SV Bonlanden: Ein erfolgreiches Spiel zum schnell Vergessen

Es waren nur noch ein paar wenige Sekunden in der Landesliga-Partie zwischen den Fußballern des gastgebenden TSV Weilheim und des SV Bonlanden zu spielen, als Jonas Schmidt für das Highlight des Tages sorgte: Seinen weiten Abwurf in die gegnerische Hälfte verband der Weilheimer Torwart mit einem Salto, den er auch sauber stand, nachdem die Kugel die Hand verlassen hatte. Ähnlich spektakulär, wenn auch sicherlich nicht beabsichtigt, war einzig noch der Treffer zur zwischenzeitlichen Bonlandener 2:1-Führung eine halbe Stunde zuvor. Fabio Andretti hatte den Ball beim Versuch einer Hereingabe in den Strafraum nicht richtig getroffen, worauf dieser kurioserweise und ganz im Stile eines Trickshots beim Billard den Weg über Schmidt hinweg ins gegnerische Tor fand (59.).

Das war es dann aber auch schon mit den Herrlichkeiten beim 3:1-Auswärtssieg des Tabellenzweiten von den Fildern, der damit seine Aufstiegschancen untermauert hat. Gelingen dem Team von Trainer Klaus Kämmerer in seinen verbleibenden drei Spielen noch zwei Siege, ist ihm der zweite Platz sicher, der ja zu Aufstiegsspielen in die Verbandsliga berechtigt. Allerdings bedarf es dafür einer gehörigen Leistungssteigerung im Vergleich zur gestrigen Partie. Mehr als ein Gekicke, das wenig bis gar kein Landesliga-Niveau hatte, bot jene nämlich nicht. Darüber dürfen auch die drei Tore nicht hinwegtäuschen. Dass die Begegnung „phasenweise gar nichts mit Fußball zu tun hatte“, wie auch Kämmerer nach dem Schlusspfiff zugab, lag vor allem in der Tatsache begründet, dass diese sehr zum Unmut der Gäste auf dem schmalen Kunstrasenplatz stattfand. „Wir haben uns in den ersten zehn Minuten sehr schwer getan mit den Platzverhältnissen“, sagte der Bonlandener Coach, dem aus verschiedenen Gründen nur zwölf Feldspieler zur Verfügung standen und weshalb in Jannis Imme, Markus Schickler und Philipp Heiß gleich drei Akteure aus der zweiten Mannschaft auf der Wechselbank saßen.

„Für die Verhältnisse war es ein verdienter Sieg“

Obendrein versuchten die Gäste zunächst vergeblich ihr Glück mit Pässen durchs Zentrum. Erst nach dem 1:1 durch Srdjan Savic (24.), der nach einer feinen Einzelleistung seines Sturmpartners Ugur Yilmaz den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste, besannen sich die Bonlandener auf das Spiel mit Diagonalpässen – und hatten prompt durch Dennis Adam (25.) und Yilmaz (28.) weitere hochkarätige Chancen, die allerdings nicht genutzt wurden.

Auf der anderen Seite machten es die abstiegsbedrohten Gastgeber, die nach der Niederlage nun wohl kaum mehr zu retten sind, nicht besser. Dass sie nach acht Minuten durch Matteo-Pio Stefania mit 1:0 in Führung gegangen waren, war ein Geschenk des Unparteiischen Maximilian Jäger (Schiedsrichtergruppe Böblingen) gewesen. Nach einem Schuss von Dogukan Dogan, bei dem der Ball das Ziel knapp verfehlte, entschied Jäger auf Foulelfmeter, weil der Bonlandener Kapitän Andreas Pottmeyer, der diesmal als Innenverteidiger auflief, den Schützen nach dem Schuss am Oberschenkel berührt hatte. „Unglaublich“, echauffierte sich Kämmerer über diesen Pfiff. Es blieb der einzige wirkliche Aufreger in einer faden Partie, in der Savic nach einer Ecke von Pottmeyer schließlich noch für den 3:1-Endstand sorgte (77.). „Für die Verhältnisse war es ein verdienter Sieg“, sagte Kämmerer, dessen Team bereits am Mittwoch im Nachholspiel den Tabellensechsten SC Geislingen empfängt. Für ein neuerliches Erfolgserlebnis dürfte aber, wie erwähnt, eine klare Steigerung vonnöten sein.

TSV Weilheim:
Schmidt – Korbiakis (62. Kanarya), Brandner, Unger, Ehrler (74. Kottann) – Schaufler (80. Bernauer), Can Yilmaz, Ayyildiz, Sari, Stefania – Dogan.

SV Bonlanden:
Wiedmann – Hartmann (77. Taubald), Schilling, Pottmeyer, Liebenstein – Günther (69. Heiß), Andretti, Presthofer (84. Schickler), Adam (52. Imme) – Savic, Ugur Yilmaz.