2024-05-22T11:15:19.621Z

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Mit Ehrgeiz und Motivation bei der Sache: Diese Frauen sind seit Juni beim TV Albig fußballerisch aktiv. Trainiert werden sie von Filipe Antunes Pereira, Marc Heppe und Tobias Klar. F: TV Albig
Mit Ehrgeiz und Motivation bei der Sache: Diese Frauen sind seit Juni beim TV Albig fußballerisch aktiv. Trainiert werden sie von Filipe Antunes Pereira, Marc Heppe und Tobias Klar. F: TV Albig

TV Albig gründet Frauen-Team

B-Ligist erhält Zulauf von 16 Fußballerinnen +++ Als Vorbild dient der FV Flonheim

Albig. Celine Stahn und Laura Lahm haben eine Idee. Sie wollen Fußball spielen, in einem Verein. Und da ist ihnen Filipe Antunes Pereira in den Sinn gekommen, der für die beiden ein geeigneter Trainer für das Frauen-Team wäre. Diesen Wunsch tragen sie ihm am 9. Mai per WhatsApp-Sprachnachricht um 1.30 Uhr vor, Antunes Pereira zweifelt an der Ernsthaftigkeit und antwortet nicht. Doch die beiden Frauen bleiben dran und verleihen dem ganzen Nachdruck. Mit Erfolg: Im Juni hält Antunes Pereira mit seinen Co-Trainern Marc Heppe und Tobias Klar die erste Trainingseinheit ab. Heute, im August, besitzt der TV Albig ein Frauen-Team mit 16 Fußballerinnen.

Der B-Ligist ist es geworden, da das Trainertrio selbst bei diesem Klub als Fußballer aktiv sind. Und die Frauen stört es auch nicht, dass der Verein momentan noch auf einem Hartplatz spielt. "Das Gute ist: Die meisten Damen haben erst angefangen. Das heißt, sie kennen nichts Anderes und beschweren sich nicht. Sie machen sich auch nichts aus Schürfwunden, sie spielen einfach weiter", beschreibt Antunes Pereira. Bald, das gibt der Trainer an, da düfen die Damen dann auf einem Rasenplatz spielen. Der Bau ist genehmigt und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der TV mit der Fertigstellung des Rasens beginnt.

Frauen begeistern mit Ehrgeiz

Mutmaßlich wird der Rasen die ohnehin schon große Euphorie bei den Frauen weiter steigern. Antunes Pereira schaut immer noch ganz ungläubig rein, hätte solch eine Entwicklung nicht für möglich gehalten. "Ich habe das erst für eine Schnapsidee gehalten und dann stehen da 12 Mädels beim ersten Training", beschreibt der 24-Jährige. Die Anzahl hat ihn genauso beeindruckt, wie das Verhalten der Fußballerinnen. "Der Ehrgeiz, den die Mädels an den Tag gelegt haben, hat mich überrascht. Sie wollen was lernen und es waren schnell Fortschritte zu erkennen", so Antunes Pereira weiter. Mittlerweile gehören 16 Spielerinnen dem Team an. Darunter befinden sich auch Frauen, die vorher schon für andere Klubs gespielt haben. Da wäre die Trainer-Schwester Isabel Antunes Pereira zu nennen, die vorher für den TSV Gau-Odernheim am Ball war. Außerdem befinden sich mit Selina Schuch und Anna Hofmann auch zwei ehemalige Fußballerinnen von TuS Wörrstadt im Kader. Desweiteren ist auch Pia Metzler, früher RWO Alzey, mit dabei.

Antunes Pereira ist guter Dinge, dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange ist - auch, weil der Teamgeist stimmt. "Das ist keine typische Frauenmannschaft. Sie machen häufig Teamabende, spielen da Bierpong oder gehen gemeinsam in den Pool", sagt Antunes Pereira. Für ihn selbst ist das Neuland, ein Damen-Team zu trainieren. Doch seine Erfahrungen als ehemaliger Schülersprecher vom Gymnasium am Römerkastell helfen dem momentan aktiven Schiedsrichter bei der Aufgabe. Nach den ersten Monaten kennt er auch die Gepflogenheiten der Frauen. Der Masterstudent beschreibt: "Du musst denen Zeit lassen. Sie wollen in der Kabine gerne ein bisschen Quatschen. Und du musst die Ruhe bewahren, wenn es emotional wird. Du musst aber auch eine klare Führung an den Tag legen und klare Ansprachen machen." Letzteres ist natürlich vor allem auf dem Platz wichtig, wo die Frauen mit großer Motivation auftreten, sich verbessern wollen.

Behutsamer, nachhaltiger Aufbau

Beim ersten Testspiel gegen die Albiger C-Junioren (0:2) seien die ersten Dinge schon zu erkennen gewesen. Das muss jedoch noch ausgebaut werden, findet der Coach: "Sachen, die wir trainiert haben, bekommen sie unter Stresssituationen noch nicht so hin. Da fehlen noch die Automatismen." Das nächste Ziel vom Trainertrio ist es nun, das Team für den Spielbetrieb fit zu machen. Antunes Pereira hofft dabei, ab der Rückrunde in der Frauen-Landesliga außer Konkurrenz mitmischen zu dürfen. Als Vorbild dient der FV Flonheim. Der Trainer sagt: "Sie haben das behutsam und nachhaltig aufgebaut, sind Schritt für Schritt gegangen."

Das möchte Antunes Pereira ähnlich handhaben. Und er wünscht sich, dass das Team in den nächsten Monaten noch etwas mehr unterstützt wird, beispielsweise einen ersten eigenen Trikotsatz erhält. Mit ihrem Einsatz und Engagement hätten sie es verdient, meint der 24 Jahre alte Übungsleiter.

Aufrufe: 029.8.2018, 08:00 Uhr
Nico BrunettiAutor