit Amir Redzic (TuS Bersenbrück) oder Pablo Andrade Gregorio (Rothenfelde) gibt es bereits prominente Zugänge. Mit Manuel Stegmann und Lukas Kleine-Kalmer, der zu seinem Heimatverein Viktoria Gesmold zurückkehrt, gehen auch zwei Urgesteine von Bord. Kleine-Kalmer war gerührt. „Ich habe so viele Freundschaften fürs Leben gefunden und tolle Erinnerungen zum Beispiel mit Markus Aulbert oder Carsten Klamer. Von jedem Trainer konnte ich etwas mitnehmen. Und jetzt spiele ich noch ein wenig in Gesmold, soweit die Muskeln tragen.“

Mit der Viktoria spielt er in der nächsten Saison in der Bezirksliga gegen Landesliga-Absteiger TSV Wallenhorst, der im letzten Spiel nur Partygast war. Bei Mitaufsteiger GW Firrel gab es eine 0:5-Pleite, wodurch die Gastgeber noch den Klassenerhalt feierten. Wallenhorst verabschiedet sich damit mit vier Niederlagen aus den letzten vier Partien (0:4, 0:6, 0:4 und 0:5) aus der Landesliga. Die Planungen für die neue Saison laufen aber auf Hochtouren: Mit Lennard Recker (Eintracht Osnabrück), Lennart Wulftange und David Wilke (beide TuS Haste) gab der TSV die ersten drei Neuzugänge bekannt.

In einem dramatischen Finale wurde auch der Aufstiegskampf entschieden: Aufgrund der deutlichen besseren Tordifferenz gegenüber BW Lohne feierte Kickers Emden die Rückkehr in die Oberliga. Landesligameister SV Bevern verzichtet aus finanziellen und infrastrukturellen Gründen auf den Aufstieg.

Aufrufe: 03.6.2019, 13:42 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor