Der Angreifer wurde noch im Laufe der Partie dick bandagiert ins Krankenhaus gebracht, eine abschließende Diagnose steht noch aus, die Göppinger befürchten Schlimmstes.
Diese Szene war für Botta und den Sportverein nicht nur bitter, sondern auch spielentscheidend, denn spätestens mit dem Ausscheiden des torgefährlichen Stürmers, der seit Monaten in Topform und eigentlich nicht zu ersetzen ist, lahmte die Offensive der Gäste merklich. Beim Sportverein, der wie Backnang in einem 4-4-2 agierte, gab es im Vergleich zur Vorwoche eine Veränderung: Für Stürmer Max Ziesche kam Iurii Kotiukov in die Mannschaft und rückte in die Innenverteidigung, von wo Brück in die Mittelfeld-Zentrale und Wende in die vorderste Reihe rutschte.
Bei der ersten Aktion hatten die Gäste Glück, als Kotiukov einen kapitalen Fehlpass produzierte und Daniel Lang SV-Keeper Schleicher umkurvte, aber das leere Tor nicht traf (5.). Auf der Gegenseite machten es die Gäste besser. Nach einer Ecke gelangte der Ball über Umwege zu Botta, der die Kugel zum 0:1 über die Linie drückte (8.). Danach bestimmte der Sportverein das Geschehen mit einer gelungenen Raumaufteilung und funktionierenden Automatismen im Kombinationsspiel. In der 11. Minute war Loser nach einem langen Ball halbrechts durch, sein Heber über TSG-Torhüter Quattlender kam zu Botta, der aber aus einem halben Meter an die Latte köpfte.
„Wir haben gut gespielt, der Gegner war eigentlich tot. Wenn wir das 2:0 machen, kommt Backnang nicht mehr zurück“, kommentierte Daniel Budak die dominante Phase seiner Mannschaft, deren Faden aber mit dem Ausgleich riss. Bei einem langen Ball verschätzte sich Kotiukov und Daniel Lang hob das Leder ins Tor (27.). Wiederum der gefährliche TSG-Stürmer verpasste die Führung, als Stierle seinen Versuch auf der Linie klärte (34.).
„Nach dem 1:1 war es schlecht von uns. Wir haben viele Fehler gemacht und die Körpersprache hat nicht mehr gestimmt“, analysierte Budak. „Wenn solche Fehler passieren, muss man sich nicht wundern, wenn man verliert“, ergänzte der Assistent von Cheftrainer Gianni Coveli.
Die Göppinger lieferten in Durchgang zwei einen schwachen Auftritt, offensiv fehlten Ideen, Tempo und Durchsetzungsfähigkeit. So brachten es die Gäste zu keinem nennenswerten Torabschluss mehr. Die Abwehr dagegen lud die Gastgeber ein und Lang schnürte nach einer Kombination durch das Zentrum, bei der die Göppinger mehrmals einen Schritt zu spät kamen, einen Doppelpack (62.). Nachdem Domenic Brück als letzter Mann unnötig ins Dribbling ging und den Ball verlor, machte Engjoll Hoti mit dem 3:1 für alles klar (78.).
Nicht nur für Stierle war das Resultat diesmal zweitrangig. Es überwog der „Schock“ über die Knieverletzung von Domenico Botta, wie Budak erklärte.