SV Plößberg feiert Klassenerhalt

Das Sportgelände der SpVgg Teunz war an diesem Pfingstmontag gut mit Zuschauern gefüllt. Trotz des drohenden Regens, der zum Glück ausblieb und der weiten Anreise sahen 875 Zuschauer das mit Spannung erwartete Relegationsspiel der beiden Bezirksligisten FC Jura 05 und SV Plößberg.

Guter Start für Plößberg, aber Jura macht das Tor

Kurz nach Anpfiff, sofort die erste Chance für den SVP durch Jaroslav Fillinger der schön von seinen Mannschaftskollegen auf der linken Seite freigespielt wurde, diese Chance aber nicht nutzen konnte. Kurz darauf bereits die nächste gute Szene. Schneller Einwurf durch Fillinger auf Matthias Freundl. Dieser zieht sofort ab und Torwart Michael Brunner klärt in höchste Not souverän. Zu beginn des Spiels war der SV sofort präsent, während Jura leichte Anlaufschwierigkeiten hatte. Diese versuchten das Spiel langsam aufzubauen, was aber durch zu viele Fehlpässe zunichte gemacht wurde. Plößberg immer wieder mit gefährlichen schnellen Spielzügen über Tobias Schiener, der die Mittelstürmer mit Flanken versorgte.

Der FC war zu dieser Phase nur durch Standarts gefährlich. Wie auch in der 13. Minute durch Alenxander Heinze. Dieser legt sich den Ball halbrechts fünf Meter nach der Mittellinie zurecht und schlägt eine verunglückte Flanke in den Plößberger Strafraum. Der Ball ist etwas zu lang und senkt sich bedrohlich wie ein Stein auf das Tor von Marco Zeus. Dieser streckt sich vergeblich und der Ball landet im Tor. Der Führungstreffer, 1:0 für Jura zu diesem Zeitpunkt etwas Glücklich.

Die Fans feierten das Tor ihrer Mannschaft mit dem Gesang "Heimspiel in Teuz, wir haben Heimspiel in Teuz" was durch das wütende Trommeln der Plößberger Fans beantwortet wurde.

Der FC weiter gefährlich. Schöne Freistoßkombination von Alexander Heinze, Ostermeier Sebastian und Matthias Peter, allerdings ohne Erfolg. da die Abwehr zur Stelle ist.

Ausgleich für den SV, hartes Einsteigen von Jura

In der 30. Spielminute ein Freistoß für den FC, im Gewühl kommt Sebastian Ostermeier an den Ball und Köpft ihn an den Pfosten.

Jura fällt aber nicht nur durch Torchancen auf, sondern auch durch aggressive Zweikämpfe und hartes Einsteigen. So sehen in der 35. Minute Patrick Wein und in der 42. Minute Sebastian Ostermeier die Gelbe bzw. Dunkelgelbe Karte wegen Foulspiels. Dies sollte im weiteren Spielverlauf noch weitreichende folgen für die obligatorische Heimmannschaft haben. Auch Maximilian Beer wurde bereits in der 22. Minute verwarnt.

Plößberg wurde jetzt stärker und hatte mehr Spielanteile. Nache einem Freistoß köpft Jaroslav Fillinger an den Pfosten, Matthias Freundl steht goldrichtig und macht den Ausgleich für Plößberg. Maximilian Wenninger setzte immer wieder Akzente über die rechte Seite.

In der Halbzeitpause machten die Fans des SV Plößberg eine Platzrunde und stimmten mutig vor den Fans des FC Jura "Hier regiert der SVP" an was mit einem "Danke an den Kinderchor" beantwortet wurde

Juras Einsatz fordert Tribut

Kurz nach wiederanpfiff verletzte sich Johannes Grade ohne fremdeinwirkung und musste durch Tobias Walter auf Seiten des SV ersetzt werden. Das Spiel währenddessen plätscherte nun etwas vor sich hin. Viele Spielzüge verloren sich im Mittelfeld. Chancen gab es jedoch auf Beiden Seiten. So vertendelten Matthias Peter und der eingewechselte Christian Peter den Ball vor dem Tor des SV und vergaben eine Großchance. Auf der anderen Seite kann der Torwart einen Schuss von Tobias Schiener gerade noch um den Pfosten drehen.

Patrick Wein war nun extrem Gelb-Rot gefährdet. Er wurde bereits in der ersten Halbzeit verwarnt und schrammte nun nach einem Handspiel knapp an dem Platzverweis vorbei. Der Coach wechselte nun aus, allerdings nicht Wein, sondern den Torschützen Alexander Heinze. Für ihn kam Michael Avemaria ins Spiel. Kaum 2 Minuten später sah dann der bereits erwähnte Mittelfeldmotor des FC die Gelb-Rote Karte.

"Nach der Gelben Karte hatte ich mit dem Spieler geredet. Er hat mir versprochen in Zweikämpfen aufzupassen, leider hat er in dieser Szene etwas überreagiert und das Foul gemacht" So Trainer Erich Lorenz nach dem Spiel

Die Überzahl konnte der SV aber nicht ausnutzen. Er tat in der Folge zu wenig, hatte aber trotzdem einige gute möglichkeiten das Spiel zu entscheiden. Jura hingegen konnte den fehlenden Mann kompensieren und spielte weiter nach vorne.

Eine kläglich vergebene Chance auf Seiten Plößbergs war ein Schuss von Tobias Schiener, welcher nach Ballverlust von Jura in der vorwärtsbewegung von Jaroslav Villinger bedient wurde und aus 10 Metern über das Tor schoss.

