Unterbruch ohne Frauenteam

„Es war ein schleichender Prozess“, sagt Geschäftsführer Lars Hansen. Bereits vor der vergangenen Saison musste das Team sieben Abgänge verkraften. Sie schlossen sich meist höherklassigen Vereinen an und hatten auch das Potenzial dazu. Für den VfR war das nicht zu verkraften. Jetzt musste man coronabedingt einen weiteren Aderlass hinnehmen. Eine Spielerin wird Mutter, eine andere studiert in Dortmund. Mehrere beruflich Selbstständige legen die Konzentration nicht mehr auf den Fußball. Aus dem Kader des Landesligisten von 14 bis 16 Spielerinnen blieben nur wenige übrig, die sich nun anderen Vereinen anschließen. Damit endet ein Kapitel, das dem VfR sehr erfolgreiche Jahre beschert hat. Trainer Dennis Baumanns hat ein neues Aufgabenfeld gefunden. Er kümmert sich um die Darstellung des Vereins in den sozialen Medien. „Das kommt gut an“, hat Lars Hansen schon erfahren.

Im Gegensatz zu den Frauen gibt es bei den Männern beträchtlichen Zuwachs, dem der VfR-Vorstand mit der Meldung einer zweiten Mannschaft Rechnung trug. Bei einem Kader von insgesamt 36 bis 37 Spielern war dieser Schritt „alternativlos“. „Wir hatten das Glück, eine sehr gute eigenständige A-Jugendmannschaft mit 20 Spielern zu haben“, sagt Lars Hansen. Davon rücken zehn in den Seniorenbereich. Schwierig sei es gewesen, einen Trainer für die neue zweite Mannschaft zu finden. Bei der Suche nach einer externen Lösung sah man sich nicht zu erfüllenden finanziellen Vorstellungen ausgesetzt. Das galt auch für die Besetzung des Co-Trainer-Postens bei der ersten Mannschaft, da Evren Kocak als Trainer zum Liga-Rivalen BC 09 Oberbruch gewechselt war. Kocak hatte sehr gut mit Cheftrainer Andreas Grefen zusammengearbeitet und sich beim ersten offiziellen Training von der Mannschaft verabschiedet. Schließlich übernahm Marco Heinen, der im Vorstand das Amt des ersten Kassierers ausübt, zunächst bis zur Winterpause das Traineramt bei der Zweitvertretung. „Er hat die Qualität, mit den Jungs umzugehen“, urteilt der Geschäftsführer.

Zudem habe sich Marco Heinen in der Vergangenheit auch um die A-Junioren gekümmert. Er tauscht sich dabei immer mit Andreas Grefen aus. Grefen hat das Vorbereitungsprogramm fertiggestellt und die Testspiele so abgeschlossen, dass er erste und zweite Mannschaft immer im Blick hat. Erst später wird der Trainer die Kader der beiden Teams bestimmen.

Zu den A-Junioren gesellten sich auch externe Zugänge. Patrick Schmidt kommt aus Ratheim, Kevin Scherrers aus Dremmen. Zuletzt schloss sich Thomas Frambach, in der vergangenen Saison bei Viktoria Katzem aktiv, dem VfR an. Frambach hat seine Freunde in Unterbruch. Auf der Abgangsseite stehen Marcel Grüttner (nach Dremmen) und Kevin Krapohl, den es nach Birgelen zieht, wo er auch wohnt. Dass die Fußballer nach der langen Pause wieder voller Tatendrang sind, zeigen die Trainingseinheiten. Mehr als 20 Spieler waren immer vor Ort. Mit unterschiedlichen Vereinen kooperiert der VfR im Jugendbereich. Die A-Junioren bilden eine Spielgemeinschaft mit Dremmen, die B-Junioren arbeiten weiter mit Oberbruch zusammen, während F-Junioren und Bambini gemeinsame Mannschaften mit Eintracht Kempen bilden.