2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Wegen Corona war „Selbstbedienung“ bei der Siegerehrung angesagt, als sich die enttäuschten Siegener Spielerinnen ihren kleinen persönlichen Erinnerungspokal vom Tisch nehmen durften. Luisa Krämer würdigte den Pott nicht eines Blickes. In der Reihe folgen ihre Mannschaftskameradinnen u.a. Hannah Sieberg, Luca Barth, Jana Daub, Julia Berchner und Marie Rüthing.
Wegen Corona war „Selbstbedienung“ bei der Siegerehrung angesagt, als sich die enttäuschten Siegener Spielerinnen ihren kleinen persönlichen Erinnerungspokal vom Tisch nehmen durften. Luisa Krämer würdigte den Pott nicht eines Blickes. In der Reihe folgen ihre Mannschaftskameradinnen u.a. Hannah Sieberg, Luca Barth, Jana Daub, Julia Berchner und Marie Rüthing. – Foto: (2): jb

Traum vom DFB-Pokal geplatzt

Sportfreundinnen unterliegen Rhade im Finale deutlich


Der große Traum von Sportfreunde Siegens Spielerinnen, nach dem Aufstieg in die Regionalliga auch im Westfalen-Pokal zu triumphieren, zerplatzte schon nach 14 Spielminuten. Im Endspiel gegen den SSV Rhade vor über 200 Zuschauern im Leimbachstadion (plus fast 4000 im Live-Stream) lagen die Sportfreundinnen bereits gegen den bisherigen Rivalen aus der Westfalenliga sehr früh mit 0:2 im Hintertreffen. Diese Gegentore zeigten ganz große Wirkung.

Denn der SSV Rhade kam optimal eingestellt aufs Feld. Genau so wie die Siegenerinnen vor einer Woche den VfL Bochum in der Anfangsphase bedrängten, machten es jetzt die Gäste. Sehr frühes Stören, sehr viel Laufarbeit und immer wieder Siege in den Zweikämpfen. Die Spielerinnen in Schwarz waren läuferisch und gedanklich schneller. Kaum war Siegen zu dieser ernüchternden Erkenntnis gekommen, lag man auch schon mit 0:1 hinten. Nach einer Ecke für die Gäste hämmerte aus dem Gewühl heraus die aufgerückte Innenverteidigerin Kathrin van der Kampen (Neuzugang vom 1. FFC Recklinghausen) die Kugel unhaltbar in die Maschen. Es waren gerade einmal vier Minuten gespielt. Die Torschützin trumpfte danach in der Abwehr als beste Spielerin auf dem Platz auf.

Von diesem Paukenschlag erholten sich die Schützlinge von Siegens Trainer Andreas Edelmann bis zum Pausenpfiff nicht mehr richtig. Den die Gäste machten ganz genau so weiter. Siegen kam nur gelegentlich in des Gegners Hälfte bzw. in Strafraumnähe, so sehr standen sie unter dem Druck des Pressings.

In der 14. Minute führte Rhades dritte Chance innerhalb von vier Minuten zum 0:2. Nach schnellem Umschaltspiel nach einem Einwurf und gewonnenem Zweikampf scheiterte zunächst Frauke van der Assen an Siegens Torhüterin Lea Knipp.

Aber den Nachschuss verwandelte Silvana Portius zum 2:0 in der 14. Spielminute. Siegen war nach einer knappen Viertelstunde tief geschockt.

Das Heimteam hatte sich gegen Ende der 1. Halbzeit allmählich etwas befreit. Aber dann fiel in der 45. Minute nach einem Fehlpass im Mittelfeld, einem weiten Pass der Gäste, den eine Siegener Verteidigerin unterlief, sogar das 0:3. Frauke van der Assen überlistetete die zu weit vor ihrem Kasten stehende Lea Knipp mit einem Heber ins lange Eck.

Die Körpersprache und die hängenden Köpfe von Siegens Spielerinnen drückten kurz darauf beim Gang in die Kabine nur noch Resignation aus. Erstaunlich, dass sich dieses Bild bei der Rückkehr aufs Spielfeld zum Positiven gewandelt hatte. „Ich habe meinen Spielerinnen gesagt, dass wir mit einem schnellen Tor auch bei dieser Hitze noch etwas erreichen können“, erzählte Trainer Andreas Edelmann.



Und es lief dann auch nach Plan. Allerdings etwas kurios. Die Siegenerinnen reklamierten nach einer unübersichtlichen Aktion erfolgreich ein Handspiel, das auch der Schiri-Assistent anzeigte. Die Schiedsrichterin korrigierte nach Rücksprache mit ihrem Kollegen ihre Entscheidung. Den Elfer verwandelte Neuzugang Pascale Kampczyk (55.) souverän zum 1:3.
Die Hoffnung währte aber nur kurz. 57. Spielminute: Zweikampf zwischen Sophie Rüthing und Simona Portius in Höhe der Mittellinie. Wer wen foulte, blieb unklar. Rüthing wollte den Freistoß ausführen. Die Schiedsrichterin korrigierte. Jetzt schaltete Rhade blitzschnell. Langer Pass in den Strafraum. Doppelpass zwischen den eingewechselten Meike Sicking und Heike Gossing. Und Sicking traf zum 4:1. Das war die Entscheidung. Immerhin versuchte Siegen bis zum Schluss, wenigstens noch ein zweites Tor zu erzielen.

Der frisch gebackene Pokalsieger SSV Rhade steht damit in der 1. DFB-Pokalrunde gegen den Zweitligisten Borussia Bocholt. Für Siegen, das zuletzt 2013 den Westfalenpokal gewonnen hatte, blieb wie schon 2019 nur der Trostpreis.

Den Siegerpokal überreichte den Spielerinnen aus Rhade bei der Siegerehrung der aus dem Siegerland stammende FLVW-Präsident Gundolf Walaschewski. Für die Siegenerinnen geht es schon am Donnerstag im Finale um den Kreispokal 2019/20 weiter. Gegner in Dreis-Tiefenbach ist um 19 Uhr Fortuna Freudenberg.

Aufrufe: 013.9.2020, 21:45 Uhr
Jürgen BetzAutor