2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten

Titania Kruge schaut zurück

"Nach 20 Jahren in der untersten Liga - Endlich wieder Staffelsieger!", lautete das Motto der Kruger Männermannschaft zum Aufstieg im Juni 2016. 12 Monate sind seitdem vergangen.

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Wir blicken auf die abgelaufene Saison der Titanen in der höheren Spielklasse zurück und ziehen ein abschließendes Fazit.

Saisonstart bremst Aufstiegseuphorie

Mit einer nahezu unveränderten Mannschaft, die nach dem Aufstieg durch die Rückkehrer Kurz und Siewert nur punktuell verstärkt wurde, startete das Kruger Team in die Saisonvorbereitung. Diese konnte nach Abschluss als durchwachsen bezeichnet werden, da insbesondere die absolvierten Testspiele viel Licht und Schatten aufwiesen. Letztendlich konnte man aus der Vorbereitung aber nur wenige Rückschlüsse für die kommende Spielzeit ziehen. Somit sollten die ersten Pflichtspiele als Gradmesser dienen und den Titanen ihren fussballerischen Status Quo aufzeigen. Und das geschah recht schnell. Unterlag die Elf von Trainer Prüßing in Kreispokal gegen den Kreisoberligisten FSV Bernau II noch erwartungsgemäß, zeigten die klaren Auftaktniederlagen in der Liga gegen den SV Waldhof Spechthausen und den SV Rüdnitz/Lobetal II doch deutlich, wie viel Arbeit noch vor der Mannschaft liegt.

Zwischenzeitlicher Aufschwung

Trotz der ersten Dämpfer zu Saisonbeginn resignierte man beim SVT keineswegs und zeigte sich sowohl in der Trainingsarbeit. als auch in den kommenden Begegnungen hoch motiviert. Lohn dafür war der erste Saisonsieg am 3. Spieltag gegen den SV Tornow, mit dem man im weiteren Verlauf eine kleine Serie starten konnte. Und so folgte eine Punkteteilung gegen den Eberswalder SC und der erste Auswärtssieg gegen den späteren Staffelsieger Glienicke-Nordbahn II. Gerade dieser Erfolg kann rückblickend als bemerkenswert bezeichnet werden. Schließlich gewannen die Glienicker 15 ihrer 16 Heimspiele und konnten auf heimischen Rasen lediglich von den Titanen bezwungen werden. Die Mannschaft um Kapitän Schwarz schien mittlerweile in der 1. Kreisklasse angekommen zu sein.

Leistungsabfall

Diese ersten Erfolgserlebnisse hatten jedoch auch negative Begleiterscheinungen und führten wohl dazu, dass bei der Kruger Elf nun ein wenig Leichtsinn aufkam. Denn bei den folgenden Niederlagen gegen den FSV Lok Eberswalde II, den SV Biesenthal II und den 1. FV Stahl Finow II ließen die Titanen grundlegende Tugenden wie Willen und Einsatzbereitschaft größtenteils vermissen. Allerdings hatte man noch einmal Glücksgöttin Fortuna auf seiner Seite, da Stahl Finow in ihrer Partie gegen den SVT einen nicht spielberechtigten Spieler einsetzte. Folgerichtig wurde dem SVT der Sieg nachträglich am grünen Tisch zugesprochen. Somit hatten die Titanen zu diesem Zeitpunkt 10 Punkte auf dem Konto, womit man sich in jedem Fall im Soll befand. Die schwachen fussballerischen Vorstellungen sorgten jedoch dafür, dass innerhalb der Mannschaft bereits die ersten Alarmglocken schrillten.

Negativserie ungebrochen

Und das durchaus zu recht, wie die kommenden Wochen beweisen sollten, denn schließlich konnte die Kruger Mannschaft bis zum Ende der Hinrunde in 6 Partien keinen weiteren Punktgewinn verzeichnen. Dabei schwankten die jeweiligen Leistungen immer wieder und es entwickelte sich eine wahre fussballerische Achterbahnfahrt. Neben deutlichen und verdienten Niederlagen, gab es auch Begegnungen in denen man sich stark verbessert zeigte und teilweise einfach glücklos agierte.

