2024-05-15T11:26:56.817Z

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Auf dem heimischen Kunstrasen dürfen die Fußballerinnen des SV Ober-Olm im DFB-Pokal nicht jubeln. Um der Auflage "Rasenplatz" gerecht zu werden, weichen die Ober-Olmerinnen auf den Rasen nach Nieder-Olm aus.
Auf dem heimischen Kunstrasen dürfen die Fußballerinnen des SV Ober-Olm im DFB-Pokal nicht jubeln. Um der Auflage "Rasenplatz" gerecht zu werden, weichen die Ober-Olmerinnen auf den Rasen nach Nieder-Olm aus. – Foto: Stefan Haas (Archiv)

SV Ober-Olm im DFB-Pokal: Mit Euphorie über alle Hürden

SV Ober-Olm fiebert dem Erstrundenspiel im Frauen-DFB-Pokal entgegen

Ober-Olm. Der Hegauer FV ist ein Fußballverein aus Engen und Hilzingen. Zum Glück geht der Satz im Wikipedia-Artikel noch weiter, mit dem Zusatz „im Landkreis Konstanz“. „Hegauer FV. Jeder fragt natürlich, wo das liegt“, schmunzelt Jochen Berger. Seine Fußballerinnen des SV Ober-Olm haben den Hegauer FV zu Gast, in der ersten Runde des DFB-Pokals, am 21. August um 15 Uhr in Nieder-Olm. Ober-Olm, Verbandsgemeinde Nieder-Olm, Kreis Mainz-Bingen – vermutlich wird man auch in Engen und Hilzingen gerätselt haben, wohin diese Pokal-Reise geht. Es wird ein Abenteuer.

„Für viele unserer Spielerinnen ist das etwas Einmaliges“, sagt Berger, der Trainer des Verbandsligisten. Bislang sind Pfalz, Hunsrück und Rheingau der Radius der Fußballerinnen. Kein Wunder, dass Berger eine Extraportion Motivation im Training verspürt. „Man merkt die Aufbruchstimmung, die natürlich auch damit zu tun hat, dass wir so lange keinen Fußball mehr spielen durften“, sagt der 38-Jährige, „unser Verein hatte noch nie ein Ereignis in dieser Dimension.“

Frühere SVOO-Torhüterin gibt Tipps zu Gegner Hegauer FV

Das Los ist tückisch. Wer mit dem Pokal große Namen und prominente Kontrahentinnen verbindet, mag enttäuscht sein. Und doch gehen die Ober-Olmerinnen als Außenseiter in die Partie. Ihre frühere Torhüterin Annika Karim, die inzwischen in Mannheim beim TSV Neckarau aktiv ist, trifft in der Oberliga Baden-Württemberg auf Hegau und hilft mit Einschätzungen und Beobachtungen. „Der südliche Bereich ist generell fußballerisch stärker“, sagt Berger, „das wird ein sehr, sehr schweres Spiel, vergleichbar mit einem Regionalligisten bei uns.“ Daher hat er zur Vorbereitung Testspiele gegen Holzbach und Wörrstadt aus der hiesigen dritthöchsten Liga ausgemacht.

Eine Herausforderung sind auch die Auflagen, die mit der Teilnahme am DFB-Pokal verbunden sind. Das geht mit dem Rasenplatz, der eine gewisse Zuschauerkapazität haben sollte, los. Am Engelborn in der Nachbarstadt wurde der SV ortsnah fündig. Das Drumherum sprengt das in Ober-Olm Gewohnte. „Aber es ist auch das, was wir daraus machen wollen“, sagt Berger. Für die Kinder gibt es eine Hüpfburg und Eis, für die erwachsenen Gäste Cocktail- und Sekt-Stand, Speis und Trank. Darum kümmern sich die Männer- und Altherren-Mannschaft, genauso wie um den Ordnungsdienst. Am Konzept im Zuschauerraum wird noch gefeilt, über 200 bis 250 Besucher würde sich Berger freuen.

Von Engen und Hilzingen nach Nieder-Olm sind es mit dem Auto gut dreieinhalb Stunden. Wenig genug, damit die Gäste auf eine Übernachtung verzichten können – was auch für den SV Ober-Olm eine gute Nachricht ist, denn die Kosten werden geteilt. Für das Schiedsrichtergespann sowie den Reise-Anteil rechnet Berger mit etwas mehr als 1000 Euro, die sein Klub zu zahlen hat. Ein verregneter Spieltag mit geringem Publikum und ein Gegner, der kollektiv im Hotel schläft, könnte ein Loch in die Kassen reißen. So aber geht Berger von einem Gewinn aus, auch dank der Sponsoren, die dem Klub kräftig unter die Arme greifen.

Entsprechend ungetrübt ist die Vorfreude auf das Großereignis DFB-Pokal. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft, und wir erleben als Frauen-Abteilung im Verein eine große Offenheit“, sagt Berger. Jetzt will die Mannschaft den Coup schaffen und in die nächste Runde einziehen, ehe Anfang September der Verbandsliga-Alltag beginnt. Karten gibt es im Vorverkauf in der Ober-Olmer Sportplatz-Gaststätte und im „Sport Service Point“ Nieder-Olm.

Aufrufe: 028.7.2021, 14:00 Uhr
Torben SchröderAutor