Jura verlegt sich aufs Kontern und verwandelt Elfmeter in der Nachspielzeit

Erich Lorenz hatte nun seine Mannschaft umgestellt. Es galt den Spielstand zu halten und gleichzeitig nach vorne zu Kontern. Dies wurde durch eine 6-3 Aufstellung verwirklicht, die Angriffe von Plößberg abfing und schnelle Konter anfuhr. Die letze Chance in der Regulären Spielzeit war für den SV. Der Eckball konnte aber von den Angreifern nicht verwertet werden.

Nach 90 Minuten konnte noch kein Sieger gefunden werden. So ging das Spiel folgerichtig in die Verlängerung. Die Mannschaften tasteten sich nun langsam ab, es war förmlich zu spüren, dass keiner auf dem Platz den entscheidenden Fehler machen wollte. Angriffsversuche liefen sich immer wieder in beiden Abwehrreihen fest. Maximilian Beer, Verteidiger des FC verlor den Ball gefährlich an der eigenen Sechzehnerlinie, bügelte seinen Fehler aber sofort wieder aus als er einen Querpass von Toni Wenninger Abfing.

In der 100. Minute gab der Schiedsrichter einen klaren Elfmeter für Jura, nachdem ein Abwehrspieler den Stürmer geklammert hatte und dieser zu Boden ging. Michael Erber schickte Marco Zeus in die falsche Ecke und verwandelte den Strafstoß eiskalt.

Nach dieser Szene kam es zu einem Wortgefecht zwischen dem Schiedsrichter Matthias Gemmer und Trainer Erich Lorenz. Abteilungsleiter Jürgen Berg konnte diese nach dem Spiel aufklären: "Die Unruhe entstand nachdem der Schiedsrichter dem vorbelastetem Abwehrspieler des SV nicht die Gelb-Rote Karte gezeigt hatte. Dies hätte er eigentlich tun müssen. Infolge dessen beschwerte sich unser Trainer beim Linienrichter und wurde auf die Tribüne geschickt. Ich kann jede Entscheidung und jede Karte nachvollziehen aber diese Eine war für mich nicht in Ordnung"

Kurz darauf Platzte nach einem Pressschlag der Ball und dies war gleichzeitig das Signal für den Pausenpfiff

Szenen überschlagen sich, Jura nurnoch zu 9. mit der Chance, Plößberg dreht das Spiel

In der 106. Minute die entscheidende Szene der Schlussphase. Nach einem Foulspiel sieht Sebastian Ostermeier die Gelb-Rote Karte und darf ab jetzt nurnoch zuschauen. Jura, Seit der 67. Minute bereits nurnoch zu Zehnt versuchte den Vorsprung über die Zeit zu retten und hatte sogar noch die möglichkeit alles klar zu machen. Langer Ball auf Matthias Peter, dieser scheitert am sehr sicher stehendem Torwart des SV.

Nun kam es ganz schlimm für Jura. Die unterzahl war nicht mehr zu übersehen, Die Abwehr fiel halb auseinander, da Plößberg immer mehr auf die Entscheidung drängte. in der 117. Minute Chaotische Szenen im Strafraum von Michael Brunner, ein Spieler des SV hält den Kopf hin und macht den viel umjubelten Ausgleich. Kaum eine Minute später die Entscheidung. Tobias Schiener mit einem Abstaubertor. Nun gab es kein halten mehr für die angereisten Fans des SV Plößberg. Jura drängte zwar trotz zweifacher Unterzahl noch einmal, war aber Chancenlos das Spiel nocheinmal in die Hand zu bekommen. Nach dem Schlusspfiff stürmten die Fans den Platz währen die Spieler von Jura sichtlich entkräftet und schockiert ob des knappen Spiels auf den Boden sanken.

"Nächstes Jahr wird schwer"

Im Gespräch mit Fupa fasste Trainer Franz Dürrschmidt die letzten Wochen und das Spiel seiner Mannschaft noch einmal zusammen:

"Es ist durchaus verdient, dass wir die Klasse halten. Wir haben in den letzten 6 Spielen keinen Punkt abgegeben und uns noch einmal herangekämpft, trotzdem war der Sieg heute glücklich, das muss man ganz klar sagen. Das Spiel hing an einem Seidenen Faden, dass muss man ganz klar sagen. Die Partie war ausgeglichen und der Gegner hatte einige Aluminiumtreffer. Entscheidend war für mich der zweite Paltzverweis, das war der harten Spielweise von Jura geschuldet, die für mich etwas unverständlich ist, da sie spielerisch eigentlich gleichwertig waren.

Nächste Saison wird sicherlich schwierig, vor allem für unsere Spieler die aus der Jugend nachrücken. Die Liga nächste Saison wird ähnlich stark sein wie die BOL dieses Jahr.

Abteilungsleiter des FC Jura Jürgen Berg nach dem Spiel:

"Es ist natürlich eine große Enttäuschung für uns. Wir waren selbst nach dem ersten Platzverweis noch durchaus gleichwertig und hatten gute Chancen. Aber nach dem zweiten Platzverweis war die Überzahl einfach zu drückend. Man muss der Mannschaft aber Respekt zollen, sie haben wirklich Moral bewiesein und mutig weitergespielt. Ich möchte auch dem SV Plößbberg zum Klassenerhalt gratulieren."

Trainer Erich Lorenz sichtlich durch die Niederlage enttäuscht:

Wir haben diese Saison einfach nicht die wichtigen Dreier gemacht. Es ist schade, dass wir absteigen. Die Mannschaft spielt guten Fußball und ich hoffe, dass sie trotz des Abstiegs dem Verein erhalten bleibt. Auch ist es sehr Bitter für mich in meinem letzten Spiel als Trainer überhaupt als Verlierer vom Platz zu gehen. So wollte ich eigentlich nicht abtreten"