Talentidentifikation – Teil 1: Talentkriterien

Talentkriterien sind, je nach Sportart, Voraussetzungen die möglichst früh eine Aussage über mögliche Höchstleistungen zu einem bestimmten Alter, in der jeweiligen Sportart geben. Zwar sind die Kriterien je nach Sportart sehr unterschiedlich, müssen aber, um eine Aussage über ein Talent zu treffen, ermittelt werden. Es sind Leistungsvoraussetzungen, die erkannt werden müssen, um daraus Potenziale schließen zu können.

Sie setzten sich aus sportwissenschaftlichen, biomechanischen, physiologischen, psychologischen, technischen und taktischen Aspekten zusammen. Zusätzlich kommen einige sportartspezifische Aspekte hinzu, die größtenteils subjektiv bewertet werden und ebenfalls ein wichtiger Faktor sind.

Um Talente zu finden kommt es zu einer kontinuierlichen Selektion, die vor allem aufgrund von Leistung und Grundvoraussetzungen in einer bestimmten Alters- und Leistungsstufe stattfindet. Werden bestimmte Leistungen nicht erreicht, fallen die Schwächeren weg.

Laut DOSB hat der Trainer fünf Qualifikationen, die er in seiner Rolle und Funktion bei der Spielerverpflichtung erfüllen sollte. Es sind die Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten:

• um das Techniktraining in seiner Sportdisziplin gestalten zu können
• um Sportler zu ihrer höchstmöglichen Leistungsfähigkeit der motorischen Fähigkeiten Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Gelenkigkeit zu führen
• die Sportler zur sinnvollen Anwendung technischer Fertigkeiten im Wettkampf anzuregen
• um Sportler psychologisch betreuen zu können
• um organisationstechnische Fragen bewältigen zu können

In der Trainerausbildung des DFB werden folgende Punkte berücksichtigt:

• Komplexes technisch- taktisches Können vermitteln
• Den Trainings- und Ausbildungsprozess individualisieren
• Persönlichkeiten fördern
• Eine Leistungssportliche Grundeinstellung vermitteln

Zusammengefasst hat der Trainer Aufgaben im Trainingsbetrieb, der Organisation und auf zwischenmenschlicher Basis.

Bei der Spielerverpflichtung hat der Trainer theoretisch gesehen erstmal keinen Einfluss, da dieses nicht in seinen Aufgabenbereich fällt. Der normale Weg einer Spielerverpflichtung geht erstmal den Weg über Scouts, Leiter des NLZ und letztlich über ein Probetraining. Auch wenn der Trainer bei einer Verpflichtung einer der letzten ist der mitwirkt, fällt trotzdem eine wichtige Rolle auf ihn. Er ist der, der die Mannschaft am besten einschätzen kann und weiß ob der ausgesuchte Spieler in das Team passt. Letztendlich fällt dem Trainer aber eine eher beratende Funktion zu und die Entscheidung einer Spielerverpflichtung werden vom Sportdirektor und dem Vorstandabgesegnet.

Bei der Spielersuche (Talentidentifikation) müssen Clubs einige formale Faktoren berücksichtigen. Systematische Beschreibungen von Spielbewertungen bringen eine objektive Bewertung bei der Talentidentifikation. Schon bei einer einmaligen Beobachtung kann man Fähigkeiten und Attribute erkennen. Grundsätzlich sind aber mehrere Bewertungen vorzuziehen, da neben einzelner Fähigkeiten auch die Konstanz ermittelt werden kann. Die Grundlage einer effektiven und professionellen Spielersuche ist eine systematische Beschreibung. Bei der Beschreibung sollte viel Wert auf Einheitlichkeit und Genauigkeit gelegt werden, damit alle Empfänger aus den verschiedensten Ebenen des Vereins, Schlussfolgerungen für eine mögliche Verpflichtung ziehen können. Alle Mitarbeiter sollten eine „Sprache“ in Sachen Begrifflichkeiten und Formalitäten sprechen.

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