Die Amtszeit von Bernd Pagojus als Trainer des A-Ligisten SV Bislich ist bislang nicht von großem sportlichen Erfolg gekrönt. Vor zwei Jahren hatte er in der Winterpause das Kommando beim SVB übernommen. Damals kämpfte die Mannschaft um den Klassenerhalt in der Bezirksliga – am Ende ohne Erfolg. Nach dem Abstieg musste das Team im Kreisliga-Oberhaus ebenfalls lange um den Verbleib zittern.
Auch in dieser Saison geht der Blick in der Tabelle erst einmal nach unten. Der SV Bislich überwintert auf dem zwölften Tabellenplatz. „Ich hätte gerne noch weiter gespielt. Wir kamen gerade richtig gut in Fahrt“, sagt Pagojus. Denn sein Team gewann die letzten drei Spiele vor der Winterpause. Die Formkurve zeigte nach oben. Das Ziel in dieser Spielzeit bleibt der Klassenerhalt. „Und das so früh wie möglich“, sagt der Coach.
Bernd Pagojus schlägt leise Töne an. Auch, wenn sein Anspruch sicherlich ein anderer ist, als ein Platz im unteren Mittelfeld. Wichtiger als eine gute Platzierung ist für ihn momentan die Entwicklung der Mannschaft, die er über die vergangenen zwei Jahre zusammengestellt hat. Von den Kickern aus der Bezirksliga-Saison sind nicht mehr viele dabei. Einige mussten gehen, andere haben den Verein freiwillig verlassen.
Bernd Pagojus hat viel Energie in die Verpflichtung neuer Spieler gesteckt. Er holte etliche Kicker, die er noch von früheren Stationen kannte. Auch einige Fußballer aus der SVB-Reserve rückten auf. Das Gesicht des Bislicher Teams hat sich ziemlich verändert.
„Wir haben wieder eine Mannschaft auf dem Platz. Das war nicht immer so“, sagt Pagojus, der sich vor der aktuellen Spielzeit von seinem besten Torjäger Hasan Hamzaoglu trennte. Das Verhalten des Einzelkönners auf dem Platz passte nicht in die Vorstellungen des Bislicher Trainers.
Die Tore erzielt jetzt ein anderer alter Bekannter. Jonas Rösner, den Bernd Pagojus bereits in der Jugend des PSV Wesel coachte, hat bereits zwölf Treffer in dieser Saison erzielt.
In der vergangenen Spielzeit war der SV Bislich oftmals durch Undiszipliniertheiten und etliche Verwarnungen aufgefallen. „Das ist viel besser geworden“, sagt der SVB-Coach, der viel Wert auf den Zusammenhalt innerhalb des Teams legt. Der wird auch dadurch gefördert, dass ein Großteil der Mannschaft aus Bislich kommt. Stolz erzählt Bernd Pagojus, dass die Weihnachtsfeier der Senioren-Teams erstmals wieder im Dorf stattgefunden hat: „Das war lange Jahre nicht so und ist ein gutes Zeichen.“ Die Stimmung im Verein ist also gut. Sportlich besteht allerdings noch Luft nach oben. Nach einem schwachen Saisonstart mit zwei Niederlagen in den ersten beiden Spielen holte der SV Bislich aus den folgenden vier Partien acht Punkte. Danach ging es erst einmal wieder bergab.
Von den folgenden sieben Spielen gewannen die Bislicher nur eins. Auch die Duelle mit den stark abstiegsbedrohten Kontrahenten Borussia Bocholt (1:4) und GW Lankern (0:3) gingen verloren. „Danach haben wir uns zusammengesetzt und über die Situation gesprochen“, sagt Pagojus.
Die Krisensitzung zeigte Wirkung. In den letzten drei Spielen ging der SV Bislich jeweils als Sieger vom Platz. „Jeder hat nun verstanden, wie man in dieser Liga erfolgreich ist“, sagt der Coach.
Ein Grund für den jüngsten Aufschwung ist auch die gute Personalsituation. Alle Akteure sind fit. In Dennis van Dillen kommt im Winter ein weiterer hinzu. Der Abwehrmann wechselt vom B-Ligisten Viktoria Wesel zum SV Bislich.