Unions Gala für Runde zwei

Da stimmte einfach alles. Nicht zu warm, nicht zu kalt. Viel Publikum. Und eine Union-Elf, die einen Sahnetag erwischte. Gegen den Berliner Verbandsligisten SFC Stern aus Steglitz hatten sich die Esterfelderinnen einige Chancen ausgerechnet. Am Ende stand ein fast ungefährdetes Weiterkommen zu Buche. „Wir sind noch gar nicht da, wo wir in dieser Saison spielerisch hinwollen. Und dafür ist das alles erschreckend gut“, fand Trainer Andre Schimanski, der in der elften Minute die Führung durch Birgit Manthey beobachtete. Aus 20 Metern legte sie den Ball ins Tor. „So einfach geht das“, freute sich auch die Torschützin, die von ihrem Trainer sonst oft zu Distanzschüssen ermutigt werden muss.

In der Folge plätscherte das Spiel ein wenig vor sich hin. Union wollte die Führung nicht aufs Spiel setzen und versuchte mit viel Ballbesitz den Ball vom eigenen Sechzehner fernzuhalten. „Das war ein bisschen zu wenig. Ein Fehler, und die Führung wäre dahin gewesen“, wusste Schimanski. Kurz vor der Pause erhöhte Neuzugang Britta Kappel nach Pass von Silke Gößling auf 2:0. Sie und Zwillingsschwester Inga, die in der Sommerpause zur Mannschaft gestoßen waren, hatten merklich das Kommando innerhalb der Mannschaft übernommen. „Die beiden machen jede Einzelne ein Stück besser“, lobte ihr Trainer.

Stärkste Spielerin war jedoch Kapitänin Gößling, die in der zweiten Halbzeit doppelt traf und die verletzt ausgewechselte Birgit Manthey als Taktgeberin vertrat. Ihr Treffer zum 3:0 mit einem indirekten Freistoß aus sieben Metern – zuvor hatte Berlins Torfrau Nicole Bartholdi einen Rückpass regelwidrig aufgenommen – war zugleich die Entscheidung (62.). „Das war der Knackpunkt“, erkannte auch Schimanski. Der Willen der Gäste war zu diesem Zeitpunkt gebrochen. In der Schlussphase schraubten Theresia Tieben (68.), erneut Gößling (72.) nach einem Lattentreffer von Kappel und Kerstin Haar (77.) das Ergebnis in die Höhe. „Die Lust und Laune ist momentan riesig“, ahnt Schimanski, dass aufgrund der vermehrten Belastung bald auch andere Zeiten anbrechen könnten. „Jetzt will sich aber jede Spielerin aufdrängen.“

Vor der Auslosung zur zweiten Runde denkt in Meppen noch niemand an das Pokalaus. „Wir würden gerne einen schlagbaren Gegner zugelost bekommen“, hoffen Schimanski und seine Damen auf etwas Losglück, „aber wenn Titelverteidiger VfL Wolfsburg kommen will, ist das auch okay.“

Meppen - SFC Stern 6:0 (2:0)
Tore: 1:0 B. Manthey (11.), 2:0 B. Kappel (39.), 3:0 Gößling (62.), 4:0 Tieben (68.), 5:0 Gößling (72.), 6:0 Haar (77.).
Union Meppen: Huser, Schwering, Winkeler, Haar, Wilkens, A. Manthey (84., Wolters), B. Manthey (48., Wewers), B. Kappel, Tieben (75., Middelberg), Gößling, I. Kappel.