Offensivschwäche

Mit 43 Gegentreffern wies die Defensive der Titanen nach Abschluss der Hinrunde einen durchschnittlichen Wert auf und zählte keinesfalls zu den Schießbuden der Liga. Jedoch zeigte sich die Elf von Trainer Prüßing in der Offensive zu harmlos und war mit 19 erzielten Toren bis dato der zweitschwächste Angriff der Liga. Nur Florian Neumann (7 Tore) und Jonas Papenfuß (3 Tore) gelang es in der Hinrunde mehr als zwei Treffer zu erzielen. Der langfristige Ausfall von Kruges einstigem Toptorjäger Marcel Stegemann fiel hierbei ebenfalls schwer ins Gewicht und vergrößerte die Angriffssorgen.

Teamgefüge stabil

Durchaus beachtlich war, wie geschlossen sich das Team in der Hinrunde trotz der zahlreichen Negativerlebnisse präsentierte. Zwar gab es etwaige Undiszipliniertheiten und einige Spieler setzten in ihrer Freizeit weiterhin andere Prioritäten als den Fussballsport, aber der Kern der Mannschaft zeigte sich geschlossen wie lange nicht. Eine ordentliche Trainingsbeteiligung in der Hinrunde und einheitliche Mannschaftsabende unterstreichen das. Auch während der langen Schwächephase machte man sich untereinander immer wieder Mut und zog gemeinsam an einem Strang.

Winterpause als Wendepunkt

Während der Winterpause drehte sich bei den Titanen dann das Personalkarussell, was zu einigen Änderungen im Spielerkader führte. Dabei konnte man mit Plein und Rau zwei wichtige Neuzugänge gewinnen. Der erfahrene Plein sollte für die nötige Kontinuität auf der Torhüterposition sorgen und der junge Rau war im Angriff flexibel einsetzbar und trat hierbei stets unbekümmert auf. Hauptaufgabe für die Rückrunde sollte es nun sein, den Spaß am Fussballspielen wiederzufinden und den starken Teamgeist zu erhalten. Zudem galt es die Erfahrungen der Hinrunde richtig zu verarbeiten und aus den gemachten Fehlern zu lernen.

Angriff ist die Devise

Die kurze Winterpause wurde mit einigen Hallenturnieren überbrückt, wobei allerdings stets der Spaß im Vordergrund stand und Zielstellungen zur Nebensache gerieten. Der heftige Wintereinbruch im Februar machte eine intensive Rückrundenvorbereitung im Anschluss quasi unmöglich. Dennoch machte der SVT das Beste aus der schwierigen Situation und veränderte insbesondere in taktischer Hinsicht vieles gegenüber der Hinrunde. So stellte Trainer Prüßing seine Elf auf eine offensivere Formation um und gab das Motto "Attacke" als Devise für die Rückrunde aus. Auf diese Weise sollte der eigenen Offensivschwäche entgegengewirkt und der jeweilige Gegner vermehrt unter Druck gesetzt werden.

Rückrundenstart macht Mut

Der Rückrundenauftakt verlief für die Titanen dann durchaus verheißungsvoll und so konnte man nach einem hart erkämpften Unentschieden gegen den bisherigen Tabellenführer SV Waldhof Spechthausen das Tabellenende erstmals wieder verlassen und die Rote Laterne an den SSC Eberswalde weiterreichen. Zwar schwankten die Leistungen der Kruger Mannschaft mit Niederlagen gegen den SV Rüdnitz/Lobetal II und den Eberswalder SC und einem Sieg gegen den SV Tornow immer noch, aber die grundsätzliche Einstellung des Teams war fortan eine andere. Jeder wollte nun zwingend das Ziel Klassenerhalt erreichen und vertrat das auch nach außen.

