2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Profi mit Führungsanspruch: Philip Türpitz, seit Sommer bei Türkgücü.
Profi mit Führungsanspruch: Philip Türpitz, seit Sommer bei Türkgücü. – Foto: Imago

Türpitz vor Meppen: „Ich strebe immer nach Höherem“

Türpitz über seine Ziele und die von Türkgücü

Stürmer Philip Türpitz redet im Interview mit Jakob Aschner über seine Ziele und die von Türkgücü. Unter Trainer Hyballa fühlt sich der 30-Jährige wohl.

München – Beim 1:2 in Würzburg erzielte Philip Türpitz, 30, sein fünftes Saisontor. Der Ex-Rostocker ist damit in dieser Saison erfolgreichster Offensivspieler bei Türkgücü. Über die Zeit hier und seine mittel- und langfristigen Ziele sprach er mit unserer Zeitung im Interview.

Herr Türpitz, im Vergleich zu Ihren bisherigen Stationen Magdeburg, Sandhausen, Rostock: Wie sind die Bedingungen bei Türkgücü?

Man kann uns nicht vergleichen mit einem großen Traditionsverein, der schon in den ersten drei Ligen gespielt hat. Wir sind da noch ganz am Anfang, aber genau das ist der Reiz. Auch von der Infrastruktur ist es noch nicht vergleichbar, das ist klar. Aber auch daran wird rund um die Uhr gearbeitet.

Fühlen Sie sich in Vereinen mit großer Fanbasis wie Hansa oder dem FCM wohler, oder ist Ihnen das ruhige Umfeld bei Türkgücü sogar lieber?

Man spielt als Fußballer natürlich am liebsten vor vollen Stadien. Das ist hier noch nicht gegeben, aber auch logisch, da unser Verein noch nicht lange im Profigeschäft vertreten ist und es noch zwei andere große Verein in der Stadt gibt. Von daher ist es mir im Endeffekt egal. Fußball gespielt wird überall.

Trainer Peter Hyballa ist mit Platz zwölf einverstanden, da die Mannschaft Zeit brauche. Sie auch?

Türkgücü München: Türpitz mit bisherigem Saisonverlauf zufrieden

Wenn man die Punkte betrachtet, ist das okay, weil wir in Schlagdistanz nach oben sind. Was uns noch fehlt, ist die Konstanz. Wenn wir die erreichen, sind wir auf dem richtigen Weg.

In Heimspielen sind Fortschritte zu sehen, das Ausscheiden gegen Bayernligist Aubstadt im Totopokal war aber eher ein Rückschritt . . .

Das hat brutal wehgetan. Nicht zuletzt, weil wir uns über den Totopokal für den DFB-Pokal im nächsten Jahr qualifizieren wollten. Wie gesagt, wir sind auf dem richtigen Weg. Aber der Trainer hat seine eigene Spielidee und wir müssen es schaffen, diese jedes Wochenende abrufen zu können.

Der neue Trainer – täuscht der Eindruck, oder fühlen Sie sich wohler mit dem Hurra-Fußball unter Peter Hyballa? Ihre Leistungen lassen das vermuten.

Ich fühle mich mit dem Trainer sehr wohl und habe das Gefühl, dass ich sehr viel lerne, auch in meinem Alter. Es stimmt, dass sein Spielstil intensiver ist, mehr Pressing vorsieht. Und wie gesagt: Damit fühle ich mich wohl. Ich hoffe, dass das so bleibt.

Hyballa gilt als Heißsporn, was den einen mehr, den anderen weniger gefällt.

Türpitz lobt Trainer Hyballa

Ich kann da nur für mich persönlich sprechen. Ich finde, er ist ein sehr guter Trainer, der einen klaren Plan hat, aber auch sehr emotional ist. Er pusht uns immer wieder und redet uns mental zu. In der momentanen Lage ist das genau das Richtige.

Hat der Mannschaft diese Emotionalität gefehlt?

Auch unter Petr Ruman war vieles gut, aber es war anders. Ob besser oder schlechter, möchte ich nicht beurteilen.

Was war vorher anders?

Wir trainieren jetzt definitiv länger und intensiver, bekommen mehr Hilfestellung.

Sie sind jetzt 30 Jahre alt. Was wollen Sie noch erreichen? Das offzielle Vereinsziel ist der Aufstieg im nächsten Jahr.

Der Verein und ich haben die gleiche Idee. Ich strebe immer nach Höherem. Es ist ganz klar mein Ziel, diesem Verein mittelfristig in die zweite Liga zu verhelfen.

Ist das dieses Jahr schon drin für Türkgücü?

Ich würde da jetzt niemals sagen ‚Das wird nix’. Wir wollen Punkte sammeln und uns am Ende, wenn es möglich ist, auch durchsetzen. Der erste Schritt dahin ist beim SV Meppen möglich.

Sie fehlen am Sonntag gelbgesperrt, aber was ist drin für Türkgücü?

Ich würde Meppen auf keinen Fall unterschätzen. Die haben gegen Wiesbaden bewiesen, wozu sie in der Lage sind. Mit Rico Schmitt als Trainer sind sie dieses Jahr wirklich gut drauf. Ein ekliger Gegner. Aber ich glaube fest daran, dass wir in Meppen gewinnen.

Interview: Jakob Aschner

Aufrufe: 029.10.2021, 17:26 Uhr
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