Türkischer Erstliga-Absteiger lockt Emrah Uzun

Bereits beim Testspiel in den Niederlanden am Dienstag war ein offizieller Vertreter des türkischen Clubs vor Ort, um Uzun noch einmal zu beobachten. Der Angreifer steckt nun in der Zwickmühle. Auf der einen Seite steht der KFC, bei dem er sich sehr wohl fühlt. "Emi hat mir noch vor ein paar Tagen gesagt, dass er noch nie eine ganze Saison lang mit Spaß zum Training gekommen ist - außer im vergangenen Jahr", sagt Trainer Eric van der Luer. "Und ich habe ihm meine eigenen Geschichte erzählt. Ich hatte auch mal ein Angebot aus Südkorea, die wollten mir für zwei Jahre 1,1 Millionen Dollar zahlen. Ich habe abgelehnt, weil ich mich dort nicht wohlgefühlt hätte." Auf der anderen Seite: Das Angebot ist möglicherweise die letzte Chance für den Deutsch-Türken, den Sprung ins Profitum zu schaffen. "Das wäre natürlich ein Traum", sagt Uzun.

Sein Trainer hält wenig von dem Angebot aus der Türkei - natürlich auch aus Eigennutz: "Ich möchte ihn ungern abgeben", sagt der Coach. Denn das Spiel des KFC ist auf Uzun abgestimmt, und ein Wechsel so kurz vor dem Saisonstart hat den Nachteil, dass die Automatismen im Spiel nach vorne umgestellt werden müssten - und vor allem: Es müsste ein Ersatz her. "Über Alternativen machen wir uns keine zu großen Gedanken. Stürmer werden uns genügend angeboten, und Moses Lamidi und Dominik Oehlers sind ja auch noch da", sagt van der Luer, der ohnehin noch gerne einen weiteren Stürmer im Team hätte. Für Dienstag hat sich mit dem Deutsch-Costa Ricaner Felicio Brown (zuletzt FSV Frankfurt) ein weiterer Testspieler angekündigt.

Ob Uzun das Angebot nun annimmt, ist noch offen. Für heute hat er einen Flug in die Türkei gebucht, um sich die Gegebenheiten vor Ort anzuschauen.