2024-05-28T14:20:16.138Z

Spielbericht
Symbolfoto
Symbolfoto – Foto: Muharrem Yarar

Trotz Unterzahl: Hilalspor rettet Last-Minute-Punkt in Biesdorf

Nach einem strittigen Handspiel geriet der Favorit in Unterzahl.

Am vergangenen Samstag kam es zum Aufeinandertreffen zwischen dem VfB Fortuna Biesdorf und Berlin Hilalspor. Die Gäste waren nach einem guten Saisonstart Favorit auf einen weiteren Sieg, während die Hausherren noch auf den ersten Punktgewinn warteten.

Und das Spiel brauchte seine Zeit, ehe es Fahrt aufnahm. Die erste Offensivaktion gab es in der neunten Minute für die Gäste, doch es sprang nur eine Ecke ohne Ertrag für sie heraus. Die erste richtige Torchance gab es dann nach einer langen Abtastphase erst in der 22. Spielminute, als der umtriebige Süleyman Durmus aus der zweiten Reihe einfach mal abzog, sein Flachschuss aber knapp das Tor verfehlte. Den ersten Ball aufs Hilalspor-Tor brachte Fortuna Biesdorf in der 27. Minute, aber der Kopfball von Moritz Künne war ungefährlich. In der 38. Minute brachte Durmus einen Freistoß direkt aufs Tor, bereitete Dominik Vollmer damit aber keine Probleme. Zwei Minuten später gab es dann den ersten Aufreger, als Durmus im Fortuna-Strafraum zu Fall gebracht wird und Elfmeter forderte. Der strenge Schiedsrichter ließ die Szene aber weiterlaufen und entschied sich gegen den "Kann-Elfmeter". Damit ging es torlos in einer spielerisch mäßigen ersten Halbzeit in die Kabinen.

Zur Pause wechselten die Gäste gleich doppelt und wollten damit mehr Offensivakzente setzen. Es kam aber dann anders als erwartet. Einen Freistoß nahe der Eckfahne trat Sascha Scholz auf den kurzen Pfosten, Moritz Künne stand sträflich frei und köpfte den Ball ins Netz. Damit war die Berlin-Liga-Partie offiziell eröffnet. Die Kreuzberger Gäste wurden nun noch aktiver und übten viel Druck aus. Nur neun Minuten nach dem Treffer kam dann der Moment von Süleyman Durmus. Von der Außenlinie dribbelte er nach innen, ließ vier Gegenspieler stehen und netzte dann aus guter Schussposition zum Ausgleich ein. Die Freude über den Ausgleich hielt aber nicht lange an. Nur drei Minuten später kam es erneut zu einem Aufreger. Ein Schuss aus Nahdistanz blockt Hilalspors Defensivmann Mücahit Yakut ab, der Schiedsrichter zückte sofort den roten Karten und entschied auf Elfmeter. Ob der Ball wirklich mit dem Arm oder viel mehr mit der Schulter oder sogar der Brust berührt wurde, lässt sich auch im Nachhinein nicht zweifelsfrei klären. Den Elfmeter schnappte sich Jean-Claude Nanevie, der ganz sicher zum 2:1 Führungstreffer verwandelte. Mit einem Mann mehr auf dem Platz übernahm die Fortuna nun das Spielgeschehen, ließ aber reihenweise hochkarätige Chancen liegen. Ob die vorherigen Torschützen Künne und Nanevie oder Rico Pohlmann und Tom Erlemann - die Vorentscheidung wurde ein ums andere Mal verpasst. In der 74. Minute musste mit Erkan Dogan ein weiterer Hilalspor-Akteur das Feld verlassen, da er aber ohnehin nur Ersatzspieler war, wurde die Mannschaft nicht weiter dezimiert. Und dann kam es, wie es kommen musste. In der Schlussphase warfen die Kreuzberger alles nach vorn und drückten auf den Ausgleich. Eine Flanke erreichte in der 89. Minute Maksut Kaya, der aus Nahdistanz einen wuchtigen Kopfball aufs Tor brachte, den Keeper Vollmer zwar noch berührte, aber nicht mehr entschärfen konnte und so gab es den umjubelten Ausgleich zum 2:2. In der letzten Minute der Nachspielzeit gab es dann noch einen Freistoß aus gefährlicher Position für die Gäste, doch der Ball klatschte aus spitzem Winkel nur ans Aluminium.

Am Ende erkämpfte sich Berlin Hilalspor in Unterzahl einen Punkt und der VfB Fortuna Biesdorf muss sich mit seinem ersten Zähler zufrieden geben.

Nihat Celik (Sportlicher Leiter Berlin Hilalspor):
"Für uns war es das erwartet schwere Spiel bei einem Gegner, der unbedingt seine ersten Punkte einfahren wollte. Wir haben dann natürlich Pech mit der einen oder anderen Schiedsrichterentscheidung und waren selbst auch nicht clever genug. Am Ende nehmen wir den einen Punkt aber gern mit und freuen uns über den guten Saisonstart. Wir liegen derzeit voll im Soll."

Thoralf Dominok (Trainer VfB Fortuna Biesdorf):
"Wir ärgern uns natürlich über zwei spät verlorene Punkte. Ich bin aber sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Heute war es wirklich eine Steigerung im Vergleich zu den letzten Spielen. Hätte man uns vor dem Spiel gesagt, wir holen gegen Hilalspor einen Punkt, hätten wir das sicher auch dankbar angenommen."

Zum Spiel: VfB Fortuna Biesdorf 2:2 Berlin Hilalspor

Aufrufe: 030.8.2021, 13:32 Uhr
Brian SchmidtAutor