2024-05-22T11:15:19.621Z

Ligabericht
Haut sich mächtig rein: Dominik Pfeil, Kapitän der FSG Homberg/Ober-Ofleiden (links), hier im Duell mit Hattendorfs Anton Ruzek. 	Archivfoto: Luca Raab
Haut sich mächtig rein: Dominik Pfeil, Kapitän der FSG Homberg/Ober-Ofleiden (links), hier im Duell mit Hattendorfs Anton Ruzek. Archivfoto: Luca Raab

Urgestein und Leader

KOL GI SÜD: +++ Kapitän Domink Pfeil freut sich über überraschend positiven Saisonverlauf der FSG Homberg/Ober-Ofleiden +++

Homberg. Dominik Pfeil ist bei der FSG Homberg/Ober-Ofleiden Urgestein und Leader zugleich. Seit seinem vierten Lebensjahr kickt der heute 30-Jährige für die Ohm-Kicker. Die Kapitänsbinde trägt er – mit einem Jahr Unterbrechung, da er 2017/18 beim FSV Schröck engagiert war – seit nunmehr sieben Jahren.

Auf die Tabelle der Fußball-Kreisoberliga Gießen Süd blickt der Routinier in diesen Tagen freilich mit Freude, befinden sich seine Farben während der momentanen Corona-Pause doch auf einem starken dritten Rang – mit bereits sieben Dreiern aus den ersten zwölf Pflichtspielen: „Der aktuelle Stand ist sehr positiv, auch etwas überraschend. Wir haben einen neuen Trainer und viele neue Spieler, hatten in der Vorbereitung einige Verletzte – da bin ich wirklich überrascht. Man freut sich aber, dass das so gut funktioniert. Umso ärgerlicher ist natürlich jetzt die Pause.“

Nach Platz zehn in der vergangenen Runde hat bei der FSG nunmehr eine scheinbar neue Entwicklung eingesetzt. „Was ich im Vergleich zum letzten Jahr merke: Die Jungs zeigen absoluten Willen und Einsatzbereitschaft – auch wenn wir mal hinten liegen“, lobt Pfeil, der hierbei unter anderem das Spiel beim TSV Klein-Linden im Sinn hat, als man am ersten Spieltag einen 0:2-Rückstand noch in ein 2:2-Remis umzumünzen vermochte: „Die Mentalität ist diese Saison stark.“

Aber auch mit dem neuen Spielertrainer Turgay Kepenek, mit dem Pfeil vor rund fünf Jahren noch selbst im FSG-Dress auf dem Platz stand, wirkt der Homberger Kapitän einverstanden: „Er hat einen großen Anteil an unseren Leistungen. Seine Arbeit ist von A bis Z wirklich strukturiert.“

Ein Erfolgsfaktor, so Pfeil weiter, sei ferner der gute Fitnessstand der FSG-Spieler, der unter anderem aus der guten Trainingsbeteiligung resultiert. Was ebenfalls ins Auge fällt: Die Ohm-Kicker haben die Freude am Toreschießen wiederentdeckt – und das, obwohl der Kader ohne einen etatmäßigen Stürmer auskommen muss. Bereits jetzt hat die FSG nach zwölf Spielen sechs „Buden“ mehr auf dem Konto als letzte Runde nach 17 Begegnungen. Momentan stemmt die Kepenek-Elf sogar die viertbeste Offensive der gesamten Südstaffel. „Das hätten wir vorher auch nicht gedacht. Wir sind nun vorne einfach flexibel und können den fehlenden Stürmer durch Neuzugänge wie Demir Cokovic gut kompensieren“, sagt Dominik Pfeil. In der vergangenen Spielzeit war in der Offensive (fast) alles auf Tugay Akarcay konzentriert. Jetzt ist die FSG schwerer auszurechnen.

Überhaupt Demir Cokovic: Der 23-jährige Mittelfeldakteur war mit dem neuen Trainer und weiteren Spielern vom TSV Kirchhain zur FSG gewechselt – und hat dort die Herzen von Zuschauern und Mitspielern längst für sich gewinnen können. Mit bereits elf Treffern gilt Cokovic als drittbester Goalgetter der Liga, hinzu gesellen sich zahlreiche Assists. „Ich bin sehr froh, dass er so eine Rolle bei uns eingenommen hat mit seiner Technik und seiner Spielübersicht. Das ist einer von den ganz feinen Kickern“, freut sich Pfeil über die Leistungen des spielstarken Linksfußes. Generell hätten sich aber alle Neuzugänge gut integriert, findet der FSG-Führungsspieler: „Sie bringen uns fußballerisch einfach weiter.“

Bei aller Euphorie und allem Erfolg legt Pfeil, ganz im Sinne eines kritischen Kapitäns, aber auch mal den Finger in die Wunde, auch wenn diese freilich nicht sehr groß ausfällt: „Man hat natürlich immer ein paar Dinge, bei denen man sagen kann: Da kann man an der einen oder anderen Schraube drehen. Bei den jungen Spielern merkt man, dass sie ein großes Potenzial haben – aber sie sind noch etwas zurückhaltend. Die schöpfen noch nicht alles aus und haben vielleicht auch noch etwas zu viel Respekt. Wenn wir da noch mehr aus diesen jungen Spielern rausholen, dann müssen wir uns eigentlich gar keine Gedanken machen.“

Am ursprünglichen Saisonziel, dem Klassenerhalt, hält Dominik Pfeil indes fest: „Es läuft für uns aktuell besser als geplant. Wichtig ist, dass wir auf dem Boden der Tatsachen bleiben, aber dennoch versuchen, so lange wie möglich oben mitzumischen. Wenn uns das gelingt, dann bin ich auch für die nächste Saison gut gestimmt – und dann kann man vielleicht auch mal wieder über ganz andere Dinge sprechen.“

Aufrufe: 030.11.2020, 16:00 Uhr
Oberhessische ZeitungAutor