2024-05-02T16:12:49.858Z

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Regeltechnisch war das Tor in der Frauen-Bezirksliga korrekt, wie Lehrwart Franz Bohmann von der Schiedsrichter-Gruppe Donau bestätigt.
Regeltechnisch war das Tor in der Frauen-Bezirksliga korrekt, wie Lehrwart Franz Bohmann von der Schiedsrichter-Gruppe Donau bestätigt.

»Tor aus Versehen« erregt die Gemüter

Treffer von Binswangens Spielführerin gegen Baiershofen war absolut regelkonform

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Das Spiel der Frauen-Bezirksliga zwischen dem TSV Binswangen und dem SV Grün-Weiß Baiershofen vom vergangenen Wochenende schlägt derzeit hohe Wellen. Zahlreiche Kommentare im Facebook-Portal der Wertinger Zeitung zeigen, wie emotional über dieses Spiel immer noch diskutiert wird. Wie berichtet, gewann Binswangen die Partie durch ein Tor nach einem Schiedsrichterball in der 88. Minute mit 3:2.

Schützin des entscheidenden Treffers war Binswangens Spielführerin Anna Wörle, die das Spielgerät aus circa 40 Metern – so berichten Augenzeugen in Facebook – nach dem Schiedsrichterball in Richtung Baiershofer Tor bugsierte. Gästekeeperin Sandra Schönheits wollte die Lederkugel, was ihr aber misslang. Sie habe, so berichten Beobachter des Spiels, den Ball noch vor Überschreiten der Torlinie berührt, sodass der Schiedsrichter den kuriosen Treffer geben musste.

Dies berichtete Schiedsrichter-Lehrwart Franz Bohmann aus Wertingen auf Anfrage unserer Zeitung. Bohmann hat sich ebenso wie Obmann Bernhard Veh bei Lugi Foti aus Gundelfingen – er leitete die Partie am Samstag – über den kuriosen Vorgang in Binswangen erkundigt. „Regeltechnisch hat der Schiri richtig entschieden“, betont Bohmann. Wäre der Ball ohne Berührung ins Tor gegangen, hätte das Spiel laut Reglement mit einem Abstoß fortgesetzt werden müssen, klärt der Lehrwart auf.

Die Verärgerung im Baiershofer Lager kann Bohmann schon ein bisschen nachvollziehen. Eine Mannschaft, die in Ballbesitz ist, habe ja in diesem Moment einen Vorteil gehabt. Wenn der Schiri dann wegen einer Verletzung einer Spielerin des Gegners die Partie unterbricht, sollte die andere Mannschaft im Sinne des Fair Play bei der Spielfortsetzung den Ball entweder ins Aus schießen oder dem Gegner zurückspielen. Obwohl dies ein ungeschriebenes Gesetz sei, werde dies auf allen Fußballplätzen der Welt so praktiziert.

In Binswangen kamen viele unglückliche Umstände zusammen, sodass aus dem Baiershofer Vorteil plötzlich ein Nachteil wurde. Gegenüber unserer Zeitung versicherte gestern Anna Wörle, dass es nie und nimmer ihre Absicht gewesen sei, bei dem Schiedsrichterball einen Treffer zu erzielen. War´s also ein „Tor aus Versehen?“ Schiedsrichter-Lehrwart Franz Bohmann kann sich das durchaus so vorstellen.

Binswangens Trainer Detlef Trapp schildert via Facebook die entscheidende Szene wie folgt: Baiershofens Torhüterin habe bei dem Zuspiel seiner Spielerin aus 40 Metern den Ball selbst ins Tor „geklatscht“. Das Verhalten einiger Gäste-Verantwortlichen nach dem Schlusspfiff, welche seine Spielerin mit der Nummer 8 dermaßen beschimpft hätten, gehe aus seiner Sicht „unter die Gürtellinie“.

Aufrufe: 017.10.2013, 11:00 Uhr
Wertinger Zeitung / herAutor