2024-06-06T14:35:26.441Z

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Sauer auf den BFV: Thomas Ochsenkühn musste mit dem TSV Gräfelfing II aufgrund des Paragrafen 93 in die A-Klasse absteigen.
Sauer auf den BFV: Thomas Ochsenkühn musste mit dem TSV Gräfelfing II aufgrund des Paragrafen 93 in die A-Klasse absteigen. – Foto: Walter Wohlrab

TSV Gräfelfing ll: Paragraph 93 sorgt für Abstieg in die A-Klasse

Die Regelungen für den Saisonabbruch sorgen für Aufruhr

Die aktuelle Spielzeit wird nach dem Modell mit Auf- und Absteigern frühzeitig beendet. Einige Vereine Oberbayerns stehen nun vor dem Abstieg.

GräfelfingThomas Ochsenkühn wird die Reservefußballer des TSV Gräfelfing auch in der kommenden Spielzeit trainieren – aufgrund der Entscheidung für eine Saisonwertung mit Absteigern dann allerdings in der A-Klasse.

Die Entscheidung, dass die Saison 2019/21 mit Absteigern gewertet wird, ist inzwischen bereits ein paar Tage alt. Die Enttäuschung bei der zweiten Mannschaft des TSV Gräfelfing über den Gang in die A-Klasse sitzt aber noch immer tief. Trainer Thomas Ochsenkühn findet es schade, dass von Seiten der Vereine, die nicht unmittelbar betroffen waren, kein Zeichen der Solidarität erfolgt sei. Hauptsächlich dafür verantwortlich ist für ihn der Bayerische Fußballverband (BFV), der „Stimmungsmache in eine Richtung“ praktiziert habe. „Bei den Webinaren wurde nur einseitig argumentiert und vor überfüllten Ligen gewarnt, es wurden aber keine Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt“, so Ochsenkühn. Auch Fußball-Abteilungsleiter Christian Stigloher hatte bereits mehrfach seinen Unmut über das Vorgehen des BFV geäußert. Rechtlich wird der TSV jedoch nicht gegen die Entscheidung vorgehen.

TSV Gräfelfing ll: Trainerteam bleibt

So bitter der nun aufgrund der Anwendung des Paragrafen 93 erfolgte Abstieg auch ist, personell folgen daraus keine Konsequenzen: „Mein Co-Trainer Chris Scheippl und ich haben schon im Vorfeld gesagt, dass wir weitermachen, unabhängig von der Liga“, sagt Ochsennküh. Auch Stigloher äußerte bereits vor mehreren Wochen, er sei mit der Arbeit des Trainerteams zufrieden und sehe keinen Grund, etwas zu verändern.

Ochsenkühn hatte das Traineramt im Sommer 2019 vom langjährigen Cheftrainer Adis Letica übernommen, der damals zum Co-Trainer der Ersten aufgestiegen war, den Verein aber inzwischen verlassen hat. Leicht war die Aufgabe nicht, rückten doch einige Stammspieler in die erste Mannschaft auf. Vor allem aus nachrückenden A-Jugendlichen und einigen wenigen Routiniers versuchte Ochsenkühn, der zuvor die Gräfelfinger A-Jugend trainiert hatte, ein schlagkräftiges Team zu formen.

Zwar funktionierte die TSV-Reserve immer eigenständig und kam ohne viel Unterstützung der ebenfalls dünn besetzten Ersten aus, bis zum neun Spiele vor Saisonende erfolgten Saisonabbruch gelangen den kleinen Wölfen aber nur vier Siege. Demgegenüber standen 13 Niederlagen. Der Abstieg als Tabellenletzter mit einem Quotienten von 0,71 war die Folge.

TSV Gräfelfing ll: „Die Jungs sind auf jeden Fall heiß“

Doch so langsam weicht die Enttäuschung inzwischen der Vorfreude auf die neue Saison. Am heutigen Dienstag steht das erste Mannschaftstraining nach monatelanger Pause an. „Es ist alles nicht so einfach wegen der Umbaumaßnahmen im Verein und der Umsetzung der Hygienemaßnahmen, aber die Jungs sind auf jeden Fall heiß“, sagt Ochsenkühn.

Der langjährige Jugendtrainer freut sich darüber, erneut einige Nachwuchsspieler in den Kader aufnehmen zu können. „Aus der guten A-Jugend kommen einige Spieler nach. Ein paar werden sicherlich in die Erste kommen, aber der Großteil wird wahrscheinlich erst einmal in der Zweiten spielen“, so Ochsenkühn. Möglicherweise könnte die niedrigere Spielklasse für die Entwicklung der jungen Spieler sogar von Vorteil sein.

Auf Teufel komm raus muss der TSV nicht beim ersten Anlauf zurück in die Kreisklasse. „Wir wollen auf jeden Fall vorne mitspielen. Aber gleich vom Aufstieg zu reden, wäre vermessen“, beschwichtigt der TSV-Coach. Erst einmal gehe es darum, überhaupt wieder ins Training und anschließend in eine Vorbereitung zu starten. Ochsenkühn dürfte sich wünschen, dass seine zweite Saison als Reserve-Trainer insgesamt etwas unkomplizierter verläuft – und am Ende ausschließlich auf dem Platz entschieden wird.

(TOBIAS EMPL)

Aufrufe: 021.5.2021, 15:37 Uhr
Münchner Merkur (Würmtal) / Tobias EmplAutor