Turbulente Tage in Hofgeismar

Mit Nour-Eddine Belarbi wollte man an alte Zeiten unter ihm anknüpfen. Dieser ging hochmotiviert und engagiert in die aktuelle Saison, mit der Zielsetzung in der Hinrunde keinen Punkt abzugeben, hätte man diese kaum ambitionierter gestalten können. Die TSG startete auch nicht schlecht in die Saison, doch immer mehr interne Querelen sorgten zum Einen für ein Stocken im Aufstiegsrennen, zum Anderen für den Rücktritt nach nur wenigen Monaten.

Mit dem Spielertrainer-Duo Sascha Paukstat und Sinan Ölge wählte der Vorstand dann ebenfalls eine interne Lösung, die schon zuvor einer Bewährungsprobe standhielt. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Aufgrund eines Missverständnisses bei der Aufteilung der Kompetenzen trat Sinan Ölge von allen Ämtern zurück, was große Teile der Mannschaft dazu veranlasste das darauffolgende Spiel bei der SG Diemeltal zu boykottieren. Dies nahm Sascha Paukstat zum Anlass ebenso zurückzutreten, sodass die TSG in diesem Spiel mit einer absoluten Rumpfelf, in der unter anderem einige Altherrenspieler auflaufen mussten, und Interimstrainer Robert Franke, welcher ansonsten sehr erfolgreich die C-Jugend des Vereins in der Gruppenliga trainiert, auflief, sich zwar achtbar schlug, aber dennoch 0-3 verlor.

Am Boykott der Spieler änderte sich auch in der Folge nichts, im November und Dezember wurden mit Zeynel Yildiz, Ogün Ölge, Ercan Yildiz, Sinan Ölge, Aygün Ölge, Metin Seremet, Mogtaba Haideri, Sofiene Houij, Reza Weissi, Moritz Scharf, Kevin Graff, David Piatek und Osman Ölge 13 Spieler mit Ziel Unbekannt als Abgänge in der FuPa-Wechselbörse eingetragen, nur bei Sascha Paukstat ist mit dem SV Espenau der aufnehmende Verein bekannt.

Unterdessen mehrten sich Gerüchte, dass die sich bei der TSG zurückziehenden Spieler dazu entschlossen, einen neuen Verein in Hofgeismar zu gründen. Bei Facebook entstand ziemlich schnell eine Seite, die über die Vorgänge darüber informiert, demnach soll der neue Verein als 1. FC Hofgeismar an den Start gehen. Genauer ist aber noch nicht bekannt.

Zum Jahreswechsel schien bei der TSG endlich ein neuer Coach gefunden. Ahmet Teke sollte die Mannschaft übernehmen, zuvor war er auch schon als Spieler im Angerstadion tätig, seine letzte Station stellte der SSV Kassel dar. Diese Entscheidung wurde aber zurückgenommen und Siegfried "Siggi" Kuhn als neuer und endgültiger Trainer vorgestellt. Dieser soll nun den Klassenerhalt realisieren, bevor man dann im Sommer mit einem Neuaufbau des Hofgeismarer Fußballs rechnen kann. Dieser soll laut Vorstandsmitglied Maik Kolle schon jetzt im Winter eingeleitet werden. Man wolle auf ortsansässige Spieler bauen und bodenständigen Sport bieten. Weiterhin betont Kolle, dass Teke die Entscheidung gegen seine Person verstehen könne und den Verantwortlichen auch nicht böse sei. Es habe gewichtige Argumente für diese Neuausrichtung gegeben. Weiterhin steht die TSG kurz vor der Verpflichtung einiger Spieler, sodass man damit rechnen könne, dass der Verein in der Rückrunde eine ligataugliche Elf aufbieten werde.