2024-05-15T11:26:56.817Z

Ligabericht

Und am Ende trifft doch wieder Hakan Gül

Bezirksligist Glückauf Möllen besiegt den Aufsteiger SV Wanheim mit 1:0 (0:0). Die Duisburger Gäste hatten keine, Möllen zu viele Chancen.

Vielleicht kam es einfach auch nur so, wie es kommen musste. Die rot-weißen Möllener rackern sich ab, kämpfen und versuchen irgendwie erfolglos die Kugel über die gegnerische Torlinie zu befördern. Dann bringt Trainer Dirk Lotz in der 76. Minute den Ur-Torjäger Hakan Gül aufs Feld, der die Gastgeber wie in früheren Zeiten gewohnt erlöst. Ein Tor, kein Gegentor, das brachte den 1:0 (0:0)-Erfolg der Möllener über die Gäste vom SV Wanheim 1900. Der Spielverlauf kostete zwar Nerven, aber zählerisch konnte Glückauf nicht besser in die Spielzeit starten. Acht Tore, kein Gegentor, neun Punkte.

Dabei hätte dieser ganze Nervenkitzel kaum sein müssen. Schon nach 20 Minuten vergaben die Möllener drei klare Chancen, die ihnen eine sichere Führung eingebracht hätten. So ließe sich auch der gesamte Spielverlauf schnell skizzieren. Möllen greift an, erarbeitet sich einigermaßen vielversprechende Torgelegenheiten, die die elf Akteure aber nicht verwerten. Wanheim wiederum versteckt sich in der eigenen Hälfte, konzentriert sich ausschließlich auf die Deckungsarbeit und bekommt es so fertig, dass nach 90 Minuten nicht eine Torchance für die Gäste auf dem Notizblock landet.

Tauchten die in schwarz-gelb agierenden Wanheimer doch einmal vor Möllens Keeper Dominik Schäfer auf, war damit keinerlei Gefahr verbunden. Glückauf bestimmte das Spiel. Ungenauigkeiten im Spielaufbau, Flüchtigkeitsfehler und ein streckenweise statisches Mittelfeld verhinderten, dass das Team von Trainer Dirk Lotz aus seiner Dominanz früher Kapital schlagen konnte.

Neben der Hereinnahme von Hakan Gül machte sich noch ein anderer Wechsel bezahlt. Als Ali Yavuz in der 65. Minute das Feld für Pierre Salewski betrat, kam noch einmal frisches Leben in das Möllener Spiel. Yavuz setzte den Gästekeeper mit gefährlichen Flanken nach ruhenden Bällen einige Male unter Druck; sein sehr flinkes Auftreten brachte auch Selbstvertrauen.

Dirk Lotz resümierte: "Wir haben genau richtig gewechselt", was natürlich sein Verdienst war. Nach der Fülle an liegengelassenen Chancen machte Lotz bei seinen überwiegend jungen Akteuren etwas Nervosität aus. "Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, mit dem Spiel nicht." Dennoch forderte er auch von den Zuschauern mehr Geduld ein. "Auf meiner Spielfeldseite waren sehr viele ungeduldige Stimmen zu hören", bemängelte Lotz. Er ergänzte: "Wir sind immer noch in der Findungsphase und haben einen sehr guten Start hingelegt."

Immerhin hagelte es in der zweiten Hälfte auch noch etliche klare Chancen. Da war Tobias Tönges, der nach gut 55 Minuten den Führungstreffer auf dem Fuß hatte, aber haarscharf nur die Latte traf. Blaz Vukancic scheiterte nach einem feinen Pass des Rechtsaußen Michael Badke in den Strafraum nur noch am Wanheimer Torwart. Dabei knackten sie den beinharten Abwehrriegel der Gäste, die merklich die Priorität in die Defensive gesetzt hatten.

Der souveräne Schiedsrichter Sebastian Lattberg erfüllte zeitweise noch die Aufgabe eines Kindergärtners. Nach etlichen kleineren Zankereien ergriff er lautstark und beherzt das Wort, um sämtliche Akteure um etwas Besonnenheit zu bitten. Doch Ruhe gewährte ihm der SV Wanheim erst wieder, als der Referee in der Kabine verschwunden war.

GA Möllen: Schäfer; Pietruszka, Moelleken, Rustemi, Slowinski, Vukancic, Salewski (65. Yavuz), Badke, Dziecichowicz (56. Dikmen), Kapteina (76. Gül), Tönges.

Aufrufe: 09.9.2013, 08:00 Uhr
Rheinische Post / Henning RascheAutor