SV Weil III und FC Hauingen entgleitet noch der Sieg

Nein, einverstanden mit dem Auftritt seiner Mannschaft war Norman Rueb nicht. „Das war eines unserer schwächsten Spiele in dieser Saison“, kritisierte der Trainer des FV Haltingen sein Team. Am 3:3 beim SV Weil III ärgerte Rueb vor allem die schwache erste Halbzeit, „das war in nahezu allen Belangen zu wenig von uns“. Dabei war für die Gäste zunächst alles nach Plan gelaufen. Nachdem der Weiler Paul Brestrich einen Foulelfmeter verschossen hatte (12.), zeigte sich im direkten Gegenzug Elfan Mehmeti abgezockter und verwertete seinen Strafstoß zum 1:0 (13.).



In der Folge aber nutzte Weil die Haltinger Fehler eiskalt aus, die 2:1-Pausenführung baute Ibrahim Mohammad in der 50. Minute auf 3:1 aus. Weil war, angetrieben von seinem wortstarken Führungsspieler Witalij Arsentjew, auf bestem Wege, einen wichtigen Dreier im Abstiegskampf zu landen. Doch gegen Ende der Partie verließen die Hausherren die Kräfte. Erxhan Mehmeti (82./Foulelfmeter) und Thomas Pfeiffer (88.) stellten für Haltingen auf 3:3. In der Schlussminute verpassten die Gäste sogar noch den Siegtreffer, doch „das wäre auch in keinster Weise verdient gewesen“, stellte Rueb fairerweise fest.

Abseits des grünen Rasens bastelt der Interimstrainer in seiner eigentlichen Haupttätigkeit – als sportlicher Leiter des FVH – am Kader für die kommende Saison. Mit Santo Di Fazio steht ein erster Neuzugang bereits fest. Der 26-jährige Angreifer kommt vom Ligakonkurrenten SV Nollingen. Auch in der Trainerfrage soll es in Haltingen bald Spruchreifes geben. „Wir sind nicht mehr weit vom Ziel entfernt, frühzeitig einen neuen Trainer für die kommende Saison präsentieren zu können“, so Rueb.

Hauingen geht gegen Steinen-Höllstein die Puste aus

Gerade einmal drei Wochen ist es her, da grüßte der FC Hauingen noch von der Tabellenspitze der West-Staffel. Nach nur einem Zähler aus den jüngsten drei Partien sowie dem Halbfinal-Aus im Bezirkspokal gegen den SV Jestetten hat sich der Wind allerdings gedreht. „Wir haben aktuell alles andere als einen Lauf“, bekennt Trainer Mick Fahr. Das 2:5 gegen den FC Steinen-Höllstein war der vorläufige Tiefpunkt. Dabei ließ Fahr nur bedingt als Ausrede gelten, dass er aufgrund zahlreicher Ausfälle insgesamt acht Spieler aus der Reserve sowie den Alten Herren in den Kader holen musste. „Wir lagen nach 70 Minuten mit 2:0 in Führung. Das müssen wir einfach über die Zeit bringen“, sagte der Hauinger Coach.

Die Pole-Position in der Aufstiegsfrage hat der FC Hauingen unlängst an Herten verloren, bei nunmehr sieben Zählern Rückstand scheint fünf Spieltage vor Rundenende der Meistertitel außer Reichweite. Dass Hauingen nun aber auch den TuS Lörrach-Stetten vorbeiziehen lassen musste, sieht Fahr nicht nur als Nachteil an: „Der Druck ist zunächst etwas raus. Wir haben jetzt nichts mehr zu verlieren“, gewinnt der FCH-Coach dem Abrutschen auf Rang drei auch Positives ab. Und der TuS liegt – bei nur einem Zähler Vorsprung – noch in Reichweite.


Karsauer Kletterkünstler
Zweiter Sieg im dritten Spiel: Unter dem Interimstrainerduo Cliff Kiefer und Steffen Wenk ist der SV Karsau aus der Abstiegszone geklettert. Beim 2:1-Sieg gegen den SV Todtnau mussten die Gastgeber allerdings um ihren achten Saisonerfolg zittern. Die Partie schien nach dem 2:0 durch Erik Brandner entschieden (83.), doch die bis dahin eher harmlosen Gäste legten zu, Pirmin Formanski verkürzte auf 1:2 (88.). Zwei Minuten später bekamen die Gäste einen Strafstoß zugesprochen. Aus dem Duell mit Kevin Wissler ging jedoch SVK-Torhüter Marco Trapp als Sieger hervor und rettete seinem Team den Sieg. Pech für Todtnau: Vor der Pause hatte Tim Böhler einen Elfmeter verschossen.

Thudium in Topform
Der TuS Lörrach-Stetten steht erstmals seit dem 17. Spieltag wieder auf dem Aufstiegsrelegationsplatz – die Elf von Trainer Sascha Müller nutzte den Ausrutscher des FC Hauingen (2:5 gegen Steinen-Höllstein). „Jetzt haben wir wieder alles selbst in der Hand“, sagte Müller, der wusste, bei wem er sich nach dem 2:0-Sieg gegen den FV Degerfelden zu bedanken hatte. „Kevin hat uns in der ersten Spielhälfte in der Partie gehalten“, lobte er Schlussmann Kevin Thudium. Der 30-jährige Schweizer parierte vor dem Pausenpfiff einen Elfmeter. Ins Staunen brachte Thudium seinen Coach aber mit seiner zweiten Glanztat, als er eine Großchance der Gäste mit einem großartigen Reflex vereitelt habe. „Ich weiß bis jetzt nicht, wie er den gehalten hat“, sagte ein verblüffter Müller.