Der Coach will nichts ausschließen, mahnt aber zur Bescheidenheit oder besser: zu einer realistischen Einschätzung. Das Erreichen der Runde der besten Acht sei schon als Erfolg zu werten. Schneck weiß, wie groß der Leistungsunterschied zwischen Bundes- und Oberliga (im Jugendbereich immerhin die zweithöchste Spielklasse in Deutschland) ist. Als Trainer der U19-Bundesliga-Truppe der Stuttgarter Kickers stand er schon mal im Pokalfinale und bezwang den VfB. „Ich habe schon viele Derbys gegen den VfB gespielt und gewonnen.“ Dennoch, so Schneck, sei das Team mit dem Brustring das für ihn beste im Einzugsgebiet des Württembergischen Fußballverbandes (WFV). Aktuell rangiert der VfB-Nachwuchs auf Rang drei der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest hinter dem Nachwuchs des TSV 1860 München und der TSG Hoffenheim. In 20 Spielen verbuchten die Landeshauptstädter zehn Siege und fünf Remis, kommen damit auf 35 Punkte. Bis zum nächsten Punktspiel haben die Stuttgarter noch etwas Zeit, erst am 5. April erwartet der VfB Hoffenheim zum Verfolgerduell. Die TSG-Jungs belegen in der Oberliga ebenfalls den dritten Platz und kämpfen das nächste Mal am 3. April um Zählbares.
Seit Anfang der Saison spielt derweil der Albstädter Jan Ferdinand für die Stuttgarter A-Jugend, er wechselte von Balingen nach Bad Cannstatt. „Ich freue mich darauf, meine alten Kollegen und guten Kumpels wiederzusehen“, sagt der 18-Jährige. „Es sind Spieler dabei, mit denen ich alle meine vier TSG-Jahre lang zusammengespielt habe.“ Er habe noch viel Kontakt zu seinen früheren Mitspielern. „Wir schreiben regelmäßig und gehen auch oft zusammen raus. Auch das ein oder andere FIFA-Turnier wird da ausgespielt“, so Ferdinand. Auf einen Einsatz gegen seine Ex-Teamkollegen muss Ferdinand am Freitag jedoch verzichten. Nach zuletzt sieben Wochen Zwangspause wegen eines Muskelfaserrisses bleibt dem jungen Albstädter nun erneut nur die Zuschauerrolle. Mit einem Faszienriss muss Ferdinand erneut zwei Wochen pausieren.
Dennoch: Das Ziel des VfB sei der Sieg im württembergischen Verbandspokal. „Wir wollen zunächst das Viertelfinale mit einer überzeugenden Leistung gewinnen“, sagt der Stürmer. Das gelte auch für das Halbfinale und das Endspiel. „Wir wollen erneut in den DFB-Pokal“, betont Ferdinand. „Aber natürlich denken wir von Spiel zu Spiel und hoffen uns gegen die TSG durchsetzen zu können“, berichtet der 18-Jährige. „Von Spiel zu Spiel denken“ also - diesen Satz hörte man in den letzten Jahren auch bei der TSG oft. Ein bisschen ist Ferdinand also auch noch Balinger geblieben.