2024-04-29T14:34:45.518Z

Pokal
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TSG Balingen träumt vom Halbfinale

Jan Ferdinand vom VfB Stuttgart muss gegen seinen Ex-Klub passen

Auf dem Papier ist es eine glasklare Sache: Um 18.30 Uhr erwartet die U 19 der TSG Balingen am Freitag im Rahmen des WFV-Pokal-Viertelfinals den übermächtigen VfB Stuttgart.
Wolfgang Schneck ist einer der erfahrensten Trainer in Reihen der TSG Balingen womöglich der erfahrenste überhaupt. Der 62-jährige Pädagoge hat in seiner Laufbahn schon zahlreiche Teams trainiert und viele Schlachten geschlagen. Am Freitag um 18.30 Uhr geht’s für seine Jungs, die U19 der TSG Balingen, zu Hause gegen den Junioren-Bundesligisten VfB Stuttgart. Es ist das Viertelfinale im WFV-Pokal und Schneck hat zur Ausgangslage vor dem Duell mit dem klar favorisierten Gegner zweierlei zu sagen: Zunächst, und wenn er es realistisch betrachte, dürfte gegen den VfB, den er zu den zehn besten Mannschaften Deutschlands zählt, wohl nichts zu holen sein. Und doch: „Ich traue meinen Jungs einiges zu“, sagt Schneck. „Noch haben wir das Spiel nicht verloren.“Für einen Coup gegen die Cannstatter müsste seiner Oberliga-Truppe aber vieles in die Karten spielen.

Der Coach will nichts ausschließen, mahnt aber zur Bescheidenheit oder besser: zu einer realistischen Einschätzung. Das Erreichen der Runde der besten Acht sei schon als Erfolg zu werten. Schneck weiß, wie groß der Leistungsunterschied zwischen Bundes- und Oberliga (im Jugendbereich immerhin die zweithöchste Spielklasse in Deutschland) ist. Als Trainer der U19-Bundesliga-Truppe der Stuttgarter Kickers stand er schon mal im Pokalfinale und bezwang den VfB. „Ich habe schon viele Derbys gegen den VfB gespielt und gewonnen.“ Dennoch, so Schneck, sei das Team mit dem Brustring das für ihn beste im Einzugsgebiet des Württembergischen Fußballverbandes (WFV). Aktuell rangiert der VfB-Nachwuchs auf Rang drei der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest hinter dem Nachwuchs des TSV 1860 München und der TSG Hoffenheim. In 20 Spielen verbuchten die Landeshauptstädter zehn Siege und fünf Remis, kommen damit auf 35 Punkte. Bis zum nächsten Punktspiel haben die Stuttgarter noch etwas Zeit, erst am 5. April erwartet der VfB Hoffenheim zum Verfolgerduell. Die TSG-Jungs belegen in der Oberliga ebenfalls den dritten Platz und kämpfen das nächste Mal am 3. April um Zählbares.

Seit Anfang der Saison spielt derweil der Albstädter Jan Ferdinand für die Stuttgarter A-Jugend, er wechselte von Balingen nach Bad Cannstatt. „Ich freue mich darauf, meine alten Kollegen und guten Kumpels wiederzusehen“, sagt der 18-Jährige. „Es sind Spieler dabei, mit denen ich alle meine vier TSG-Jahre lang zusammengespielt habe.“ Er habe noch viel Kontakt zu seinen früheren Mitspielern. „Wir schreiben regelmäßig und gehen auch oft zusammen raus. Auch das ein oder andere FIFA-Turnier wird da ausgespielt“, so Ferdinand. Auf einen Einsatz gegen seine Ex-Teamkollegen muss Ferdinand am Freitag jedoch verzichten. Nach zuletzt sieben Wochen Zwangspause wegen eines Muskelfaserrisses bleibt dem jungen Albstädter nun erneut nur die Zuschauerrolle. Mit einem Faszienriss muss Ferdinand erneut zwei Wochen pausieren.

Dennoch: Das Ziel des VfB sei der Sieg im württembergischen Verbandspokal. „Wir wollen zunächst das Viertelfinale mit einer überzeugenden Leistung gewinnen“, sagt der Stürmer. Das gelte auch für das Halbfinale und das Endspiel. „Wir wollen erneut in den DFB-Pokal“, betont Ferdinand. „Aber natürlich denken wir von Spiel zu Spiel und hoffen uns gegen die TSG durchsetzen zu können“, berichtet der 18-Jährige. „Von Spiel zu Spiel denken“ also - diesen Satz hörte man in den letzten Jahren auch bei der TSG oft. Ein bisschen ist Ferdinand also auch noch Balinger geblieben.

Aufrufe: 017.3.2016, 16:35 Uhr
Marcel Schlegel - ZOLLERN-ALB-KURIERAutor