2024-06-13T13:28:56.339Z

Allgemeines
Die positive Entwicklung von Schröck (rechts) ist symptomatisch für die SG Sonnenhof. Foto: Scheuring
Die positive Entwicklung von Schröck (rechts) ist symptomatisch für die SG Sonnenhof. Foto: Scheuring

Überraschungsmann der Überraschungself

Tobias Schröck ist bei Großaspach die Entdeckung der Saison

Bisher hat er noch in keiner der 13 Partien eine Minute gefehlt. Dabei hatten ihn vor der Saison sicher nicht alle auf der Rechnung, wenn nach der Stammelf der SG Sonnenhof gefragt wurde. Vor dem Auswärtsspiel bei Hansa Rostock morgen ab 14 Uhr ist Tobias Schröck aus dem zentralen Mittelfeld der Aspacher Drittligakicker fast nicht mehr wegzudenken.

Bereits bei Schröcks Verpflichtung hörte es sich an, als würde sich Joannis Koukoutrigas diebisch freuen, dass es gelungen war, den Oberbayern ins Schwäbische zu locken. „An dem werden wir viel Freude haben“, versprach der Sportdirektor und erntete auch überraschte Blicke. Klar, mit dem 22-Jährigen kam ein Mittelfeldmann vom Regionalligisten Wacker Burghausen, der bei seinem alten Verein an der Seite der Ex-Aspacher Fabian Aupperle und Sahr Senesie schon Drittligaluft geschnuppert hatte. Aber im Vergleich mit Platzhirschen wie Michele Rizzi oder Nico Jüllich wurde Schröck eher als Ergänzungsspieler angesehen. Das hat sich geändert. Der lauf- und zweikampfstarke, schnelle und zuverlässige Schlaks ist ein Grund für die unerwartete Stärke. Auch weil er den langzeitverletzten Jüllich mehr als nur vertritt. Doch so forsch der Kicker auf dem Platz vorgeht, so zurückhaltend kommentiert er das Lob: „Bei uns läuft generell alles übers Team. Wenn das nicht funktioniert, ist der Einzelne nicht viel wert.“ Das sagt er auch den Anrufern aus der alten Heimat, die ihn nach dem Erfolgsgeheimnis seines neuen Klubs fragen: „Ich antworte immer: In der Mannschaft passt es und wir haben einen guten Plan.“ Einen, in dem er als Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff, als Stabilisator im Balanceakt zwischen Defensive und Offensive eine sehr wichtige Rolle innehat.

Schröck beherrscht Aspachs leise Töne
Dass er als die positive Überraschung beim Überraschungsdritten gilt, nimmt Tobias Schröck zur Kenntnis und gesteht, dass „ich nach dem Jahr in der Regionalliga selbst nicht wusste, wo ich stehe“. Trotzdem war er sofort bei der Sache, als sich SG-Manager Koukoutrigas bei ihm meldete. Denn: „Ich wollte unbedingt zurück in die Dritte Liga.“ Dass der in Mühldorf am Inn geborene Kicker dafür zum ersten Mal fernab der Heimat leben muss, war für ihn kein Hindernis. Allerdings gesteht er durchaus ein, dass „es am Anfang schon eine Umstellung war“ und fügt schmunzelnd an: „Auch von der Sprache her.“ Mittlerweile beherrscht er Aspachs leise Töne ebenfalls perfekt, wenn ein eventueller Aufstieg zur Sprache kommt: „Wir schauen erst mal, dass wir die 45 Punkte haben.“ Wobei er auch sagt, dass dieses Ziel für ihn von vornherein nicht allzu weit in der Ferne lag: „Ich habe von Anfang an gemerkt, dass es erreichbar ist.“ Der Kilometerfresser vom Grenzland nach Österreich selbst hat großen Anteil daran, dass er sich offenbar nicht getäuscht hat.

Aufrufe: 023.10.2015, 09:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Uwe FlegelAutor