2024-04-25T14:35:39.956Z

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Michael Hiller
Michael Hiller

Umbruchstimmung beim TV Munderloh

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Umbruchstimmung beim Fußball-Kreisligisten TV Munderloh:

Noch während der laufenden Saison sendete der Verein einen "Hilferuf" aus, suchte via Homepage und Facebook nach neuen Spielern. Der Grund: Nach den bereits früh feststehenden Abgängen von Oliver Rauh (SV Atlas) und Niklas Zytur (Heidmühler FC) zogen insgesamt acht weitere Akteure nach und gaben kurzfristig ihren Weggang bekannt.

"Es war klar, dass es irgendwann einen Umbruch geben würde", meint TVM-Co-Trainer Heiko Schwarting. "Es ist schwer, heutzutage die Zugehörigkeit zu einem Verein zu halten." Alle würden oben mitspielen, aber möglichst wenig Aufwand dafür betreiben wollen. "Es ist die fußballerische Qualität, die geht", blickt er den Abgängen hinterher, die sich auch in Ober-, Landes- oder Bezirksliga verabschieden.

Schwarting selbst wechselte vor acht Jahren vom FC Hude nach Munderloh. "Damals wollte ich noch zwei, drei Jahre oben spielen jetzt bin ich schon acht Jahre bei Munderloh", erinnert sich der 36-Jährige. "Früher gab es viele Kern-Munderloher, aber die sind altersbedingt weggebrochen." So sei es schwer geworden, andere mitzuziehen. Aber: Nach einigen schwächeren Jahrgängen sei die A-Jugend wieder da: "Jetzt können wir einen neuen Munderloher Kern bilden", sagt Schwarting. Dennoch: Nachdem das Team in den vergangenen Jahren oben mitgespielt habe in dieser Saison landete der TVM auf Platz vier , strebe man nun einen Platz zwischen sechs und 14 im Mittelfeld an.

Doch nicht immer war er so zuversichtlich: "Viele Spieler haben sich mit ihrer Entscheidung lange Zeit gelassen", erzählt der Coach. "Es wäre schön gewesen, wenn sie sich etwas früher entschieden hätten." Nur Rauh und Zytur hätten ihren Weggang frühzeitig bekannt gegeben. "Der Abgang von Olli war dann auch ein Zeichen." Im vergangenen Jahr sei er noch geblieben, nun habe seine Entscheidung eine Welle ausgelöst.

Aber sind diese Probleme nicht auch selbst zu verantworten? Wenn so viele Spieler von weit her kommen? "Teilweise", so Schwarting. Aber: "Zum Teil hatten wir auch keine andere Wahl wir sind ein kleines Dorf und ein kleiner Verein", erklärt der Co-Trainer und schiebt hinterher: "Wir sind stolz darauf, was wir erreicht haben." Ex-Trainer Thorsten Voigt habe das Team aufgebaut, Niklas Kühne viele Jugendliche vom VfL Oldenburg zum TVM geholt. Nun wächst mit der A-Jugend, die gerade in die Kreisliga aufgestiegen ist, eine neue Generation heran, und das zweite Team spielt in der nächsten Saison in der 1. Kreisklasse.

Und auch der Internet-Aufruf trägt erste Früchte: Neben den vier A-Jugendlichen Tim Schaar, Mark Ellinghusen, Nico Fiedler und Justin Stöcker (ab Herbst im Ausland) rückt Arne Einemann aus dem zweiten ins erste Team auf. Zudem stoßen mit Leon Seyen (TSG Hatten-Sandkrug), Marcel Brau (TSV Oldenburg II), Kevin-Steven Saker (VfL Oldenburg II), Sebastian Gonschorek (SVG Berne) und Finn Dreyer (Tur Abdin Delmenhorst) gleich fünf externe Akteure zum TVM-Kader dazu. Auf den Facebook-Aufruf habe unter anderem Brau reagiert, so Schwarting.

"Wir planen bei den ersten Herren mit einem 23er-Kader", sagt er. Freie Akteure bekämen Spielzeiten im zweiten Team. Dieses hätte aktuell einen 24er- Kader: Vier Abgängen stünden vier Zugänge sowie drei hochrückende A-Jugendliche gegenüber.

"Wir hätten gerne die Qualität wieder, die wir mal hatten", sagt Schwarting. "Aber wir haben eine Quantität, mit der wir arbeiten können und die Planung ist noch nicht abgeschlossen."

Aufrufe: 013.6.2017, 10:49 Uhr
Ellen KranzAutor