2024-05-02T16:12:49.858Z

Aufreger der Woche
F: Martinschledde
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SV Spexard: Keeper Benzel bespuckt und bedroht

Bei den Stadtmeisterschaften in Gütersloh kam es nach dem Gruppenspiel zwischen dem Westfalenligist und Tur-Abdin Gütersloh zu unschönen Szenen.

Seit Sonntag (29. Januar 2019) ist Westfalenligist SV Spexard zum zweiten Mal in Folge Stadtmeister in Gütersloh. Während des traditionellen Hallenturniers am Städtischem Gymnasium kam es im Anschluss an ein umkämpftes Gruppenspiel zwischen den „Spechten“ und Kreisligist Tur-Abdin Gütersloh zu turbulenten Szenen und einer Rudelbildung. Im Mittelpunkt: Spexards Roman Benzel. Der Torwart war nach einem kleinen „Tête-à-Tête“ mit Tur-Abdins Spieler Robert Kotzott für dessen Platzverweis „verantwortlich“ gemacht worden. Die Folge waren wüste Beschimpfungen, Bedrohungen und widerliche Spuck-Attacken. Die Einzelheiten.

Ein Platzverweis als Auslöser

Es sah zunächst nach einem normalen Zweikampf beim Hallenfußball aus. Roman Benzel und Robert Kotzott geraten nach einer Ballaufnahme von Spexards Benzel aneinander. Beide Spieler waren in mehreren Szenen zuvor bereits öfter „kollidiert“. In der dann entscheidenden Szene ließ Tur-Abdins Angreifer Kotzott sein Bein etwas länger stehen und verhakte sich mit Spexards Schlussmann. In der Folge fiel Kotzott theatralisch zu Boden, als sei er brutal angegangen worden. Anschließend bauten sich beide Akteure in bester Hahnenkampf-Manier voreinander auf, bis Kotzott handgreiflich wurde und Spexards Nummer 22 wegschubste. Der Schiedsrichter griff daraufhin durch und stellte den Heißsporn mit Rot vom Platz.

Die Partie musste nun für einige Minuten unterbrochen werden, bis Robert Kotzott endgültig das Spielfeld verlassen hatte. Der 30-Jährige zeigte wenig Verständnis für das Handeln des Unparteiischen und konnte nur mit Hilfe mehrerer Ordner sowie Mannschaftsbetreuer von Tur-Abdin zur Räson gebracht werden. In einer erhitzen Atmosphäre war fortan Roman Benzel der große Buhmann. Sowohl Zuschauer auf der Tribüne als auch die Spieler von Tur-Abdin ließen sich davon anstecken. Folglich wurde jede Aktion von Benzel höhnisch von der Tribüne aus kommentiert, und auf dem Spielfeld sah sich Tur-Abdins Nurretin Tastekin dazu berufen, für „Gerechtigkeit“ zu sorgen. Er selbst traf zwar noch doppelt, konnte die 2:6-Niederlage aber nicht verhindern.


Zuschauer beteiligen sich an Spuck-Attacken

Doch Tastekin, der kurz vor Spielschluss eine Zwei-Minuten-Strafe absitzen musste, war auch nach Abpfiff noch auf Betriebstemperatur. Gemeinsam mit einer Gruppe von vermeintlichen Tur-Abdin-Sympathisanten – die von der Tribüne aus nach unten gestürmt waren – blockierte er den Hallenausgang für den SV Spexard, um sich Roman Benzel vorzuknöpfen. Es kam zu einer Rudelbildung mit hässlichen Szenen. Tastekin sowie weitere Personen versuchten, zu Benzel vorzustoßen, der jedoch von seinen Mannschaftskollegen, Trainern sowie Ordnern des Ausrichters Assyrer Gütersloh abgeschirmt wurde.

Als es diesen Personen nicht gelang, zu Spexards Torwart durchzudringen, wurden wüste Beleidigungen und Bedrohungen in dessen Richtung abgefeuert. Zu allem Überfluss setzte Nurretin Tastekin noch zu einer Spuck-Attacke an, die allerdings ihr Ziel verfehlte und stattdessen einen einschreitenden Betreuer von Tur-Abdin traf. Anschließend verschwand der Übeltäter schnell in den Katakomben der Sporthalle. Nun beteiligten sich weitere Personen auf den Zuschauerrängen an diesen Aktionen und spuckten von der Tribüne aus nach unten in Richtung Spielerfraktion des SV Spexard.


FuPa Ostwestfalen Filmteam war dabei

Turnierleiter Yakob Anne ergriff daraufhin das Mikrofon und bat darum, dass man solche Reaktionen unterlasse. Ein Betreuer von Tur-Abdin Gütersloh sagte: „Das waren keine Vereinsmitglieder, sondern Zuschauer.“ Die Aktion von Spieler Nurretin Tastekin verurteile man, aber Spexards Torwart habe das Ganze absichtlich provoziert und in Kauf genommen. Spexards Co-Trainer Sinisa Trajkovski reagierte cool und sagte seinen Spielern: „Wir bleiben ruhig und lassen uns zu nichts hinreißen.“

Gemeinsam mit einem Filmteam von FuPa Ostwestfalen, das den SV Spexard während der Stadtmeisterschaft begleitet hatte, mussten die Spieler des SVS rund zehn Minuten auf dem Spielfeld warten, ehe es geschlossen möglich war, zu den Kabinen zu gelangen. Vorhandende Videoaufnahmen der Handlungen werden in einer kommenden Reportage bewusst nicht veröffentlicht, um den beteiligten Personen nicht weiter zu schaden.

Aufrufe: 023.1.2019, 11:00 Uhr
FuPaAutor