2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der TSV Musberg findet einen neuen Trainer.
Der TSV Musberg findet einen neuen Trainer. – Foto: FuPa Stuttgart

TSV Musberg: Überraschung bei der Trainersuche

Bezirksligist findet neuen Coach

Russland, Schweiz, Filder – Jaroslav Kostenko steigt am Turnerweg ein.

Jaroslav wer? Es ist davon auszugehen, dass da selbst im eigenen Verein manch einer erst einmal nachfragen muss. Zugleich aber passt diese Entscheidung zum TSV Musberg: Wie schon in der Vergangenheit orientiert der Fußball-Bezirksligist sich bei der Besetzung des Trainerpostens weniger an bekannten Namen, er wagt lieber den Versuch mit einer Überraschungslösung. Jene heißt dieses Mal Jaroslav Kostenko. Der 33-Jährige tritt im Sommer die Nachfolge von Ralf Martins an – und wird damit erstmals im Aktivenbereich als Coach fungieren. Bislang war er allein bei Jugendmannschaften tätig. Unterstützung erhält der Einsteiger durch Denis Kühnle. Jener, Musberger Spieler, derzeit aber wegen eines Kreuzbandrisses außer Gefecht, steigt zum Co-Trainer auf.

„Wir haben uns in dieser Corona-Zeit schwer getan“, räumt der Fußballchef Michael Hilbert zur Suche der vergangenen Wochen ein. Doch nun habe man ein viel versprechendes Ergebnis erzielt. Kostenko, der im Februar bereits kurzzeitig bei der eigenen A-Jugend ausgeholfen hat, erhält die Chance zum Karrieresprung. „Er ist einer, der sehr gut mit jungen Spielern kann“, sagt Hilbert. „Wir wollten jemanden, der unsere vielen Kicker aus den eigenen Reihen noch einmal besser machen kann.“ Immerhin drei Akteure des aktuellen Kaders (Marc Wiederoder, Friedrich Grivas, Elischa Zug) hatte Kostenko schon zu früheren Zeiten unter seinen Fittichen – 2012/ 2013 war er eine Saison lang B-Jugendtrainer der SG Leinfelden-Echterdingen. Über damalige Bande entstand nun auch der aktuelle Kontakt.

Co-Trainer in B-Junioren-Bundesliga

Kostenkos sonstige Stationen lagen allesamt fern den Fildern. Stammverein des Neuen, der Mitte der 1990er-Jahre mit seiner Familie aus Russland übergesiedelt ist, ist der TuS Ergenzingen. Dort schaffte er es als Spieler bis in die Landesliga – und als Co-Trainer gar in die B-Junioren-Bundesliga. Dass sein Name zwischendurch mehrere Jahre lang bei keinem deutschen Verein mehr auftauchte? Dies lag am Studium, welches Kostenko in die Schweiz verschlug. Im Nachbarland trainierte er bis zu seiner Rückkehr anno 2017 den Nachwuchs von Concordia Basel. Heute wohnt er in Bondorf und arbeitet als Integrationscoach.

Dass Musberg sportlich das Richtige für ihn ist, da musste Kostenko nicht lang überlegen. Ein Schlüsselerlebnis hatte er nach eigener Aussage bereits im Dezember, zu einem Zeitpunkt, als ein eigenes Engagement noch kein Thema gewesen war. Seinerzeit weilte Kostenko just beim wohl furiosesten Musberger Auftritt dieser Saison unter den Zuschauern, dem 4:2 gegen den Titelfavoriten TSV Plattenhardt. „Da hat man gesehen: Diese Mannschaft hat Potenzial; da kann man etwas bewegen“, sagt der 33-Jährige, der für sich selbst in seinem künftigen Job „die nächste Herausforderungsstufe der Karriere“ sieht. Eine, auf der er erst gar nicht Versteck spielen mag. Die Messlatte legt Kostenko von vornherein hoch. „Wir wollen um den Aufstieg mitspielen“, kündigt er an. So wie schon bis zum wahrscheinlichen Corona-Abbruch der jetzigen Runde. In jener stehen die Musberger als Klassenneuling auf dem dritten Tabellenplatz.

Alle bleiben an Bord

Die umso überraschendere Trennung vom aktuellen Trainer Ralf Martins zum Spieljahrsende hatte der Verein bereits im März bekannt gegeben. Hintergrund: Unstimmigkeiten sowohl zwischen Abteilungsleitung und Coach als offenbar auch innerhalb des bisherigen Trainergespanns. Martins war vor zwei Jahren ebenfalls aus dem Jugendbereich auf den Chefposten gewechselt. Sein Vorgänger wiederum war der damals erst 22-Jährige Dominik Lenhardt gewesen – so viel zum Thema unkonventionelle Musberger Entscheidungen auf der Trainerposition.

Weitgehend Klarheit herrscht derweil auch im Spielerkader. Aktueller Stand: alle bleiben. Nun wolle man „ein, zwei Neuzugänge“ dazubekommen, sagt Kostenko – worauf dann nur noch eines zu klären wäre. Wann überhaupt wieder Fußball gespielt werden kann? Ja, wann „Jaroslav wer“ sein erstes richtiges Mannschaftstraining am Turnerweg leiten wird, das steht wegen Corona noch in den Sternen.



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Aufrufe: 018.5.2020, 12:00 Uhr
Filder-Zeitung / Franz StettmerAutor