2024-04-30T13:48:59.170Z

Relegation

Toppmöller stößt A-Liga-Tür kräftig auf

SV Klausen steht nach 2:1-Last-Minute-Sieg gegen starkes Traben-Trarbach mit halben Bein in der A-Liga

Im ersten Relegationsspiel zur Kreiliga A Mosel hat sich der SV Klausen nach einem 2:1-Last-MInute-Sieg gegen die SG Traben-Trarbach eine glänzende Ausgangsposition für den Aufstieg geschaffen. Das Team von Trainer Markus Zimmer besiegte am späten Freitagabend vor 280 Zuschauern die SG Traben-Trarbach dank eines typischen Toppmöller-Tores mit 2:1. Die starken, doch unterlegenen Doppelstädter versuchen nun am Sonntag in Reil (Anstoß ist 14.30 Uhr) die SG Wittlich/Lüxem II zu besiegen und sich ihre Minimalchancen zu erhalten.
Klausen. Es war ein rassiges, intensives und jederzeit spannendes Spiel auf Augenhöhe, bei dem jeder der beiden Konkurrenten den Sieg verdient gehabt hätte. Viele Zuschauer und auch Spieler des SV Klausen haben auch von einem gerechten Ausgang in Form eines Remis gesprochen. Denn Traben-Trarbach entpuppte sich als spielstarke und robuste Mannschaft, die vornehmlich nach dem 1:1-Ausgleichstreffer von Tim Eckstein Oberwasser bekam und hätte auch gewinnen können. Angesichts der gerade beendeten Mannschaftsfahrt der Doppelstädter nach Mallorca wirkte das Team erstaunlich fit und konzentriert. Bei immerhin noch 30,5 Grad auf der Quecksilbersäule zu Spielbeginn agierten beide Mannschaften offensiv und versuchten zeitige Duftmarken zu setzen. So ergaben sich bereits im ersten Durchgang zahlreiche Topmöglichkeiten für beide Teams. Tim Eckstein verpasste eine Flanke seines Bruders Robin um Haaresbreite, anschließend vertändelte Klausens Mateusz Runge aus zehn Metern. Andreas Staudt und Andreas Niesen besaßen im Anschluss weitere Hochkaräter für die Gastgeber, doch die größte Chance bis dato vergab Robin Eckstein für Traben-Trarbach, der aus acht Metern Daniel Banemann im SVK-Gehäuse anschoss. Kurz vor der Pause lenkte Gästeschlussmann Thomas Kappel einen Drehschuss des bis dato abgemeldeten Tommy Toppmöller um den Pfosten. Im zweiten Abschnitt waren keine 35 Sekunden gespielt, da dribbelte sich Sebastian Simon durch das Trarbacher Abwehrbollwerk und schob die Kugel knapp vorbei. Wenige Augenblicke später die Klausener Führung, als eine Koproduktion von Toppmöller auf Simon zum 1:0 führte, als sich Simon gedankenschnell druchsetzte und halbhoch abschloss - 1:0 (50.). In der Folge wurde die Hieke-Elf zunehmend in die Defensive gedrängt, die schon traditionell starke zweite Halbzeit des SVK begann. Simon hatte per Dropkick das 2:0 auf dem Fuß, Klausen agierte jetzt griffiger, aggressiver und couragierter. Es war ein Spiel mit offenem Visier, Tim Ecksten auf der einen, Toppmöller per Drehschuss auf der anderen Seite zwangen die Torhüter zu schnellen Reaktionen. Ab der 70. Minute stellten die Gäste von der Mosel auf Dreierkette um, zogen Marcel Henschel ins Mittelfeld, in dem Felix Hieke die Fäden zog. Niesen verpasste im Liegen mit einem Schlenzer das Ziel nur knapp. Dann Schockstarre beim SVK: Nach einer verunglückten Abwehraktion zimmerte Tim Eckstein die Kugel im Nachfassen ins Netz - 1:1 (71.). Danach entdeckte Traben-Trarbach sein Kämpferherz und wollte den Sieg. So ergaben sich im Schlussakkord noch drei dicke Möglichkeiten für die Doppelstädter, in Klausen als Sieger den Platz zu verlassen, doch die Nerven versagten den Stürmern ein ums andere Mal. So entschied ein typisches Toppmöller-Tor das umkämpfte Spiel in der Nachspielzeit. Auf halblinks auf die Reise geschickt, ließ er erst einen Abwehrspieler der SG mit einem Haken aussteigen und schlenzte den Ball mit dem rechten Fuß ins lange Eck. "Wie so oft in dieser Saison haben wir in der Nachspielzeit verloren oder Punkte abgeben müssen. Es ist wie verhext, doch wir hatten genügend klare Chancen, um hier zu gewinnen oder zumindest Unentschieden zu spielen. Jetzt müssen wir am Sonntag Wittlich schlagen", resümierte ein leicht geknickter Traben-Trarbacher Trainer Thorsten Hieke. Bei einem Scheitern in der Relegation kündigte der Coach schon mal einen Generalangriff in der nächsten Saison an: "Dann wollen wir eben in der kommenden Saison aufsteigen. Der Kader ist dann stark und breit genug." Sein Pendant Markus Zimmer sprach von einem glücklichen Sieg. "Traben-Trarbach war ein starker Gegner, das Spiel hätte eigentlich unentschieden ausgehen müssen. Doch die individuelle Klasse eines Tommy Toppmöller entschied diese enge Partie. Jetzt haben wir in Wittlich am kommenden Dienstag alles selber in der Hand." Das obligatorische Elfmeterschießen gewann auch Klausen: mit 4:3. (L.S.).
Aufrufe: 06.6.2015, 11:27 Uhr
Lutz SchinköthAutor