Philipp Gutsche ist das Feierbiest bei den Fußballern des SV Fellbach. Am Mittwochabend war er mal wieder mittendrin statt nur dabei. Nicht so sehr in den 90 Spielminuten, in denen sich kaum ein Ball in seine Nähe, geschweige denn in seine Arme verirrt hat. Aber hinterher dafür umso mehr. Die Mannschaft formierte tänzelnd einen Kreis, wie das gut aufgelegte Mannschaften gerne machen. Und drinnen gab der Torwart die Ansagen. Nach Siegen tobt vorneweg stets Philipp Gutsche, und in diesen Wochen werden seine Stimmbänder öfter strapaziert. Drei Tage nach dem 5:0-Erfolg beim TV Pflugfelden hat das Landesliga-Team um den wortgewaltigen Schlussmann den siebten Erfolg in diesem Jahr hinzugefügt und den SV Leingarten trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit in spielerischer Überlegenheit mit 4:0 besiegt.
Die erste Fußballauswahl des SV Fellbach kommt gerade richtig gut zurecht in der Landesliga. Das ist ein bisschen ungewohnt, weil sie in den vergangenen Jahren nur selten richtig gut zurecht kam in der angestammten Spielklasse. Aber jetzt passen die Teilchen tatsächlich zusammen in diesem fortwährenden Puzzle. „Die Mannschaft hat einen Schritt nach vorn gemacht“, sagt Giuseppe Catizone: „Und daran hat der Trainer einen großen Anteil.“
Der Trainer, Marco Fischer, kann mittlerweile, eine Art Beleg für den Schritt nach vorn, weitgehend auf Giuseppe Catizone verzichten. Der 40-jährige Ex-Profi, in der Hinrunde noch mit umfangreichen Spielanteilen ausgestattet, erhielt am Mittwoch wie zuvor in Pflugfelden erst in den Schlussminuten den Auftrag, die Trainingsjacke auszuziehen. Da war die Begegnung längst entschieden. Giuseppe Catizone hatte bis dahin entspannt mit anschauen können, wie die Jüngeren im Kader sowohl in der Defensive als auch in der Offensive zu überzeugen vermochten. Angeführt vom gewohnt umsichtigen Kapitän Thomas Doser, 29, gab der Gastgeber vor den 110 Zuschauern im Max-Graser-Stadion eine erfrischende Vorstellung: von Burak Sönmez, gerade 20, über Jens Strohm, Mario Mutic, Nikola Jelic bis hin zum eingewechselten Giuseppe Saltarelli.
Als stilprägend darf beim Aufschwung des Fellbacher Teams, das unlängst noch abstiegsgefährdet war und jetzt auf den fünften Platz vorgerückt ist, aber Robin Binder gelten. Der flinke Flügelläufer war erneut auffälligster Akteur auf dem Rasen. Er versetzte im Zweifel zwei Gegenspieler, erzielte mit sattem Flachschuss den dritten Treffer (59.), erarbeitete sich weitere Torszenen und störte mit Akribie die Angriffsversuche des SV Leingarten. So gut ist dieser Robin Binder nun, dass er über den SVF hinauswächst. Ihn zieht es nach der Saison zum ersten Aufstiegsanwärter SV Breuningsweiler. „Ich möchte in der Verbandsliga spielen, das ist ausschlaggebend für den Wechsel“, sagte der 23-Jährige.
Der sich ankündigende Abschied des drangvollen Angreifers kann die Stimmung beim SVF aber nicht trüben. Der Fellbacher Verbund, für den noch Oguz Dogan (7.), Nikola Jelic (21.) und Jamie Miller 69.) trafen, hat sich am Mittwochabend auch davon nicht beirren lassen, dass der junge Verteidiger Aygün Plaste, 21, in der 41. Minute Gelb-Rot sah. Eine überaus harte Entscheidung war das, ohne erkennbaren Einfluss allerdings auf den Spielverlauf. Der SV Fellbach blieb gegen den Tabellenletzten auch zu zehnt ungefährdet. „Ich ziehe den Hut vor meinen Jungs“, sagte Marco Fischer: „Klasse, wie sie das gespielt haben.“ Unbeeindruckt hin zum 4:0. Und nach dem Abpfiff ging das Feierbiest voran, der unterbeschäftigte Schlussmann Philipp Gutsche war jetzt mittendrin im Geschehen.
SV Fellbach: Gutsche – Miller (80. Catizone), Plaste, Doser, Hörterich, Sönmez (78. Wehaus), Strohm (72. Saltarelli), Mutic, Binder, Jelic (80. M’Hassani), Dogan.
Spielerstationen
Gesamt-Statistik 81 29 6 3/3 2 0 0 6 26 6471 3 17/18 SV Fellbach 21 10 0 -/- 0 0 0 3 9 1583 3 16/17 SV Fellbach 26 10 6 1/1 1 0 0 - 7 2159 0 15/16 SV Fellbach 22 3 0 -/- 0 0 0 3 7 1692 0 14/15 SV Fellbach 6 3 0 -/- 1 0 0 - - 540 0 13/14 SV Fellbach II 6 3 0 2/2 0 0 0 - 3 497 0Vereinsverwalter werden und eigenen Verein bei FuPa präsentieren: www.fupa.net/stuttgart/anmelden
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