Klassenerhalt naht

Dieser nahm in den folgenden Wochen deutliche Formen an. Nach Siegen gegen den SV Glienicke-Nordbahn II, den FSV Lok Eberswalde II und der SG Einheit Zepernick II, wobei man jeweils ohne Gegentor blieb, konnte man sich in der Tabelle stetig weiter nach oben arbeiten und den Abstand zur Abstiegszone auf eine beachtliche Punktzahl vergrößern. Das Selbstvertrauen der Mannschaft war mittlerweile enorm gewachsen und so groß, dass man sich auch von kleineren Rückschlägen nicht unterkriegen ließ. Und so folgte auf eine unglückliche Niederlage gegen den SV Biesenthal II mit einem Erfolg gegen Stahl Finow II der nächste Sieg. Das Saisonziel befand sich jetzt wieder in greifbarer Nähe.

Saisonziel gerät ins Wanken

Auch in den kommenden Begegnungen zeigte die Kruger Elf mitunter ansprechende Vorstellungen und hinterließ insbesondere in den Auswärtspartien beim Friedrichswalder SV und beim OSV Eberswalde einen bleibenden Eindruck. Dennoch offenbarte die Mannschaft auch immer wieder Schwächen. Hierbei muss vor allem die oftmals fehlende Cleverness als Kritikpunkt genannt werden, wodurch gerade in der Schlussphase der Saison wichtige Punkte verloren gingen. Da auch die Konkurrenz nicht tatenlos zuschaute, wurde es abschließend im Abstiegskampf noch einmal spannend und das Saisonziel geriet wieder in Gefahr.

Ligaverbleib gesichert

Doch für die Titanen schien es der Weckruf zum richtigen Zeitpunkt zu sein, denn im vorentscheidenden Spiel gegen den FSV Schorfheide Groß Schönebeck war die Mannschaft von Trainer Prüßing wieder voll fokussiert und sicherte sich am 29. Spieltag mit einem Auswärtserfolg den endgültigen Klassenerhalt. Damit war das Saisonziel, welches zwischenzeitlich in weite Ferne gerückt war, vorzeitig erreicht. Eine Leistung, die nach der desolaten Hinrunde mit lediglich 10 Punkten durchaus beachtlich ist, sodass der Klassenerhalt nach Saisonende auch standesgemäß gefeiert wurde.

Defensive als Garant

Auch wenn der SVT in der Winterpause das Hauptaugenmerk auf den Angriff legte und man in der Rückserie viele starke Offensivakteure in den eigenen Reihen hatte, war letztendlich auch die Verteidigung ein entscheidender Faktor für den Klassenerhalt. Schließlich kassierten die Titanen in der Rückrunde lediglich 22 Gegentore und gehörten somit zu den besten Defensivreihen der Liga. Die Hintermannschaft gewann in der zweiten Saisonhälfte deutlich an Stabilität und brachte zudem wesentlich mehr Konstanz in das Kruger Spiel.

Die Mannschaft steht über allem

Doch nicht nur auf dem Spielfeld wurde der Grundstein für den Klassenerhalt gelegt, sondern auch abseits des Platzes wurde ein großer Teil dazu beigetragen. Hierbei sind vor allem die Spieler zu nennen, die nicht an jedem Spieltag in der Startformation standen oder die erhoffte Einsatzzeit bekamen und dennoch Woche für Woche dem Team zur Seite standen und zur Stelle waren, wenn sie gebraucht wurden. Dabei stellte sich jeder in den Dienst der Mannschaft und stellte die eigenen Befindlichkeiten hinten an. Soll heißen: Die Titanen waren eine Mannschaft, die den Namen auch verdiente und die, wie bereits in der Hinrunde, als Einheit auftrat. Ein Fakt, der in der Vergangenheit nicht immer selbstverständlich war und den es weiterhin zu erhalten gilt, denn beim SVT scheint etwas gewachsen zu sein.

Blick in die Zukunft

Auch die nächste Spielzeit wird für die Kruger zur Mammutaufgabe werden, denn die abgelaufene Saison hat verdeutlicht, dass die Titanen sich immer wieder mächtig strecken müssen, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Das fussballerische Potential ist in der Mannschaft ohne Zweifel vorhanden. Letztendlich wird die Frage sein, wie groß ist die Motivation, der Wille und das Engagement der einzelnen Mannschaftsmitglieder für das Hobby Fussball, denn damit steht und fällt der Erfolg beim SVT.

Aufrufe: 027.6.2017, 08:57 Uhr
Stephan SchwarzAutor