Team Bananenflanke fährt nach Berlin

Die ,,Sterne des Sports" sind eine Auszeichnung, die der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit den Volksbank-Raiffeisenbanken seit 2004 vergibt. Dabei geht es weniger um sportliche Höchstleistungen als vielmehr kreative und innovative Ideen von sozialer Bedeutung. Dr. Alexander Büchel, als bayerisches Vorstandsmitglied des Genossenschaftsverbands Gastgeber im Hotel Monarch in Bad Gögging, zitierte u.a. Friedrich Wilhelm Raiffeisen, um den Hintersinn des Preises zu erklären: ,,Was einer nicht schafft, das schaffen viele." So verwies Büchel, ganz Banker, auf die Wertschöpfung der 1,7 Millionen Menschen in Ehrenämtern in den 91000 deutschen Vereinen, die sich bei einem Monatsschnitt von 14 Stunden ehrenamtlicher Arbeit auf 360 Millionen Euro belaufe.

Ihre Wertschätzung für den Preis drückten in der von Markus Othmer mit pfiffigen Sprüchen moderierten Gala der bayerische Innenminister Joachim Herrmann, die dreimalige Olympiasiegerin und 16-fache Eisschnelllauf-Weltmeisterin Anni Friesinger-Postma als sportliches Gesicht der Veranstaltung und BLSV-Präsident Günther Lommer, der sich ob seiner Oberpfälzer Herkunft besonders über den Preisträger freute, mit ihrer Anwesenheit und vielen freundlichen Worten aus. Professor Doktor Florian Riedmüller von der Georg-Simon-Ohm-Hochschule in Nürnberg hatte als Jurymitglied im Vorfeld die Kriterien erklärt. ,,Wir haben heuer die Komponenten Innovation und Kommunikation ein wenig zurückgeschraubt. Wir wollten die Nachhaltigkeit stärken. Sieger waren alle, aber wir haben noch ein paar rausgefiltert, bei denen der Funke besonders überspringt."

Im Vorfeld hatte allerhöchste Geheimhaltungsstufe geherrscht. Selbst Erwin Schoch, der Vorstandssprecher der Regensburger Volksbank, und seine Marketingleiterin Angela Plenkers hatten nur Indizien sammeln können, die die Chancen ihres Bronze-Stern-Trägers taxierten. Liebevoll treibt das Duo mit seinen Mitarbeitern die ,,Sterne des Sports" im vierten Jahr in Regensburg voran und war dabei auf das Team Bananenflanke aufmerksam geworden. Stefan Plötz und Ben Rückerl hatten als Heilerzieher mit dem Projekt begonnen, um den Kindern Selbstwertgefühl und Freude zu vermitteln. Inzwischen ist daraus ein einzigartiger Verein geworden, der dank der Kooperation mit dem Fußball-Drittligisten SSV Jahn Regensburg den geistig behinderten Kindern einzigartige Spielmöglichkeiten verschafft. Zur Zeit trainieren die Ligaspieler fleißig jeden Freitag in der Halle.

Der Funke ist längst übergesprungen. An den drei Spieltagen auf öffentlichen Plätzen wurde so mancher neutrale Zuschauer von der Fußballbegeisterung der Spieler gepackt, bei der Preisverleihung zitterten auch Schoch/Plenkers mit. Moderator Markus Othmer verkündete zunächst die zehn vierten Sieger, denen Anni Friesinger-Postma mit auf den Weg gab, dranzubleiben und es im nächsten Jahr wieder zu versuchen.

Schon als das Team Bananenflanke als zweiter Verein der drei silbernen Sterneträger mit der Boxgruppe des TV Erlangen und den Basketballern des Post SV Nürnberg auf die Bühne geholt wurden, strahlte die Regensburger Fraktion über das ganze Gesicht. Erst recht, als der Hauptpreis, der große silberne Stern, sicher war.

Tobias war danach der gefragteste Mann des Abends, zeigte vor den Fernsehkameras des Bayerischen Rundfunks seinen Stern immer wieder und hob ihn gen Himmel. Schon nächste Woche wartet am 4. Dezember in München auf Tobias und Co. im Landtag die nächste Ehrung: Beim Bürgerkulturpreis landete das Team Bananenflanke auf Platz zwei. Und im Januar heißt es bei den ,,Sternen des Sports": ,,Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin" - und Bayern drückt die Daumen für seinen Preisträger.